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The Hunter - Die komplette erste Staffel

The Hunter - Die komplette erste Staffel

Titel: The Hunter - Die komplette erste Staffel
Autoren: Katja Piel
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wusste genau, dass es dein Schicksal war, deine Bestimmung, so aufzuwachsen. Und sie wusste, wie deine Schritte aussehen würden. Das hat sie mir gesagt, an ihrem Todestag.“
    Er war also derjenige am Telefon, mit dem Gran… Mom telefoniert hatte. „Niemand durfte von Ross oder dir erfahren. Wir wären des Todes gewesen, der Rat hätte sich gegen uns entschieden, also mussten wir alles verheimlichen. Vor euch und vor dem Rat. Der Rat hat geglaubt, ihr wärt Pflegekinder, euch hat eure Mom erzählt, sie sei eure Gran, weil sie wenigstens ein Stück weit eure Familie bleiben wollte. Sie hat euch beschützt. Was denkst du, hätten sie mit dir gemacht? Mit einem Vampirkind?“ Plötzlich drehte er sich um, kniete sich vor Medina hin und beugte den Kopf nach vorne. Mit den Fingern hob er die Haare an. „Siehst du dieses Zeichen?“ Medina bückte sich, um besser sehen zu können. Es sah aus wie ein großes H, an dessen rechten oberen Enden zwei kleine Querstriche verliefen. Es war so klein, dass man es kaum sah, und es wirkte nicht wie eine Tätowierung.
    „What the fuck?“
    Scott stand auf, sagte: „Dieses Zeichen hast auch du.“ Erneut wurde ihr schwindelig und sie setzte sich rasch hin. Das war einfach alles zu viel für sie.
    „Was hat das zu bedeuten?“ Sie rieb sich den Nacken.
    „Jeder Jäger hat es von Geburt an. Jeder von uns hat eine besondere Fähigkeit. Doch das Zeichen ist etwas noch spezielleres. Es brennt sich in die Haut ein, sobald die Menschheit in Gefahr ist.“ Medina hörte auf, das Zeichen im Nacken erfühlen zu wollen.
    „Du bist besonders, weil die Wesen dich nicht sehen können. Für sie bist du unsichtbar, wie du weißt. Deshalb bist du so wichtig für uns.“
    Moment mal! Mit dem Vampirkönig war es anders gewesen. „Der Vampirkönig konnte mich sehen“, warf Medina ein.
    Scott rieb sich die Nasenwurzel. „Er ist dein Vater, Medina. Und mit deinem Geburtstag heute Nacht wird er dich einfordern.“
    Langsam ist mir das wirklich zu viel.
    „Was sagt denn der Schicksalsfaden?“ Er setzte sich vor sie.
    „Ich darf es dir nicht sagen, Medina. Die Zukunft darf nicht verändert werden. Jede noch so kleine Änderung, und sei es ein Blatt, das vom Baum fällt und woanders hin geweht wird, als vorgesehen, hat schwere Konsequenzen. Wir müssen unser Schicksal hinnehmen. Es tut mir leid.“
    Nun war es an ihr, sich durch die Haare zu fahren. „Bleibst du bei mir?“, fragte sie unvermittelt. Sie wollte jetzt nicht allein sein. Das traute sie sich nicht zu. Gegen ihren Vater zu kämpfen. Scott lächelte, nahm ihre Hand und nickte.
    „Med? Sagst du ihm… meinem Dad etwas?“ Ross!
    Medina musste schwer schlucken, nickte aber.
    „Sag ihm, dass ich ihn lieb hab und er auf dich aufpassen soll, ja?“ Wieder kämpfte sie mit den Tränen, weil er sich so unschuldig anhörte. „Scott. Ich soll dir etwas von Ross sagen.“ Nachdem sie ihm Ross’ Worte ausgerichtet hatte, glänzten auch Scotts Augen.
    „Ich hatte nicht um die Macht deiner Mutter gewusst. Dass sie dir Ross da lassen würde, dass sie noch einmal auf die Erde dürfen würde, um dich zu wecken.“
    Ihre Mutter. Gran war also immer ihre Mom gewesen. Sie spürte wieder, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten. Deshalb hatte auch jeder so verwundert getan. Die Informationen, die sie in diesen wenigen Stunden erhalten hatte, veränderten alles in ihr. Also hatte sie damals ihre Mom umgefahren, oder den Geist ihrer Mom. Meine Mommy. Ein riesiger Knoten platzte in ihr, gab ihr eine Leichtigkeit, die sie niemals vorher verspürt hatte, die ihr immer verwehrt worden war. Sie hatte plötzlich das Gefühl, dass alles gut werden würde. Ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.
    Mittlerweile war es früher Abend geworden und Medina verspürte Hunger.
    „Wollen wir rasch etwas essen gehen?“ Scott half ihr hoch.
    „Ja, gerne“, nickte Medina und stand etwas wackelig auf den Beinen. Er ging zu einem Eckschrank, aber sie konnte nicht sehen, was er dort tat. Als er sich umdrehte, lag ein Mantel über seinem Arm und er lächelte.
    „Dann lass uns runter ins Restaurant gehen.“ Behutsam führte er sie am Arm zurück zum Fahrstuhl, der sie nach unten bringen sollte. Doch das tat er nicht. Er fuhr nach oben.
    „Was soll das?“ Alarmiert stellte sich Scott breitbeinig hin, wartete, bis sich die Türen öffneten und erblickte bereits die Krallen, die versuchten, sie aufzuschieben. „Dämonen!“, rief er.
    Verflucht! Hektisch wühlte sie
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