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Tina und Tini überlisten den Meisterdieb

Tina und Tini überlisten den Meisterdieb

Titel: Tina und Tini überlisten den Meisterdieb
Autoren: Enid Blyton
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wirklich bis in den letzten Winkel kennen, von all der Technik schwirrte ihnen bald der Kopf. Und was es da alles sonst noch gab! Die riesigen Kühlräume mit den Vorräten, die Wäscherei, das Bügelzimmer, den Schneider, die Schlosser- und die Elektrowerkstatt, das Ersatzteillager, die Druckerei — von dem riesigen Maschinenraum, der Wasser- und Stromversorgung der „Lucia“ gar nicht zu reden! Ihre Hochachtung vor Kapitän Paulsen, der die Verantwortung für all diese vielen, unterschiedlichen Bereiche trug, wuchs ins Grenzenlose. Ganz erschöpft bedankten sie sich nach einer Stunde bei Tinis Vater und gingen auf die Suche nach Frau Greiling und den Großeltern, um von ihren Erlebnissen zu berichten.
    Frau Greiling lag neben Frau Paulsen und der Großmutter in Decken gehüllt in einem Liegestuhl. Die Großmutter war eingeschlafen, die Hände über der Brust gefaltet, ihr schöner Smaragdring, den sie ständig trug, seit die Kinder den Greilingschatz gefunden hatten, leuchtete in der Sonne auf. Dicht hinter der Großmutter stand mit dem Rücken an der Reling gelehnt der hübsche junge Mann von gestern.
    „Dem begegnet man auch überall“, knurrte Tobbi.
    „Nun, was habt ihr erlebt?“ fragte Frau Greiling.
    „Mutti, es war einfach phantastisch! Ach — da fällt mir ein, ich habe ganz vergessen zu fragen, wann wir durch den Kanal kommen“, sagte Tina.
    „Das kann ich dir auch sagen“, antwortete Tini, „heute nacht, du wirst nicht viel davon haben.“
    „Hoffentlich schaukelt’s nicht zu sehr, sonst müssen wir uns im Bett festbinden lassen.“
    „Wenn das Wetter so schön ruhig bleibt — wir haben wirklich Glück“, meinte Frau Paulsen. „Sonne gleich am ersten Tag! Ich bin diese Strecke schon oft bei Regen und Sturm mitgefahren. Aber auf einem Schiff wie der ,Lucia’ fühlt man sich auch bei schlechtem Wetter geborgen.“
    „Und Hunger bekommt man!“ stöhnte Tobbi. „Gibt’s nicht bald Mittagessen?“
    Frau Greiling lachte. „Du Ärmster, da wirst du noch eine halbe Stunde warten müssen. Wie wär’s, wenn wir alle noch eine Runde Tischtennis spielen? Dann vergeht die Zeit schneller. Kommt!“

Eine seltsame Entdeckung

    Nach dem Essen — Frau Greiling und die Großeltern hatten sich zur Mittagsruhe in ihre Kabinen zurückgezogen — durchstöberten sie die Bordbibliothek. Dann zogen sie sich mit ihren Schmökern jeder in eine Ecke des gemütlichen Lesesaals zurück und vergaßen alles um sich herum.
    Plötzlich fuhren sie vor Schreck in die Höhe. Die Schiffssirene, die ganz nah über ihnen war, hatte einen langen Warnungston ausgestoßen.
    „Was ist los?“ fragte Tina erschreckt, „es hört sich an, als wenn eine Riesen-Kuh muht!“
    „Schaut mal raus aufs Meer“, rief Tini, „wir kommen in einen dicken Seenebel. Puh, gleich verschluckt er uns!“
    Der Nebel verdichtete sich, und die Sirene heulte immer wieder. Vom Deck aus war nichts mehr zu sehen.
    „Ist das nicht gefährlich?“ fragte Tina besorgt. „Glaubst du, daß wir mit einem anderen Schiff zusammenstoßen oder irgendwo auflaufen?“
    „Nicht, wenn mein Vater auf der Brücke ist!“ sagte Tini streng. „Und der bleibt, wenn es nötig ist, auch vierundzwanzig Stunden am Tag auf der Brücke!“
    Tina war halbwegs beruhigt.
    „Wovon sprach er eigentlich, als wir heute morgen zu ihm kamen? Ich meine das mit der Milliardärin.“
    „Ich weiß nicht genau. Es scheint eine sehr reiche und berühmte Persönlichkeit an Bord zu sein. Sie reist unter anderem Namen, damit man sie nicht erkennt. Irgendwer hat wohl meinen Vater gewarnt, damit er ein Auge auf sie hat.“
    „Wieso?“ fragte Tobbi. „Gekidnappt kann sie doch auf hoher See nicht werden!“
    „Nee, aber beklaut!“
    „Na, wenn sie unter fremdem Namen reist und niemand sie kennt...“ Tobbi wandte sich wieder seiner Lektüre zu. „Vielleicht kennt sie aber doch jemand?“ meinte Tina.
    „Ich finde es blöd, inkognito zu reisen“, sagte Tini. „Wenn ihr was passiert, machen sie womöglich noch meinen Vater verantwortlich. Soll sie sich doch einen Detektiv anheuern!“
    „Ach, was soll ihr schon passieren“, brummte Tobbi. „Ist nicht bald Kuchenzeit?“
    „Du lieber Himmel, Tobbi, du kannst doch unmöglich schon wieder Hunger haben!“ empörte sich Tina, die mit Entsetzen an die riesigen Portionen dachte, die Tobbi beim Mittagessen verdrückt hatte.
    „Du wirst lachen: doch!“ Tobbi reckte sich. „Aber da es noch nichts gibt, schlage ich vor, wir
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