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Tiffany Sexy Band 83

Tiffany Sexy Band 83

Titel: Tiffany Sexy Band 83
Autoren: Lisa Renee Jones Kate Hoffmann Joanne Rock
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ausgegangen.
    „Ihr beiden Damen solltet euch benehmen.“
    Diese scherzhafte Rüge kam von Bob White, der sich zu ihnen gesellte. Er hatte Khaki-Shorts an und trug stolz ein T-Shirt mit der Aufschrift „Die Vierziger sind die neuen Dreißiger“. Sein ehemals blondes Haar war nun silbergrau, doch er war immer noch groß und athletisch gebaut und wirkte optisch wie eine ältere, lebenserfahrenere Ausgabe seines Sohnes.
    „Gönnt Caleb mal ein bisschen Ruhe“, forderte Bob. „Er baut gerade ein neues Unternehmen auf.“ Er küsste Sharon auf die Wange und legte dann Caleb eine Hand auf die Schulter. „Komm, Junge! Nimm den alten Mann hier mal in die Arme.“
    Sie umarmten sich herzlich und klopften sich dabei gegenseitig auf den Rücken.
    „Und wo bleibt meine Umarmung?“, fragte Shay.
    Caleb erstarrte. Sofort fiel ihm ein, wie Shay sich an ihrem achtzehnten Geburtstag in seinen Armen angefühlt hatte. Diese Umarmung hatte alles verändert. An jenem Abend hatte er sich vergessen und sie geküsst. Falls sie nicht gestört worden wären, wäre vielleicht sogar noch mehr passiert. Nein, sagte er sich, vielleicht war das falsche Wort. Er hätte ganz sicher nicht widerstehen können. Die Anziehung, die von Shay ausging, war unfassbar stark und schien mit den Jahren sogar noch zugenommen zu haben. Es war ein bisschen so, wie bei gutem Wein, der über die Jahre reift und schließlich unwiderstehlich schmeckt. Diese Lektion hatte er bei den wenigen Besuchen zu Hause lernen müssen. Jetzt stand Shay direkt vor ihm, und ihre Nähe machte ihn wie immer verrückt.
    „Es sei denn, du hast Angst, dabei nass zu werden“, sagte sie spöttisch und ließ den Blick über seine Jeans und sein T-Shirt gleiten.
    Mit dieser Kleidung bildete er einen Kontrast zu allen anderen Anwesenden, die entweder Badesachen oder Shorts und lässige Strandkleidung trugen.
    „Du bist wirklich nicht für den Pool angezogen.“ Sie grinste. „Du weißt aber schon, was Poolparty bedeutet, oder?“
    Im Grunde genommen hätte er nichts lieber getan, als mit Shay in den Pool zu springen, mit nichts zwischen ihnen als den dünnen Stoff ihrer Badesachen, aber genau deswegen war er in voller Montur erschienen.
    Er wappnete sich innerlich vor der Wirkung, die diese unvermeidliche Umarmung gleich auf ihn haben würde, und beschloss, sofort danach auf die andere Seite des Pools zu flüchten. Entschuldigend hob er die Bierflasche und versuchte, mit einer kurzen, einarmigen Umarmung davonzukommen. „Wie geht’s dir denn so, Shay?“
    Sie schlang sofort die Arme um seinen Nacken und verhinderte ein Ausweichen. Die Umarmung musste für unbeteiligte Beobachter herzlich und harmlos wirken, während Shay ihren warmen, kurvigen Körper an ihn schmiegte, doch sie beide wussten, dass mehr dahintersteckte. Caleb sehnte sich seit langer Zeit danach, sie in den Armen zu halten. Er wollte sie an sich ziehen, er wollte ihren Duft einatmen und ihn verinnerlichen.
    Im Lauf eines Jahrzehnts hatte er als Soldat in einer Spezialeinheit die Welt bereist, und natürlich hatte es für ihn andere Frauen gegeben. Doch er hatte es nie bedauert, sie verlassen zu müssen, wenn er an einen anderen Einsatzort gerufen wurde. Shay verlassen zu müssen hatte er dagegen sehr bedauert. Er fragte sich oft, ob seine Gefühle für sie der Grund waren, weshalb keine andere Frau ihm jemals mehr bedeutet hatte. Fraglos hatte sie ihn vor langer Zeit tief im Innern berührt und nie wieder losgelassen.
    „Du hast mir gefehlt, Caleb“, sagte sie dicht an seinem Ohr.
    Du hast mir auch gefehlt, dachte er, schwieg jedoch, denn er hatte Angst, dass die anderen hören würden, dass er diese Worte als Mann sagte und nicht als Bruder. Doch er war ihr Bruder. Geschwister blieben für immer miteinander verbunden. In dem Augenblick, da mehr aus Shay und ihm wurde, wären sie wie jedes andere Paar. Sie könnten sich zerstreiten und anfangen, einander zu hassen. Er würde dadurch mehr als nur sie verlieren – er würde seine ganze Familie verlieren. Ein zweites Mal. Nie wieder wollte er durchmachen, was er als Teenager hatte durchstehen müssen.
    Also schnappte er sich das nasse Handtuch, das sie ihm über die Schulter gelegt hatte, und trat einen Schritt zurück. „Danke für die feuchte Schulter, Shay-Shay“, neckte er sie in Erinnerung an früher. Mit diesem spielerischen Umgangston brachte er ihre Beziehung wieder dorthin, wo sie hingehörte. Sie waren Geschwister, die sich wie üblich gegenseitig
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