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The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit
Autoren: Julia Karr
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den Handrücken der linken Hand hin. Er fuhr mit dem Scanner darüber.
    »Und jetzt die Handgelenke.«
    Wir drehten den Arm um, damit alle sehen konnten, dass wir noch nicht tätowiert waren. Ich musste mich echt zusammennehmen, um nicht verdächtig zu zittern.
    »Nina Oberon«, donnerte der ältere Cop und betrachtete meine Daten auf dem Bildschirm des Scanners. »Du wohnst in Cementville. Was treibst du hier?«
    »Ich besuche meine Großeltern.« Ich kämpfte krampfhaft gegen das Beben in meiner Stimme an.
    »Oberon.« Er betrachtete mein Gesicht eingehend und machte dabei den Eindruck, als würde er tief in seiner Erinnerung wühlen. Mir blieb nichts anderes übrig, als innerlich zu zittern.
    Währenddessen hatte Sandy bereits begonnen, en détail zu erzählen, was mit ihrem Dad und diesem anderen Cop geschehen war. Und es stellte sich heraus, dass der Polizist tatsächlich jemanden kannte, der jemanden kannte, der ihren Dad gekannt hatte. Dann informierten sie uns knapp über die Anwesenheit von NonKons in der Gegend und rieten uns, es sofort zu melden, sollte uns etwas Verdächtiges auffallen. Als wüssten wir, was in ihren Augen als »verdächtig« galt. Und wenige Sekunden später waren wir auch schon zur Tür raus.
    Erleichtert holte ich tief Luft. »Echt, ich …« Hasse Cops, hätte ich schon fast gesagt, doch ich konnte mich gerade noch rechtzeitig am Riemen reißen und das Ganze mit den folgenden Worten überspielen: »Ich frage mich, ob Johnny wirklich einer von den NonKons ist. Der war immer so nett zu mir.«
    »Falls er echt einer ist«, erwiderte Sandy mit hasserfülltem Blick, »dann kriegt er schon, was er verdient hat, nämlich eine Reassimilation durch das B.O.S.S. So werden Verbrecher nun mal bestraft. Denk an Mr Dunbar.«
    Ich schauderte. Wie hätte ich jemals Mr Dunbar vergessen können. Er war in der siebten Klasse mein Lehrer für Ethnische Bräuche und Sprachen gewesen – und obendrein einer meiner Lieblingslehrer. Er war noch dazu mit Ginnie befreundet.
    Bevor sie Mr Dunbar mitnahmen, war er immer lustig gewesen – er machte Witze, ging mit uns auf Exkursionen und er erzählte uns Dinge, die nicht in den elektronischen Schulbüchern standen. Einen Monat später kam er wieder zurück. Aber er hätte genauso gut jemand anderer sein können. Keine Witze mehr, keine Ausflüge mehr, und er wich nie wieder von dem ab, was in den elektronischen Lehrbüchern an Texten vorgegeben war. Es gab alle möglichen Gerüchte über die Reassimilation, doch in Wahrheit wusste niemand irgendetwas darüber. Denn das war eine Sache, die sie einem in der Schule nicht beibrachten.
    Jeder, der Johnny Pace kannte, hätte bestätigt, dass er kein Krimineller sein konnte. Das letzte Mal, dass ich mit Ginnie zusammen in der Stadt war, hatten sie und er über die Regierung gesprochen. Aber das war ja nicht mehr als ein Gespräch gewesen. Das hieß ja deswegen noch lange nicht, dass sie zu den NonKons gehörten. Wenn die Leute aber Johnny für einen NonKon hielten, was dachten sie dann über Ginnie? Was, wenn man sie ebenfalls für eine von den NonKons hielt …? Darüber wollte ich jetzt lieber gar nicht nachdenken. Es war ja nicht so, als wäre mir dieser Gedanke nicht schon öfter mal gekommen. Selbstverständlich hatte ich darüber nachgedacht, und zwar schon oft. Doch mir war klar, dass ich damit aufhören musste, denn je mehr ich mich anstrengte, nicht daran zu denken, desto schwieriger wurde es.
    »Ich wünschte, sie hätten einen Emo-Detektor dabeigehabt«, sagte Sandy und drehte ihr Gesicht ruckartig zu mir. »Die hätten dich aber so was von drangekriegt. Ich hab gesehen, wie rot du geworden bist.« Sie lachte.
    »Das ist nicht witzig, Sandy.« Ich konnte fühlen, wie ich schon wieder rot wurde. »Was, wenn sie wirklich einen gehabt und mich damit überprüft hätten? Was, wenn mich das Büro für Ordnung, Schutz und Sicherheit mitgenommen hätte? Hm?« Wie konnte sie nur so blind sein, nicht zu verstehen, was dann geschehen wäre? Mir platzte fast der Kragen.
    »Ach, komm schon, Nina. Jeder weiß doch, dass Sechzehnjährige emotionale Wracks sind. Deshalb überprüfen die Cops sie ja nur äußerst selten mit dem ED .« Sie hakte sich bei mir unter, sodass ich langsam wieder ruhiger atmete. »Ich hab doch nur Spaß gemacht, okay? Ich hätte niemals zugelassen, dass sie dir etwas antun. Und außerdem waren das nicht die vom B.O.S.S. Das waren nur ganz normale Polizisten.«
    Wir gingen auf der LaSalle
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