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Tiffany exklusiv Band 19

Tiffany exklusiv Band 19

Titel: Tiffany exklusiv Band 19
Autoren: Vicki Lewis Thompson Leandra Logan Rita Clay Estrada Tori Carrington
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nicht das Wasser reichen, Mrs McNamara“, erklärte sie übertrieben liebenswürdig. „Als Vorsitzende einiger der angesehensten Vereine und als Gastgeberin anspruchsvoller kultureller Veranstaltungen sind Sie eine Legende in Manhattan.“
    „Nennen Sie mich bitte Gwen.“ Garretts Mutter beugte sich näher zu Shari, als seien sie zwei junge Mädchen, die sich ihre Geheimnisse anvertrauten. Doch Gwen gelang es nicht ganz, mädchenhaft zu wirken. Der Grund war schwer zu benennen, da sie mit unaufdringlicher Eleganz gegen die Spuren des Alters ankämpfte. Ihre silbernen Haare trug sie kurz, und das Gesichtslifting war sehr dezent ausgefallen. Doch der strenge Zug um die Augen und den Mund verriet, wie unangenehm Gwen werden konnte.
    „Sicher können Sie mir Ihre wahre Geschichte erzählen“, fuhr Gwen fort. „Ist Flame ein Künstlername? Ich bin ein Theaterfan, aber ich kann nicht behaupten, Ihren Namen je gehört zu haben.“
    „Ich habe nicht die leiseste Ahnung vom Schauspielern“, erwiderte Flame unschuldig.
    „Ach kommen Sie …“ Gwen hielt inne und betrachtete nachdenklich Sharis professionelles Make-up.
    Shari hob das Glas vor das Gesicht, als könnte die ältere Frau ihr irgendwie die Maske herunterreißen. „Es ist alles nur ein Spaß, glauben Sie mir. Manchmal sind die Wohltätigkeitsveranstaltungen sehr, sehr langweilig, und die Treffen mit Fremden können unangenehm sein. Daher beschloss ich, mich geheimnisvoll zu geben, um das Ganze etwas aufzulockern.“
    Gwen dachte darüber nach, während sie auf ihren Martini wartete. Als sie sich mit ihrem Drink in der Hand wieder Shari zuwandte, strahlte sie anerkennend. „Alle Achtung. Die Partygäste werden noch lange von Ihnen sprechen, und das zieht sicher weitere Spenden für die Alphabetisierungskampagne nach sich. Was Garrett betrifft, ist er äußerst zufrieden mit allem, was Sie bisher getan haben.“
    „Bis jetzt haben wir nur Small Talk gemacht“, versicherte Shari ihr.
    Gwen nippte mit einem ehrgeizigen Funkeln in den Augen an ihrem Drink. „Vielleicht habt ihr mehr gemeinsame Interessen, als ihr denkt. Neue Beziehungen sind so aufregend. All das Unbekannte, die Herausforderungen … und dazu Ihre ungewohnte Erscheinung.“ Gwen schien sie aufs Neue verhören zu wollen. Doch dann biss sie sich auf die Lippe und tätschelte Sharis Hand. „Nichts für ungut, in Ihrem Alter habe ich auch meine Spielchen getrieben. Sie sind äußerst charmant. Bringen Sie Garrett durcheinander, falls es Ihnen gelingt. Er arbeitet viel zu hart und kann ein wenig Abwechslung gebrauchen.“
    Shari starrte sie verblüfft an. Dass Gwen sie tatsächlich mochte, war ein unerwarteter Pluspunkt. Besser gesagt, sie mochte die kultivierte, reiche Person, die Shari zu sein vorgab. Wenn sie damit konfrontiert würde, dass sich hinter der geheimnisvollen, attraktiven Frau bloß ein Aschenbrödel verbarg, das bestenfalls auf eine Nacht mit ihrem Sohn hoffen konnte, würde Mrs McNamara einen Anfall bekommen.
    Als Garrett seine Mutter auf Flame zusteuern sah, durchzuckte ihn plötzlich ihn ein Gedanke: Was war, wenn Gwen ihn nicht nur für die Auktion vorgeschlagen, sondern Flame auch noch als Topbieterin engagiert hatte? Vielleicht war Flame bloß eine weitere Ehekandidatin, die seine Mutter für ihn ausgesucht hatte? Eine von den üblichen affektierten Frauen voller vorgefasster Ansichten darüber, wie eine Beziehung sein sollte, unterwürfig und fantasielos im Bett.
    Solche Frauen langweilten Garrett zutiefst, und Gwen wusste es. Also musste sie sich etwas anderes einfallen lassen, wenn sie es wieder einmal versuchen wollte. Er konnte sich gut ausmalen, was sie zu Flame gesagt hatte: „Wecken Sie auf ungewöhnliche Art die Neugier des Jungen, seien Sie unwiderstehlich und geheimnisvoll – dann wird er Ihnen zu Füßen liegen.“ Diese Vorstellung war beängstigend. Plötzlich brauchte er dringend frische Luft.
    Shari fand ihn an Deck, wo er auf die Reling gestützt grimmig aufs Meer hinausblickte. „Du solltest dich schämen, deiner eigenen Party zu entfliehen.“
    Seine Miene blieb finster. „Ich bekam keine Luft mehr.“
    „Was ist los?“
    „Ich sah, wie du dich an der Bar mit meiner Mutter unterhalten hast“, erklärte er rundheraus.
    Ihr Puls beschleunigte sich. „Und was hat sie gesagt?“
    „Das frage ich dich.“
    „Nicht viel. Anscheinend mag sie mich.“
    „Tatsächlich?“
    Sie hielt den Atem an, da er ihre nackten Unterarme umfasste. „Was ist denn
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