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Tiere

Tiere

Titel: Tiere
Autoren: Simon Beckett
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versuchte sich loszureißen.
    «Alles in Ordnung, er kann dir nichts mehr tun», meinte Karen und guckte mich an, als wäre ich Abschaum, aber dann sagte Cheryl:
« Nein
, ich will hier weg, da ist irgendwas im Keller!»
    «Im Keller?», meinte Karen. «Was denn?», und Cheryl sagte:
« Geräusche
, komische
Geräusche

    «Sie ist besoffen», meinte Pete. «Ich bin unten gewesen, da ist nichts.»
    «Doch, ich habe es gehört, aus dem Gang kommen Geräusche!», schrie Cheryl, und Karen meinte: «Schon gut, Kleines», zog ihr das zerrissene Oberteil hoch und schaute dann Pete an. «Was für ein Gang?», fragte sie.
    «Woher soll ich das wissen?», meinte er. Dann guckte er mich an. «Wovon redet sie? Was ist da unten?» Ich sagte nichts. «Na schön, gehen wir und schauen nach», sagte er.
    Cheryl wurde wieder hysterisch, und selbst Karen sah jetzt ein bisschen beunruhigt aus. «Du gehst doch nicht da runter, oder?», sagte sie, und Pete meinte: «Ich bin schon einmal unten gewesen, oder?»
    «Und was ist mit ihm?», fragte Karen und deutete auf mich.
    «Mach dir um ihn keine Sorgen», sagte Pete, kam zu mir und schlug mich.
    Er hatte seine Faust genommen und nicht das Billardqueue, aber es tat ganz schön weh. Der Schlag traf mich genau auf der Nase, vor meinen Augen wurde es total hell, und dann lag ich auf dem Boden. Pete hob den Hammer auf und gab ihn Karen. «Wenn er Ärger macht, knall ihm damit eine», sagte er zu ihr.
    «Du lässt ihn doch nicht hier oben mit uns, oder?», fragte Karen.
    «Der macht doch nichts», meinte Pete, aber Karen sagte: «Ist mir egal, ich bleibe nicht hier oben mit ihm!»
    Pete sah sauer aus, meinte aber: «Okay, okay, meinetwegen, dann nehme ich ihn mit nach unten!»
    Er packte mich am T-Shirt und zog mich hoch. «Du zerreißt es», sagte ich, und er meinte: «So ein Pech», und schobmich Richtung Kellertür. Meine Nase tat höllisch weh und blutete wie verrückt. «Nein, ich will da nicht runter!», sagte ich, aber er reagierte nicht.
    «Ich will da nicht runter! Bitte!», rief ich und versuchte mich loszureißen, aber Pete gab mir nur einen Schubs und meinte: «Halt’s Maul, runter mit dir!» Ich stand jetzt in der Tür, und er stieß mich mit dem Queue, sodass ich die Kellertreppe runtergehen musste. «Bitte!», sagte ich. Dann stieß mich Pete so hart, dass ich fast gefallen wäre.
    Er kam die Treppe hinter mir her und hielt das Queue vor sich. Als wir unten waren, blieb er stehen, schaute sich um und meinte: «Und, was hat die dämliche Schlampe gemeint?» Ich sagte nichts. Er hatte mir mit dem Queue wehgetan. «Ach, hör auf zu heulen, verdammt!», sagte er.
    Er schien vor allem an den Getränkekisten interessiert zu sein, die überall rumstanden. Dann sah er den Gang. «Schauen wir mal da rein», meinte er.
    «Er ist versperrt, da ist nichts drin, ehrlich!», sagte ich, und Pete meinte: «Na, dann wirst du auch nichts dagegen haben, wenn wir mal nachschauen, oder?»
    Er schlug mich wieder mit dem Queue, sodass ich keine andere Wahl hatte. Als wir zum Spülbecken kamen, schaute Pete auf die leeren Packungen Hundefutter. «Was ist denn das?», fragte er. «Du hast keinen Hund, oder?» Ich sagte nichts. Er stieß mich. «Weiter!»
    Ich ging in den Gang, Pete folgte mir. Bei dem Lärm, den wir machten, waren wir schon fast am Ende, ehe man das Gewinsel hören konnte. Pete blieb stehen.
    «Was ist das, verdammte Scheiße?», meinte er und lauschte. Er guckte mich komisch an. «Was hältst du dadrinnen, hä? Hast du da Hunde oder so eingesperrt, du krankesArschloch?» Er lauschte noch eine Weile, runzelte die Stirn und umklammerte das Queue fester. «Weiter», sagte er.
    Wir gingen bis zum Ende. Das Geräusch war weg. Sie mussten uns gehört haben. Pete betrachtete die Tür. «Ich dachte, der Gang wäre versperrt? Und was ist dann dahinter?», fragte er.
    «Nichts, ehrlich», sagte ich.
    «Aufmachen!», meinte Pete.
    Ich schüttelte den Kopf. «Da ist nichts drin, bitte nicht! Bitte!», sagte ich, aber er schlug mir total fest mit dem Queue auf die Fingerknöchel und sagte: «Mach sie auf!»
    Die Hand, die er geschlagen hatte, tat so weh, dass ich die Riegel nur mit der anderen aufmachen konnte. Und meine Augen tränten so sehr, dass ich nicht sehen konnte, was ich tat. Am unteren Riegel schrammte ich mir die Finger auf. Ich zog mich hoch und lutschte das Blut ab. Pete hielt das Queue mit beiden Händen, als wäre er jederzeit bereit, damit zuzuschlagen.
    «Na los», sagte er und
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