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Tiffany Duo 48

Tiffany Duo 48

Titel: Tiffany Duo 48
Autoren: Unknown
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Spiritistin." Nick freute sich über die absolute Verständnislosigkeit auf den beiden Gesichtern.
    "Eine - was?" Connie war fassungslos.
    "Eine Spiritistin. Keine sehr begabte allerdings. Sie pendelt, jedoch ohne großen Erfolg. Sie leitet einen okkultistischen Buchladen, befindet sich aber ständig in den roten Zahlen. Sie kann ganz gut stricken ..." Er zeigte auf seinen Pullover. "Und sie ist Sekretärin beim 'Verein der Wasserhexen', falls euch das etwas sagt."
    "Du glaubst doch gar nicht an solche Dinge!" wandte Connie hilflos ein.
    "Nein. Aber ich glaube an Sybil."
    "Habt ihr beiden überhaupt etwas gemeinsam, Nick?"
    "Sicher! Sie glaubt alles, bis man ihr das Gegenteil beweist. Ich zweifle an allem, bis man mich von der Wahrheit oder Richtigkeit überzeugt. Wir gleichen uns also aus."
    "Aber... "
    "Mach dir keine Sorgen, Connie. Du mußt sie nur kennenlernen, dann wirst du mich verstehen."
    "Ich fasse es nicht", ließ Ray sich sanft vernehmen.
    "Was faßt du nicht?"
    "Der Mann ist endlich verliebt!"
    "In Adela war ich auch verliebt. Nicht ganz auf dieselbe Art, aber... "
    "Nein, das warst du eben nicht", widersprach Connie entschieden. "Hör auf eine Expertin, ich kann sofort erkennen, wenn jemand richtig verliebt ist, und in Adela
    warst du es nicht. Ray hat recht, es hat dich wirklich erwischt, zum Glück. Ich hätte mir kein schöneres Weihnachtsgeschenk wünschen können. Hoffentlich verdient sie
    dich auch."
    "Ich hoffe, daß ich sie verdient habe."
    "Demut und all der ganze Kram, auch das noch!" tat Ray verächtlich. "Komm rein und trink etwas mit uns. Die Kinder haben das Wohnzimmer zwar
    auseinandergenommen, aber bestimmt finden wir noch irgendwo ein ruhiges,
    friedliches Plätzchen. Dann kann ich dir endlich auch von deinen Freunden, den
    Longermans, berichten."
    "Die Longermans?"
    "Leona und James Longerman. James sitzt im Staatsgefängnis das zehnte von
    insgesamt fünfzehn Jahren wegen Betrugs ab. Offensichtlich hat er sich einen netten
    Lebensunterhalt damit verdient, kleine, alte Damen um ihre Ersparnisse zu bringen.
    Leona ist noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen, aber es ist ziemlich
    eindeutig, daß sie der Kopf der ganzen Sache war. James wird morgen auf
    Bewährung entlassen, es sieht so aus, als käme er gerade rechtzeitig raus, um mit
    seiner Frau Silvester zu feiern. Es sei
    denn, du hast etwas gegen ihn in der Hand, so daß man ihn doch drinnen behalten
    kann."
    "Verdammt!" schimpfte Nick. "Ich wußte doch, daß da etwas nicht stimmt! Sie hat wieder mit ihrer alten Masche angefangen und erleichtert die Witwen in Danbury
    um ihr Vermögen. Der Himmel weiß, was sie mit dem Geld angefangen hat..."
    "Ich wäre nicht überrascht, wenn sie es nach Kanada gebracht hätte. Die Grenze ist nicht so weit von hier, es ginge ziemlich einfach. Wahrscheinlich hat sie sich dort ein Nest gebaut und wartet auf James' Entlassung.
    "Ich nehme nicht an, daß du zufällig ein paar handfeste Beweise hier hast? Sybil ist nicht so leicht zu überzeugen."
    "Ich dachte, du sagtest, sie sei eher leichtgläubig?"
    "Dummerweise nicht, wenn ich ihr etwas sage. Außerdem ist sie sehr loyal."
    "Ich habe ein paar Computerausdrucke. Reicht das aus, um ihre Loyalität ins
    Wanken zu bringen?"
    "Ich denke schon." Seufzend nahm Nick das Glas, das Ray ihm reichte. "Hoffentlich wird es nicht zu anstrengend, sie zu überzeugen."
    "Nick?" Connie erschien in der Tür. "Telefon für dich. Eine Frau."
    "Sybil!" rief Nick und stand auf.
    "Nein. Eine gewisse Dulcy. Sag mal, wie viele Frauen hast du da eigentlich?"
    Nick kämpfte gegen eine plötzliche, unangenehme
    Vorahnung an. 'Nur eine, Connie. Nur eine."

    ***
"Willst du wirklich hier hinauffahren?" fragte Sybil skeptisch und kuschelte sich tiefer in den Beifahrersitz. Sie trug ihr rotes Kleid, darüber einen warmen Pullover
    von Nick und ihren Daunenmantel. Aus einem unerfindliche n Grund hatte Leona
    nicht bei ihr zu Hause anhalten wollen, obwohl sie direkt an
    Sybils Zufahrt vorbeikamen, ehe sie auf die Uferstraße am See abbogen.
    Die Straße war nicht in bestem Zustand. Zu dieser Jahreszeit lebte hier kein Mensch,
    und nur ab und zu kam der Winterdienst hier entlang, um dafür zu sorgen, daß die
    Straße wenigstens befahrbar blieb.
    "Aber ja", versicherte Leona. "Entspann dich nur, lehn dich zurück, wir sind bald da.
    Wir brauchen einen stillen, friedlichen Ort, wo uns niemand stört, damit wir uns
    konzentrieren können."
    "Kommen wir auch bestimmt vor
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