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Tiffany Sexy Christmas Band 05

Tiffany Sexy Christmas Band 05

Titel: Tiffany Sexy Christmas Band 05
Autoren: TAWNY WEBER KATE HOFFMANN RHONDA NELSON
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und musterte ihre große Schwester.
    „Die hat sie geklaut“, petzte Layla. „Die lag auf der Theke in dem Restaurant, in dem wir gestern Abend gegessen haben, und Rita hat sie auf dem Weg nach draußen einfach genommen und in ihren Rucksack gesteckt.“
    „Niemand wollte die Zeitung“, verteidigte sich Rita. „Sie lag einfach herum. Sie wäre sowieso weggeworfen worden.“
    „Warum wolltest du sie denn?“, erkundigte sich Alison, während sie die Vogue flüchtig durchblätterte. „Das ist ein Magazin für Erwachsene, nicht für kleine Mädchen.“
    „Ich bin nicht klein!“ Rita holte sich die Zeitschrift zurück. „Außerdem gefallen mir die Bilder. Und die schönen Models und die tollen Kleider. Ich schreibe gerade meinen Wunschzettel für Weihnachten.“ Sie deutete auf ein Foto. „Ich wünsch mir diese Schuhe.“
    Alison schüttelte den Kopf. „Wir sollten üben. Ich habe einen neuen Song, den ich proben möchte.“
    „Eigentlich sollen wir unsere Matheaufgaben machen“, meinte Layla.
    Weil es bei ihrem Wanderleben nicht anders möglich war, unterrichtete ihre Mutter die Mädchen. An einem Tisch im vorderen Bereich des Busses brachte sie ihnen unter anderem Mathematik und Geschichte bei. Der Vater war zuständig für alles, was mit Musik zu tun hatte. Vor allem mit traditioneller amerikanischer Musik wie Folk, Country, Bluegrass, er vermittelte ihnen aber auch das eine oder andere über Rock und Pop. Und all das mithilfe der Instrumente, die die Eltern im Laufe der Zeit zusammengesucht hatten: Gitarre, Geige, Mandoline und Zither.
    Wenn sie nicht selbst musizierten, hörten sie Musik – alles von Robert Johnson über Bill Monroe bis hin zu den Alben noch unbekannter Künstler, die ihr Vater in den verstaubten Ecken der Musikgeschäfte aufstöberte. Von ihrem spärlichen Taschengeld hatte sich Alison vor ein paar Jahren eine Kassette von Jean Ritchie gekauft. Sie hatte sie auf einem Flohmarkt entdeckt, auf dem ihre Eltern gespielt hatten. Von dem Moment an, in dem sie die Kassette eingelegt hatte, hatte sie gewusst, dass das ihre Musik war: einfache Mountain-Songs voller Sehnsucht und Verzweiflung. Jean Ritchie hatte die Stimme eines Engels, und seitdem eiferte Alison ihr nach.
    „Hol schon mal deine Mandoline raus, Layla. Mathe können wir später machen.“
    Sofort kletterte ihre Schwester über den Berg Wäsche, den ihre Mutter ihnen zum Zusammenlegen zurückgelassen hatte, und griff nach dem zerschrammten Violinenkoffer, einem Weihnachtsgeschenk vom Vorjahr. Layla warf einen Blick auf Rita, die sich inzwischen in ihre Zeitschrift vertieft hatte.
    Ihre jüngste Schwester war nicht an Musik interessiert. Sie war neun Jahre alt und hatte es sich zur Aufgabe gemacht, alles zu hassen, was Alison und Layla liebten. Außerdem weigerte sie sich, irgendetwas zu tun, was von ihr erwartet wurde. Sie war dickköpfig, rebellisch und eine echte Nervensäge. Trotzdem hatte Alison sie noch nicht aufgegeben. Falls Rita auch nur einen Funken musikalisches Talent geerbt hatte, könnte man ihr in kürzester Zeit alles beibringen, was sie wissen musste.
    „Skeeter, du musst auch singen“, schmeichelte Alison. Sie benutzte Ritas Kosenamen in der Hoffnung, ihre Schwester damit zu überreden, sich ihnen anzuschließen. „Dieser Song muss mehrstimmig gesungen werden, und ich kann nicht beide Stimmen singen.“
    Rita rollte mit den Augen und seufzte theatralisch. „Nein. Ich lese gerade. Lass Layla singen.“
    „Du schaust bloß Bilder an“, wandte Layla ein. „Und ich kann nicht gleichzeitig singen und spielen.“
    „Versuch es doch, wenigstens für eine Weile“, bat Alison. „Dann besorge ich dir in der nächsten Stadt auch noch ein anderes Modemagazin.“
    „Wie willst du das machen?“, fragte Rita. „Du hast doch gar kein Geld.“
    Alison wusste nicht, wie sie ihr Versprechen halten sollte, aber das spielte jetzt keine Rolle. Sie hatte einen sehr schönen Song auf einer Kassette ihres Vaters gehört und brannte darauf, ihn mit ihrem eigenen kleinen Trio auszuprobieren. Die Cole Sisters. So würden sie sich nennen. Wie die Carter Family oder die Judds. Da sie sowieso immer mit auf Reisen waren, könnten sie genauso gut als Vorgruppe ihrer Eltern auftreten.
    „Ich möchte mit ‚Barbara Allen‘ anfangen“, erklärte Alison. „Dann spielen wir ‚The Cherry Tree‘ und ‚Gypsy Laddie‘. Der neue Song heißt ‚Molly Ban‘. Er ist sehr traurig und gleichzeitig wunderschön. Der Text handelt von
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