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Tiffany Duo 48

Tiffany Duo 48

Titel: Tiffany Duo 48
Autoren: Unknown
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warnend eine Hand gegen die Brust. "Wenn du jetzt sagst 'Das habe ich dir ja gleich gesagt', dann fällt die Hochzeit ins Wasser. Dann müssen wir bis an den Rest unseres Lebens in Sünde leben!"
    "Ich werde es nicht sagen."
    "Danke."
    "Denn du weißt es ja ohnehin selbst."
    "Nick..."
    "Ist hier irgendwo ein Telefon? Wir müssen die Polizei anrufen und Dulcy..."
    "Wie hast du mich denn gefunden? Wußte Dulcy daß Leona mich entführt hatte?"
    "Sie ahnte es. Sie rief mich in Newton an, und ich kam auf dem schnellsten Weg
    zurück. Ich glaube, ich habe alle Geschwindigkeitsrekorde gebrochen."
    "Das kann ich mir denken. Dem Himmel sei Dank für Dulcy."
    "Und was ist mit mir?"
    Sybil schmunzelte. "Oh, für dich bedanke ich mich schon seit Wochen, bewußt oder unbewußt!"
    "Ich werde dir die entsprechende Antwort darauf nach unserem Anruf bei der
    Polizei geben", kündigte er mit seiner verführerischsten Stimme an. "Wo ist das Telefon?"
    Sybil führte Nick an Leonas immer noch regloser Gestalt vorbei in die Küche.
    "Ist mit ihr alles in Ordnung?" erkundigte er sich, während Sybil nach dem Telefon griff.
    Aber ja! Ich habe ziemlich fest zugeschlagen, doch Unkraut vergeht nicht. Siehst du
    mal nach, ob die Barringtons irgend etwas Alkoholisches haben, während ich die
    Nummer der zustandigen Polizei heraussuche?"
    "Kannst du nicht einfach die allgemeine Nummer des Polizeinotrufs wählen?"
    "Aber doch nicht hier draußen auf dem Land, du ahnungsloser Großstadtmensch!
    Sieh mal her." Sie blätterte durch die dünnen Seiten und überhörte absichtlich die Geräusche im Wohnzimmer. "Ach ja, und etwas Alkoholisches, bitte. Was, das ist
    egal, von mir aus Madeira zum Kochen. Noch nie habe ich mich so nach einem
    Drink... "
    "Was war das?" Nick fuhr herum.
    "Ich weiß nicht. Vielleicht..."
    "Verdammt, sie macht sich aus dem Staub!" Mit einem Satz hechtete Nick durch die Schwingtür aus der Küche heraus, und Sybil folgte ihm.
    "Laß sie gehen, Nick", rief sie.
    Nick blieb auf der Veranda stehen, starrte in die mondhelle Nacht und hörte, wie
    das Motorengeräusch des davonfahrenden Wagens sich immer weiter entfernte
    und leiser wurde. Es war nicht das laute, tuckernde Geräusch von Leonas Wagen,
    sondern das gedämpfte Schnurren des Jaguarmotors.
    Wütend drehte er sich zu der nicht sehr zerknirscht wirkenden Sybil um. "Sie hat meinen Wagen gestohlen!"
    "Das tut mit leid."
    "Aber du wolltest, daß sie entkommt, nicht wahr?"
    Sie dachte erst daran, es abzustreiten, aber dann überlegte sie es sich anders. "Ja."
    "Warum?"
    "Ich weiß es nicht, vielleicht als eine Art Weihnachtsgeschenk. Sie ist eine ziemlich durchtriebene, boshafte, aber auch alte Frau. Ich möchte trotz allem nicht, daß sie
    ins Gefängnis kommt."
    "Obwohl sie dich entführt hat?"
    "Sogar obwohl sie einen kompletten Narren aus mir gemacht hat." Sybil trat auf ihn zu und umschlang ihn mit beiden Armen. "Ich bin nun mal dumm und sentimental.
    Sollen andere sie schnappen, das wird ohnehin bald genug der Fall sein. Nur ich
    möchte nicht dafür verantwortlich sein."
    Nick seufzte. "Nun, wenigstens etwas Gutes hat sie getan. Sie hat in deinen
    schrecklichen alten Mantel geschossen."
    Sybil sah sich nach dem Bündel um, aus dem die Federn nur so quollen. "Du wirst
    mir einen neuen kaufen müssen."
    "Du bist einfach schrecklich, weißt du das?" brummte er und legte die Arme um sie.
    "Ja, ich weiß", gab sie müde zu. "Bist du sicher, daß du mich heiraten willst?
    Vielleicht bereust du es."
    "Das einzige, was ich bereue, sind die vielen Jahre, die ich ohne dich gelebt habe."
    Zärtlich strich er ihr über den Rücken und zog sie an sich.
    "Ich werde nie eine anständige brave Ehefrau!" warnte sie ihn.
    "Bloß nicht. Du wirst ganz Harvard terrorisieren, in Cambridge wirst du
    wahrscheinlich eine Filiale der 'Nach Erleuchtung Suchenden' gründen, ich werde
    ständig über Pendel, Ruten, Hunde und Bücherstapel in unserem Haus stolpern, und
    unsere Kinder werden allesamt kleine Hexen sein."
    "Gut möglich", meinte Sybil entzückt.
    "Und ich will es auch gar nicht anders haben."
    "Ich auch nicht." Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küßte ihn zart auf den Mund. "Frohe Weihnachten, Nick."
    Er zog sie noch dichter an sich, seine Augen leuchteten verheißungsvoll. "Frohe
    Weihnachten, Sybil. Laß uns nach Hause fahren."
    "Nach Hause", murmelte sie. "Wie herrlich sich das anhört." Sie löste sich von ihm, hob ihren zerfetzten Mantel auf und ging zur Tür. "Das
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