Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Thorns of Darkness 01 - Dark

Thorns of Darkness 01 - Dark

Titel: Thorns of Darkness 01 - Dark
Autoren: Cathy McAllister
Vom Netzwerk:
ich davon nichts bemerkt. Und jetzt hatte ich den Salat. Kerl weg und Kind im Bauch.
    Mit zittrigen Knien schwang ich mich auf Devils Rücken und stieß ihm meine Absätze in die Flanken. Im gestreckten Galopp jagten wir vom Hof. John, der gerade aus dem Haus getreten war, rief meinen Namen, doch ich trieb Devil weiter an. Ich musste meinen Kopf klären.

    Irgendwann zügelte ich Devil und er fiel in einen langsamen Trab. Sein schwarzes Fell war nass und wo die Zügel am Hals scheuerten, hatte sich weißer Schaum gebildet. Ich registrierte, dass ich übertrieben hatte. Devils Atmung war heftig und ich bekam ein schlechtes Gewissen.
    „Sorry, Junge. Sorry.“
    Devil schnaubte leise.
    Ich schaute mich um. Ich hatte keine Ahnung, wo ich war, also ließ ich Devil langsam weitertraben. Ich ließ ihm die Zügel lang, dass er seinen Hals strecken konnte, und er nahm den Kopf tief und schnaubte zufrieden. Als ich eine kleine Baumgruppe erreichte, ließ ich Devil anhalten und schwang mich von seinem Rücken.
    „Ruh dich aus“, sagte ich zu ihm. Ich band ihn an einen Baum und lockerte seinen Sattelgurt. „Ich weiß jetzt, wo wir sind. Wenn du dich abgekühlt hast, reiten wir zurück. Nicht weit von hier ist ein Bach, da kannst du dann trinken.“
    Devil schnaubte und senkte den Kopf, um das zarte Gras unter den Bäumen abzurupfen. Für mich war es normal, dass ich mich mit meinen Tieren wie mit einem Menschen unterhielt. Viele konnten das nicht verstehen oder fanden es sogar verrückt, doch ich wusste, meine Tiere verstanden mich. Nicht wörtlich natürlich, doch sie wussten, was ich ihnen sagen wollte. Es hatte mich erstaunt, als Dark mir gebeichtet hatte, dass er Devil sein Herz ausgeschüttet hatte. Dark. Da waren meine Gedanken wieder einmal bei ihm gelandet.
    Ich ließ mich auf dem Boden nieder, den Rücken gegen einen Baum gelehnt, und fing an zu weinen. Was für eine Katastrophe mein Leben geworden war. Unglücklich verliebt und schwanger. Konnte es noch schlimmer kommen?
    Ich schreckte auf, als Devil plötzlich unruhig wurde. Eine Frau kam auf mich zu. Ich hatte sie noch nie gesehen, obwohl ich so ziemlich jeden in der Gegend kannte. Ihre braunen Haare waren etwas zerzaust. Sie schien irgendwo in den Vierzigern zu sein.
    „Ist gut, Devil“, sagte ich und Devil beruhigte sich, beäugte die Frau jedoch misstrauisch.
    „Hi“, sagte die Frau. „Kann ich dir im Schatten Gesellschaft leisten? Ich fürchte, ich hab heute etwas übertrieben. Hätte nicht gedacht, dass es heute so warm werden würde.“ Sie sprach mit einem Akzent. Deutsch, vermutete ich.
    „Ja, es ist warm für September“, sagte ich. „Leider hab ich nichts zu trinken anzubieten.“
    „Oh, das macht nichts“, sagte sie und ließ sich neben mir nieder. „Ich will mich nur ein wenig ausruhen, dann geh ich zurück.“
    „Zurück wohin? Wo wohnen Sie?“, wollte ich wissen.
    „Ich mache Urlaub auf der Watermill Ranch“, erklärte sie. „Ich komme aus Deutschland.“ Sie streckte mir die Hand hin. „Mein Name ist Carmen. Carmen Benner.“
    Ich schüttelte ihre Hand.
    „Geena Carter“, sagte ich und schüttelte ihre Hand.
    Sie sah mich prüfend an und ein mütterlicher Ausdruck erschien auf ihrem Gesicht.
    „Ich will ja nicht aufdringlich erscheinen, aber ist mit dir alles in Ordnung? Hast du geweint?“
    Ich nickte.
    „Ich kann gut zuhören“, sagte sie.
    Ich hatte keine Ahnung, warum ich einer vollkommen fremden Frau alles erzählte, worüber ich sonst mit niemandem reden wollte, doch es brach aus mir heraus wie ein Wasserfall. Ich erzählte alles, meine Kindheit, Dark, das Baby. Sie hörte geduldig zu. Hin und wieder tätschelte sie meine Hand, doch sie unterbrach mich nicht.
    „Hm“, machte Carmen nachdenklich. „Du hast eine Menge durchgemacht in deinem Leben, wie es scheint. Ich kenne natürlich Dark nicht und ich weiß auch zu wenig über eure Beziehung, aber ich denke trotzdem, dass du ihm noch eine Chance geben solltest. Schon wegen dem Kind. Auf jeden Fall aber musst du es ihm erzählen. Er hat ein Recht darauf, immerhin ist er der Vater. Außerdem musst du auch an das Kind denken. Es sollte seinen Vater kennen. Und für den Fall, dass du es allein großziehen willst, wirst du auf den Unterhalt des Vaters nicht verzichten können, wenn du dem Kind etwas bieten möchtest.“
    Ich fühlte mich zwar durch das Reden über Dark und meine Probleme etwas erleichtert, aber meine Gefühle schienen jetzt noch mehr durcheinander zu sein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher