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Tiffany Duo 48

Tiffany Duo 48

Titel: Tiffany Duo 48
Autoren: Unknown
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schiefen Weihnachtsbaum aufgetrieben, der mit
    bunten Lichtern und Glaskugeln geschmückt war. Die Ofentür hatte er offenstehen
    lassen, wohl damit er in die Flammen sehen konnte, und im Radio lief derselbe
    Sender, den Sybil bei sich auch gehört hatte. Welches von den ganzen
    Weihnachtsliedern ihm wohl am besten gefallen hatte? Und hatte er dabei an sie
    gedacht?
    Sie legte das Päckchen unter den Weihnachtsbaum. Dann, aus einem Impuls heraus,
    setzte sie sich im Schneidersitz daneben und wartete still ab. Ihr offenes Haar fiel ihr über die schmalen Schultern.
    Der Duft von frischem Kaffee vermischte sich angenehm mit dem würzigen
    Fichtennadelgeruch des Weihnachtsbaums. Es dauerte etwa fünf Minuten, bis Nick
    ins Wohnzimmer zurückkam. Er hielt einen Kaffeebecher in der Hand und war völlig
    geistesabwesend. Ohne in Sybils Richtung zu sehen, ging er zum Sofa hinüber und
    setzte sich.
    Er trug den schwarzen Jogginganzug von dem Abend, als sie dem Schneesturm
    entkommen waren, und er sah müde, etwas düster und sehr sexy aus. Sybil blieb
    reglos sitzen und wartete ab, daß er sie bemerkte.
    Im Radio wurde nun zum ungezählten Mal "Little Drummer Boy" gespielt. Das Feuer im Ofen vor Nick knisterte und prasselte, sein Schein fiel auf Nicks verschlossenes,
    abwesendes Gesicht. Sybil mochte nicht mehr warten. Sie räusperte sich.
    "Himmel!" Nick zuckte zusammen und verschüttete fast seinen Kaffee. Er sprang vom Sofa auf und wollte gerade wieder fluchen, da entdeckte er sie.
    "Es ist der Geburtstag des Herrn", sagte Sybil ernst, nur mit größter Mühe
    unterdrückte sie ein Schmunzeln.
    Nick stand wie angewurzelt da, sein Ärger verflog so rasch wie er gekommen war.
    "Und was bist du? Ein Geburtstagsgeschenk?"
    Sybil zuckte die Schultern. "Geburtstagsgeschenk, Weihnachtsgeschenk, was dir
    lieber ist."
    "Wie wär's mit - Hochzeitsgeschenk?"
    Sie spürte, wie alle Farbe aus ihrem Gesicht wich. Ein letztes Mal suchte sie
    verzweifelt nach Gegenargumenten. Er war nicht, was sie wollte, er war nicht, was
    sie brauchte, es würde mit einer Katastrophe enden, und eigentlich hätte sie nun
    ganz schnell fortlaufen sollen.
    "Ja", sagte sie schlicht. "Ja." Und dann streckte sie die Arme
    nach ihm aus.

    ***
"Du begehst einen großen Fehler", sagte Sybil. Sie hielt das Gesicht an seine Schulter geschmiegt und bedeckte seine Haut mit unzähligen kleinen Küssen.
    "Meinst du?" murmelte Nick schläfrig und zog sie enger an sich. Eine Spur von Kleidungsstücken führte vom Bett zurück ins Wohnzimmer, das Samtkleid lag
    schließlich unter dem Weihnachtsbaum. Das Feuer im Ofen war heruntergebrannt,
    die elektrischen Lichter des Weihnachtsbaums waren die einzige Beleuchtung, ihr
    Schein fiel auch ins Schlafzimmer.
    Sybil spürte, wie Nicks Blick mit äußerster Zufriedenheit auf ihr ruhte. "Ich bin nicht der richtige Typ Ehefrau für dich." Sie empfand es als nur gerecht, wenn sie ihn vorwarnte. "Ich gebe eine schlechte Professorenfrau ab, ich mag nicht in einem
    mehrstöckigen Wohnhaus leben, und ich will nicht, daß du Tweedjacken mit
    Lederbesätzen trägst und Pfeife rauchst."
    "Ich hasse Pfeifen, und Tweed ist nicht nach meinem Geschmack. Wir werden ein
    Haus auf dem Land kaufen, in dem jede Menge Platz für die Hunde ist."
    "Aber ich bin trotzdem nicht der Typ Frau, den du willst!" begehrte sie kläglich auf.
    Nur zu gut konnte sie sich das Bild vorstellen, das er da vor ihr heraufbeschwor. In
    Massachusetts schneite es auch, aber nicht so viel, und sie konnten eine alte Farm
    haben mit einer Scheune und einem kleinen Teich, um den die Hunde
    herumtobten ... und Kinder...
    "Nein", erwiderte Nick. "Du bist nicht der Typ Frau, den ich will, sondern du bist ganz einfach die Frau. Also werde ich mich damit abfinden müssen."
    "Ich habe schon einmal versagt", murmelte sie gegen seine Schulter. "Ich konnte nicht so sein, wie Colin mich haben wollte."
    "Du bist bereits genauso, wie ich dich haben will." Tröstend und ermutigend streichelte er ihren Rücken.
    "Aber was ist, wenn du es dir anders überlegst?"
    "Und was ist, wenn du es dir anders überlegst? Es gibt keine Garantien im Leben, Sybil."
    "Nein." Ihre Stimme klang bedrückt und voller Zweifel.
    "Die einzige Garantie ist Liebe."
    Da hob sie den Kopf und sah ihn an. Auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck der ihr fast
    den Atem raubte. "Liebst du mich denn?"
    Nick lächelte so zärtlich, daß ihre letzten Zweifel schwanden. "Unendlich." Er drehte sie auf den Rücken und beugte
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