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Tim Burton: Der melancholische Magier. Mit einem Vorwort von Johnny Depp (German Edition)

Tim Burton: Der melancholische Magier. Mit einem Vorwort von Johnny Depp (German Edition)

Titel: Tim Burton: Der melancholische Magier. Mit einem Vorwort von Johnny Depp (German Edition)
Autoren: Tim Burton , Mark Salisbury
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Fiebertraumlogik der Geschichte einzufangen. Mit ihrem surrealen Erzählton, dem schwarzen Humor, der Außenseiterthematik und der Gegenüberstellung zweier Welten bot sie für Burton das perfekte Material. Burtons ALICE IM WUNDER L AND ist eine Art Weiterführung der ursprünglichen Geschichten, die das Bizarre, Seltsame und Düstere an Carrolls Original aufgreift und ausspinnt.
    Tim Burton mit den Figuren aus NIGHTMARE BEFORE CHRISTMAS
    Burtons Alice, gespielt von der Australierin Mia Wasikowska, ist etwa zehn Jahre älter als Carrolls – eine junge Frau auf der Schwelle zum Erwachsenwerden, die um ihren verstorbenen Vater trauert und sich sehr einsam fühlt. Sie passt nicht in die Gesellschaft, in der sie lebt, und will sich den an sie gestellten Erwartungen nicht beugen. Eines Tages folgt sie einem Kaninchen in ein Erdloch und findet sich im Wunderland wieder – einem Ort, den sie als Kind schon einmal besucht hat und der inzwischen »einen verfallenen, überwucherten und ein bisschen deprimierenden Eindruck macht und zugleich leicht verwunschen wirkt«.
    Bei der Arbeit an diesem Film wich Burton von seiner üblichen Vorgehensweise ab und filmte die meisten Szenen komplett vor einem Green Screen. Kulissen, Requisiten, Hintergründe und sogar einige der Figuren wurden erst während der Postproduktion digital hinzugefügt – ein radikaler Schritt für einen Filmemacher, der sonst Wert darauf legt, alles so realistisch wie möglich zu gestalten. Die CGI -Aufnahmen fertigzustellen, war ein mühseliger und langwieriger Prozess und der Zeitrahmen für die Postproduktion aufgrund der schieren Menge an visuellen Effekten eigentlich zu eng gesteckt. Dennoch wurde ALICE IM WUNDERLAND Burtons bislang erfolgreichster Film, der für die Kostüme und die Szenenbilder zwei Oscars gewann.

T im Burton wurde am 25. August 1958 in Burbank, Kalifornien, geboren. Er war der erste Sohn von Bill und Jean Burton. Sein Vater arbeitete beim Parks and Recreation Department von Burbank, während seine Mutter einen Laden namens Cats Plus betrieb, in dem Geschenkartikel mit Katzenmotiven verkauft wurden. Tim hatte einen drei Jahre jüngeren Bruder namens Daniel. Das Haus der Burtons lag direkt in der Einflugschneise des Burbank Airport, und Tim lag oft im Garten, beobachtete die Flugzeuge, die am Himmel vorbeizogen, und stoppte die Zeit, die die Kondensstreifen brauchten, um sich aufzulösen. Vom zwölften bis zum sechzehnten Lebensjahr wohnte er bei seiner Großmutter und zog später in ein kleines Apartment über einer Autowerkstatt, die ihr gehörte. Um die Miete bezahlen zu können, arbeitete er nach der Schule in einem Restaurant. Burbank liegt innerhalb der Stadtgrenze von Los Angeles und war damals – und ist es heute immer noch – ein Außenposten Hollywoods. Warner Bros., Disney, Columbia und NBC haben Studios dort. Ansonsten ist Burbank jedoch eine archetypische amerikanische Vorstadt, in der hauptsächlich einfache Arbeiter wohnen. Tim Burton fühlte sich von dieser Umgebung schon in jungen Jahren entfremdet und porträtierte sie später in EDWARD MIT DEN SCHERENHÄNDEN . Edward, der von einem Schloss auf einem Hügel in ein pastellfarbenes Suburbia versetzt wird, ist unschwer als Spiegelbild des jungen, introvertierten Burton zu erkennen. Nach eigener Aussage zeigte Burton a ls Kind leicht zerstörerische Tendenzen. Er riss Spielzeugsoldaten die Köpfe ab und verängstigte das Nachbarkind mit der Behauptung, Außerirdische seien auf der Erde gelandet. Oft suchte er Zuflucht im Kino oder schaute sich Horrorfilme im Fernsehen an.
    Wer Burbank nicht kennt, könnte es für die Filmhauptstadt der Welt halten, bei den vielen Studios, die dort ansässig sind, aber es war und ist eine typische Vorstadt. Interessanterweise sind die Gegenden um Burbank inzwischen wesentlich urbaner geworden, aber Burbank selbst hat sich kaum verändert. Ich weiß nicht, warum, aber es ist ein wenig so, als wäre es vom Rest der Welt durch eine Art Energieschirm abgeschnitten. Orte wie diesen gibt es in den USA zu Tausenden.
    Als Kind war ich sehr introvertiert. Eigentlich hatte ich gar nicht das Gefühl, anders zu sein. Ich habe ganz normale Dinge gemacht, bin ins Kino gegangen, habe gespielt oder gezeichnet. Nichts Ungewöhnliches. Ungewöhnlich ist eher, wenn man diese Dinge nicht irgendwann hinter sich lässt. In der Schule war ich ein stilles Mäuschen. Ich weiß nicht, wie andere mich wahrnahmen, aber ich meine mich zu erinnern, dass ich immer
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