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The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)

The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)
Autoren: Andrew Klavan
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wonach es klang.
    Benny und Chong hielten es nicht bis zum Ende der Einweisungaus. Sie schlichen sich während des Diavortrags hinaus, bei dem lächelnde Feuerwerfer mit grauen Gliedmaßen und Schädeln hantierten.
    Der Job des Generatormechanikers war dagegen weder besonders ekelhaft noch körperlich anspruchsvoll. Seit in der Woche nach der Ersten Nacht die Lichter ausgegangen waren, bildeten tragbare Kurbelgeneratoren die einzige verfügbare Stromquelle. In ganz Mountainside gab es vielleicht 50 dieser Geräte. Chong meinte, es seien Überbleibsel aus dem Bergbau vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Stadtverordnung untersagte den Bau anderer Generatoren. Der Betrieb elektronischer und komplexer Maschinen war in der Stadt nicht länger gestattet, weil eine einflussreiche religiöse Bewegung diese Form der Energie mit dem »gottlosen Verhalten« in Zusammenhang brachte, die »das Ende« herbeigeführt hatte. Benny hörte so etwas ständig und auch die Eltern einiger seiner Freunde redeten so.
    Für Benny selbst ergab das keinen Sinn – weder elektrisches Licht noch Computer oder Autos hatten die Toten zum Leben erweckt. Jedenfalls hatte Benny noch niemanden gehört, der dazwischen einen logischen oder vernünftigen ursächlichen Zusammenhang herstellen konnte. Als er seinen Bruder danach fragte, warf Tom ihm einen gequälten, frustrierten Blick zu.
    »Die Leute brauchen etwas, dem sie die Schuld geben können«, erklärte er. »Und wenn sie nichts Rationales finden, dann geben sie nur zu gern etwas Irrationalem die Schuld. Als man noch nichts von Viren und Bakterien wusste, hat man einst Hexen und Vampiren die Schuld an Seuchen zugeschrieben. Aber frag mich nicht danach, wie genau die Leute in der Stadt auf dieIdee gekommen sind, Elektrizität und andere Energieformen mit den lebenden Toten in Verbindung zu bringen.«
    »Das ergibt nicht den geringsten Sinn.«
    »Ich weiß. Meiner Meinung nach ist der eigentliche Grund der, dass sich die Dinge wieder wie vorher entwickeln, wenn wir erneut Strom nutzen und alles aufbauen ... dass dieser ganze Kreislauf wieder von vorne anfängt. Ich schätze, nach der Sichtweise dieser Leute – falls sie denn überhaupt bewusst darüber nachgedacht haben – wäre das so, als wenn jemand mit einem gebrochenen Herzen beschließen würde, das Risiko einzugehen und sich erneut zu verlieben. Sie können sich nur daran erinnern, wie übel sich Liebeskummer und Leid angefühlt haben und wollen sich nicht vorstellen, das noch einmal durchzumachen.«
    »Aber das ist doch dämlich«, beharrte Benny. »Das ist feige.«
    »Willkommen in der Realität, Kleiner.«
    Der einzige professionelle Elektriker der Stadt, Vic Santorini, hatte sich schon lange darauf verlegt, den Rest seiner Tage im Vollrausch zu verbringen.
    Als Benny und Chong zum Vorstellungsgespräch im Haus des Mannes erschienen, dem die Reparaturwerkstatt gehörte, ließ er die beiden im Schatten eines luftigen Vordachs Platz nehmen und reichte ihnen Gläser mit Eistee sowie Pfefferminzplätzchen. Benny war daraufhin wild entschlossen, den Job anzunehmen – egal, worum es sich dabei handeln mochte.
    »Wisst ihr, warum wir in der Stadt nur Kurbelgeneratoren haben, Jungs?«, fragte der Mann. Sein Name war Mr Merkle.
    »Klar«, erwiderte Chong. »Die Armee hat Atombomben auf die Zombies geworfen, und der elektromagnetische Puls hat die gesamte Elektronik zerstört.«
    »Außerdem ist Mr Santorini immer besoffen«, warf Benny ein. Er wollte gerade noch eine beißende Bemerkung über die seltsame religiöse Intoleranz gegenüber Elektrizität hinzufügen, als Mr Merkle das Gesicht zu einem sonderbaren Grinsen verzog. Benny hielt den Mund.
    Mr Merkle lächelte die beiden eine ganze Weile schweigend an. Eine volle Minute lang. Dann schüttelte er den Kopf. »Nein, das stimmt nicht ganz, Jungs«, sagte Merkle. »Der tatsächliche Grund besteht darin, dass Kurbelgeräte schlicht sind und die Maschinen protzig.« Dabei betonte er jede Silbe, als wäre sie ein eigenständiges Wort.
    Benny und Chong warfen sich einen Blick zu.
    »Seht ihr, Jungs, Gott liebt Schlichtheit«, predigte Mr Merkle. »Es ist der Teufel, der Protz liebt. Es ist der Teufel, der Arroganz und Pomp liebt.«
    Oh-oh, dachte Benny.
    »Mr Santorini hat die erste Hälfte seines Lebens damit verbracht, in den Häusern der Menschen Elektrogeräte zu installieren«, führte Mr Merkle aus. »Das war Teufelswerk und nun sucht er den Zustand der Bewusstlosigkeit, den der Dämon
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