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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition)
Autoren: Lisa J. Smith
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eine Stimme. Ich spähte in die Dämmerung und sah Pearl, die Apothekerin, mit ihrer Tochter Anna draußen vor ihrem Laden stehen. Die beiden waren Hinterbliebene, wie so viele andere. Pearls Ehemann war erst im vergangenen Jahr bei der Belagerung von Vicksburg gefallen. Danach hatte Pearl ein Zuhause in Mystic Falls gefunden, wo sie eine Apotheke führte, in der stets gut zu tun war. Insbesondere Jonathan Gilbert war fast immer da, wenn ich vorbeiging, und beklagte sich über irgendein Gebrechen oder kaufte das ein oder andere Heilmittel. Er hatte ein Auge auf Pearl geworfen, wenn man den Tratschtanten der Stadt Glauben schenken wollte.
    » Pearl, Sie erinnern sich an meinen Bruder Damon?«, rief ich, während wir über den Platz gingen, um sie zu begrüßen.
    Pearl lächelte und nickte. Ihr Gesicht zeigte keine Falten, weshalb ein paar Mädchen zum Spaß versucht hatten, ihr Alter zu erraten. Sie hatte eine Tochter, die nur wenig jünger war als ich, also konnte sie nicht mehr ganz so jung sein. » Sie beide sehen gut aus«, sagte sie voller Zuneigung.
    Anna war ihrer Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten, und wenn sie nebeneinander standen, hätten sie durchaus Schwestern sein können. » Anna, du wirst mit jedem Jahr schöner. Bist du schon alt genug, um beim Dinner bis zum Tanz zu bleiben?«, fragte Damon mit einem Funkeln in den Augen. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Natürlich würde Damon in der Lage sein, sowohl die Mutter als auch die Tochter zu verzaubern.
    » Fast«, antwortete Anna und auch ihre Augen funkelten erwartungsvoll. Mit fünfzehn waren Mädchen alt genug, um am gesamten Dinner teilzunehmen und anschließend zuzuhören, wie das Orchester einen Walzer anstimmte.
    Pearl schloss die Apotheke mit einem schmiedeeisernen Schlüssel ab und wandte sich dann wieder uns zu. » Damon, könnten Sie mir einen Gefallen tun? Könnten Sie dafür sorgen, dass es Katherine beim Dinner gut geht? Sie ist ein entzückendes Mädchen, und, nun ja, Sie wissen ja, wie die Leute über Fremde reden. Ich kenne sie aus Atlanta.«
    » Ich verspreche es«, sagte Damon feierlich.
    Ich erstarrte. Würde Damon beim Dinner Katherines Begleiter sein? Mir war nicht klar gewesen, dass sie überhaupt zu dem Fest kommen würde, und es war unvorstellbar, Rosalyn in ihrem Beisein einen Antrag zu machen. Aber welche Wahl hatte ich schon? Sollte ich Vater sagen, dass Katherine nicht eingeladen werden durfte? Oder sollte ich Rosalyn einfach keinen Antrag machen?
    » Viel Spaß noch heute Abend, Jungs«, riss Pearl mich aus meinen Gedanken.
    » Warten Sie!«, rief ich und vergaß das Dinner für einen Moment.
    Pearl drehte sich mit einem fragenden Ausdruck auf ihrem Gesicht um. » Es wird schon dunkel und es hat weitere Angriffe gegeben. Sollen wir Sie nach Hause begleiten?«, fragte ich.
    Pearl schüttelte den Kopf. » Anna und ich sind starke Frauen. Wir werden schon zurechtkommen. Außerdem…« Sie errötete und schaute sich um, als habe sie Angst, belauscht zu werden. » Ich glaube, Jonathan Gilbert übernimmt diese Aufgabe. Aber ich danke Ihnen trotzdem für Ihre Fürsorge.«
    Damon runzelte die Augenbrauen und stieß einen leisen Pfiff aus, während wir weitergingen. » Du weißt, was ich von starken Frauen halte«, flüsterte er.
    » Damon. Benimm dich«, sagte ich und schlug ihm sanft auf die Schulter. Schließlich war er nicht mehr auf den Schlachtfeldern, sondern in Mystic Falls, einer Stadt, in der die Menschen zu gern lauschten und es liebten, sich die Mäuler zu zerreißen. Hatte er das etwa schon vergessen?
    » Okay, Tante Stefan!«, zog Damon mich mit einem hohen Lispeln auf. Ich lachte, ohne es zu wollen, und schlug ihm deshalb gleich noch einmal auf den Arm. Der Hieb war zwar leicht, fühlte sich aber trotzdem gut an– eine Möglichkeit, mir ein wenig Luft wegen des Ärgers zu verschaffen, dass er Katherine zu dem Dinner begleiten könnte.
    Gutmütig erwiderte er den Schlag, und daraus hätte sich eine ganz passable brüderliche Rauferei entwickeln können, wenn Damon nicht gerade die hölzerne Tür zum Gasthaus von Mystic Falls aufgestoßen hätte. Die üppige rothaarige Wirtin hinter der Theke schenkte uns sofort ein begeistertes Lächeln. Damon hatte es sich hier mehr als einmal gut gehen lassen.
    Wir drängten in den hinteren Teil des Schankraums. Es roch nach Sägespänen und Schweiß und überall saßen oder standen Männer in Uniform. Einige hatten einen Verband um den Kopf, andere trugen
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