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Timeless - Schatten der Vergangenheit: Roman (German Edition)

Timeless - Schatten der Vergangenheit: Roman (German Edition)

Titel: Timeless - Schatten der Vergangenheit: Roman (German Edition)
Autoren: Alexandra Monir
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passiert?«, brachte Michele krächzend hervor. Ihre Kehle fühlte sich an wie Sandpapier.
    »Du bist ohnmächtig geworden«, erklang die tiefe Stimme von Mr. Lewis, Micheles Lehrer für amerikanische Geschichte, der mit besorgtem Gesicht über ihr aufragte. Verschwommen konnte Michele erkennen, dass sich der Rest der Klasse hinter ihm versammelt hatte und alle sie neugierig beäugten. Sie merkte, wie ihr Gesicht vor Verlegenheit rot anlief. Die Neue mit dem berühmten Nachnamen zu sein, war schon schlimm genug – jetzt konnte sie zur Liste ihrer Merkmale auch noch »das Mädchen, das mitten im Unterricht einfach so ohnmächtig wird« hinzufügen. Sie hatte das Gefühl, dass die Blicke und das Flüstern sie noch stärker verfolgen würden als sonst.
    »Es ist passiert, nachdem der neue Typ reinkam«, flüsterte Caissie ihr ins Ohr und sah sie dabei schief von der Seite an.
    Schlagartig fiel Michele der Junge wieder ein, der vor wenigen Minuten das Klassenzimmer betreten hatte. Er war das genaue Ebenbild von Philip Walker und trug nicht nur denselben Namen, sondern sogar denselben Siegelring. Er kann es nicht sein, dachte Michele traurig. Ich muss mir eingebildet haben, dass der neue Schüler Philip ist. Und trotzdem schlug ihr Herz schneller, als sie in der heimlichen Hoffnung, Philip Walker unter ihren Klassenkameraden vorzufinden, den Blick hob.
    Sofort entdeckte sie eine Person, die allein abseits der anderen stand. Michele rang nach Luft und schlug vor Schreck die Hände vors Gesicht. Aber als sie zwischen den Fingern hindurchspähte, war er immer noch da – Philip. Für einen Augenblick stand die Zeit still, während Michele ungläubig alle Einzelheiten an ihm betrachtete – von seinen schönen, durchdringend blauen Augen bis zu den dichten, schwarzen Haaren, die sie einst mit ihren Fingern durchwühlt hatte. Sein großer, starker Körper, an den er sie so fest gedrückt hatte, und seine Lippen, die ihr bei jeder Berührung eine Gänsehaut über den Rücken gejagt hatten. Sie hatte nicht fantasiert, er war es! Aber wie war es möglich, dass er hier war, in Micheles Zeit?
    Sie wollte aufstehen, musste jedoch feststellen, dass sie kaum vom Boden hochkam, so erschöpft war sie von der Ohnmacht. Ihr Körper war wie zu Eis erstarrt, gleichzeitig hatte sie das Gefühl, als würde ein heißer elektrischer Strom hindurchfließen.
    »Philip«, murmelte sie und streckte die Hand nach ihm aus. Einige Mitschüler kicherten, und Ben drehte sich verblüfft zu ihr um; Michele bemerkte es kaum. Sie starrte den auferstandenen Philip Walker an, der ihre ausgestreckte Hand unerklärlicherweise ignorierte und keinen Schritt näher kam. Aber er beobachtete sie mit suchendem Blick.
    »Ich bringe Michele zur Schulschwester«, sagte Caissie und half ihr auf die Füße. »Ich glaube, sie ist bei dem Sturz übergeschnappt.«
    »Ich helfe dir«, bot Ben an.
    »Nein«, sagte Caissie ein wenig zu schnell. »Wir kommen schon zurecht.«
    Michele bekam diesen Wortwechsel kaum mit, sie konnte ihre Augen nicht von Philip abwenden. Es tat weh, ihm so nahe zu sein und ihn doch nicht berühren zu können. Er stand einfach nur da und machte keinerlei An stalten, zu ihr zu kommen, und zum ersten Mal kamen Michele Zweifel. Was, wenn sie doch fantasierte? Viel leicht war es ja wirklich purer Zufall, dass er genau wie ihr Philip aussah und den gleichen Namen trug? Aber dann fiel ihr der Siegelring an seinem Finger wieder ein – und sie war sich sicher, dass Philip Walker einen Weg zu ihr gefunden hatte, wie er es damals versprochen hatte.
    Als Caissie sie aus dem Klassenzimmer führte, wollte sie protestieren, aber Mr. Lewis bestand darauf. »Du kommst erst wieder in die Klasse, wenn die Schwester bestätigt, dass mit dir alles in Ordnung ist. Ich erwarte eine Bescheinigung von ihr.«
    Michele konnte sich nicht vorstellen, jetzt wegzugehen, nachdem Philip erst vor wenigen Minuten unfassbarerweise in ihrer Zeit aufgetaucht war. Widerstrebend folgte sie Caissie, und sobald sie draußen auf dem Flur und vor neugierigen Blicken geschützt waren, zerrte ihre Freundin sie in die nächste Toilette, wo sie Michele fassungslos anstarrte.
    » Was ist da drinnen gerade passiert? Ich dachte, du hättest einen Anfall oder so! Der Neue kommt rein, und zwei Minuten später verdrehst du die Augen und … kippst einfach um.« Sie senkte die Stimme. »War es wegen seines Namens? «
    Bevor Michele antwortete, riss sie schnell sämtliche Türen der Toilettenkabinen
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