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Tiffany Sexy Band 85

Tiffany Sexy Band 85

Titel: Tiffany Sexy Band 85
Autoren: Candace Havens Jo Leigh Stephanie Bond
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roten Tragebeutel voller Bücher, mit denen sie ihre einsamen Abende in den letzten paar Monaten verbrachte hatte. Schließlich stieg sie aus dem Auto und joggte zum Eingang der Bücherei.
    Drinnen angekommen blieb sie stehen, um tief den markanten Geruch der Bücher einzuatmen und das gemütliche Surren der Computer und gedämpften Stimmen in sich aufzunehmen. Die meiste Zeit ihrer Jugend war sie eine begeisterte Leseratte gewesen, aber im Erwachsenenalter von dem Vergnügen abgekommen. Als sie die Anzeige für den Buchclub für Frauen gesehen hatte, die ihrem Leseleben etwas Pep verleihen wollten, war sie fasziniert, aber auch ein bisschen skeptisch gewesen. Doch die Gruppe von Frauen, die sich an jenem ersten Abend getroffen hatte, war ihr erstaunlich ähnlich – in den Dreißigern, gebildet und Single.
    Abgesehen davon, dass sie alle, ihr unähnlich, Bedarf an einem Freund oder Lover zu haben schienen, was sie beides nicht reizte.
    Carol schlängelte sich durch ein Labyrinth von Gängen, um zu dem versteckten Raum zu gelangen, in dem sich die Gruppe traf, um absolut privat zu bleiben. Ihre Buchauswahlen und Diskussionen waren nicht für empfindsame Augen und Ohren bestimmt. Sie klopfte an die Tür, und Sekunden später wurde diese nur so weit geöffnet, dass sie den Blick freigab auf die argwöhnische blauäugige Clubkameradin Cassie Goodwin. Cassies argwöhnischer Gesichtsausdruck ging allerdings sofort in ein Lächeln über, als sie die Tür ganz aufmachte und Carol dort willkommen hieß, wo die anderen drei Clubmitglieder – Page Sharpe, Wendy Trainer und Jacqueline Mays – bereits um den Tisch saßen, die Organisatorin der Gruppe, Gabrielle Pope, am Kopfende.
    „Wir wollten gerade einen Toast auf Gabrielle aussprechen“, verriet Cassie, während sie Carol ein Glas von dem eigens dafür eingeschmuggelten Rotwein reichte.
    Am Tisch Platz nehmend schaute Carol zu Gabrielle und bemerkte, dass ein Strahlen von der Frau ausging. Was nur eins bedeuten konnte: Sogar ihre unscheinbare, mit Dutt frisierte und Cardigan tragende Leiterin hatte sich einen Mann geangelt. Furcht machte sich in Carols Magen breit.
    „Der Toast gebührt nicht mir“, zierte sich Gabrielle, obwohl sie sichtlich erfreut über die Aufmerksamkeit war. „Auf die Verführung nach Buch!“
    Carol hob als letzte das Glas, und ihr Lächeln wirkte gezwungen, als sie in die Runde sah. Während der vergangenen vier Monate hatten die anderen vier Mitglieder erotische Bücher ausgewählt, die ihnen als Leitfaden auf dem Weg zur sinnlichen Verführung eines Mannes dienen sollten. Nun hatte sogar ihre Leiterin Gabrielle einen zu ihr passenden Lover gefunden und, wenn sie das Leuchten in den Augen der Frau richtig interpretierte, auch die Liebe.
    Und die Letzte bleibt allein, dachte Carol, während sie einen großen Schluck Merlot nahm. Sie blieb die Einzige, die verweigerte, bei der freiwilligen Selbstaufgabe mitzuziehen.
    Die Frauen sprachen unisono Glückwünsche aus und gratulierten Gabrielle und hörten aufmerksam zu, als ihre Organisatorin glücklich Einzelheiten über ihren Lover erzählte und schilderte, wie sehr die Entdeckung sexueller Gemeinsamkeiten ihrer Beziehung Flügel verliehen hatte. Dabei redete sie ebenso freimütig und ehrlich über Tantra-Erfahrungen, wie die Mitglieder untereinander sonst immer ihre Buchauswahlen diskutierten. Gabrielle hatte klargemacht, dass kein Thema und keine Ausdrucksweise tabu waren. Und wenngleich Carol einräumte, stets ganz gefesselt von dem aufrichtigen Gedankenaustausch gewesen zu sein, gab sie zu, sich von allen am wenigsten beteiligt zu haben. Und gespürt zu haben, dass die anderen Frauen unterschiedlich stark darüber verärgert waren, dass sie mehr beobachtet als teilgenommen hatte.
    Als Gabrielle nun die sinnlichen Aspekte ihrer neuen Beziehung mitteilte, fühlte Carol sich ausgeschlossen. Die anderen Frauen steckten die Köpfe zusammen und schienen eine Geheimsprache zu teilen, in die sie nicht eingeweiht war. Es kam ihr so vor, als würden sie ihr nicht vertrauen, weil sie sich geweigert hatte, dasselbe Risiko wie sie einzugehen und sich verwundbar zu machen.
    Carol sackte auf ihrem Stuhl zusammen, wünschte plötzlich, ihrem früheren Impuls, zu gehen, nachgegeben zu haben. Sie wusste, dass die Frauen am Tisch sie für sehr distanziert … womöglich sogar für eine Lesbe hielten. Sie hatten ja keine Ahnung, dass sie mal so gewesen war wie sie – unschuldig und naiv, darauf wartend, dass
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