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Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft

Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft

Titel: Tiefe Sehnsucht - stärker als alle Vernunft
Autoren: KATHIE DENOSKY
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Elend zugleich. Einerseits sehnte sie sich unglaublich stark nach ihm, aber andererseits war der Schmerz darüber, keine Zukunft mit ihm haben zu können, nahezu unerträglich.
    „Ich habe dir doch gesagt, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.“ Mit geschmeidigen Schritten kam er auf sie zu.
    Schnell stellte sie sich hinter die Liege. „Und ich habe dir gesagt, dass es nichts mehr zu besprechen gibt.“ Erst jetzt bemerkte sie, dass er bis auf ein Handtuch, das er sich um die Hüften gewickelt hatte, nackt war.
    Als er die Arme vor der breiten Brust verschränkte, wurde ihr der Mund trocken. „Vielleicht hast du nichts mehr dazu zu sagen“, meinte er mit diesem Lächeln, bei dem ihr immer heiß und kalt zugleich wurde. „Aber ich bin noch lange nicht fertig.“
    Melissa kniff die Augen zusammen und versuchte den Gedanken daran zu verdrängen, wie wunderbar es sich anfühlte, in seinen Armen zu liegen und den Kopf in die Schulterbeuge zu schmiegen. Schließlich öffnete sie wieder die Augen und schüttelte langsam und traurig den Kopf. „Lass das, Shane, bitte nicht …“
    „Was soll ich lassen, Lissa?“, fragte er leise. „Soll ich dir nicht erklären, warum ich Senator Kurk zugesagt hatte? Oder soll ich dir nicht erzählen, welch einen Kampf ich mit mir selbst ausgefochten habe, bis ich mir endlich eingestehen konnte, warum ich deine Fragen nicht beantworten wollte?“
    Warum tat er ihr das an? Sah er nicht, dass es sie innerlich zerriss, mit ihm in einem Raum zu sein und zu wissen, dass sie keine gemeinsame Zukunft hatten? „Das alles spielt keine Rolle mehr“, hielt sie ihm entgegen, verzweifelt bemüht, nicht in Tränen auszubrechen. „Du kannst dich nicht ändern, und ich kann keine Kompromisse eingehen.“
    „Oh, doch, das spielt sehr wohl eine Rolle, Engelchen.“ Seine Stimme klang weich, beinahe zärtlich. Und da sie wusste, dass er sie erst allein lassen würde, wenn sie ihn angehört hatte, wies sie auf sein Handtuch. „Findest du, dass du für so ein Gespräch passend angezogen bist?“
    „Ja, eigentlich schon.“ Er griff nach dem Zipfel, mit dem er das Handtuch festgesteckt hatte. „Aber ich kann es auch weglassen, wenn dir das lieber ist.“
    „Nein, schon gut. Lass das Handtuch, wo es ist. Sag mir schnell, warum du gekommen bist, und dann geh.“
    „Ich werde ein bisschen Zeit brauchen.“ Er wies auf die Liege in der Ecke. „Setz dich doch.“
    Mit bebenden Knien tat sie, was er vorgeschlagen hatte, und setzte sich auf die Liege. Doch als er Anstalten machte, ihr zu folgen, hob sie schnell die Hand. „Was du mir zu sagen hast, kannst du mir auch von dort aus sagen.“ Denn wenn er näher käme, bestand die Gefahr, dass er sie berührte, und das durfte auf keinen Fall geschehen. Ihr Widerstand würde sich in nichts auflösen, das wusste sie genau.
    Gehorsam war Shane stehen geblieben und atmete einmal tief durch. Dabei bewegten sich die Muskeln unter seiner bronzefarbenen Haut, und Melissa wurde heiß vor Verlangen. Schnell hob sie den Blick und sah Shane ins Gesicht. Er war sehr ernst geworden.
    „Erst mal möchte ich dir sagen, dass ich anders als dein Vater bin. Ich bin nicht der Typ, der nichts anderes als Arbeit kennt. Versteh mich richtig, ich liebe meinen Beruf und bin auch gut, aber das ist nur ein Teil meines Lebens. Das füllt mich nicht aus.“
    „So hörte sich das neulich aber nicht an“, warf sie ein. „In dem Gespräch mit Senator Kurk schienst du es gar nicht mehr erwarten zu können, endlich für ihn tätig zu werden.“
    „Ich weiß, du musstest diesen Eindruck haben“, gab er zu. „Aber ich hatte den Job nicht angenommen, weil mich die Aufgabe so reizte, sondern weil ich fliehen wollte.“
    Entsetzt starrte sie ihn an. Er wollte vor ihr fliehen? Eine solche Erklärung war ja noch schwerer zu ertragen als das, was sie sich zurechtgelegt hatte. „Einen solchen Aufwand musst … musst du doch nicht betreiben, nur um von mir wegzukommen“, stieß sie fassungslos hervor. „Du hättest mir doch nur zu sagen brauchen, dass du deine Meinung geändert hast.“
    „Nein, Lissa, ich wollte doch nicht vor dir weglaufen. Ich wollte mir selbst entfliehen.“
    „Das verstehe ich nicht.“
    „Dann will ich dir eine Geschichte erzählen. Dann verstehst du, was ich dir eigentlich sagen will. Als meine Mom und mein Dad heirateten und er sie nach Rainbow Bend mitnahm, war sie ganz begeistert und behauptete, sehr gern auf der Ranch zu leben. Vielleicht war das
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