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The Green Mile

The Green Mile

Titel: The Green Mile
Autoren: Stephen King
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Form eines Fax von Ralph Vicinanza, meinem Agenten für Auslandslizenzen, der mit einem britischen Verleger über Fortsetzungsromane gesprochen hatte, wie sie vor einem Jahrhundert von Charles Dickens verfasst worden waren. Ralph fragte mich – in der geringschätzigen Art von jemand, der nicht erwartet, dass aus der Idee etwas wird -, ob ich vielleicht Interesse hätte, mich an dieser Form zu versuchen. Mann, ich sprang sofort darauf an. Mir war gleich klar, dass ich The Green Mile im Zuge solch eines Projekts zu Ende schreiben musste. Ich fühlte mich wie ein römischer Legionär, der die Brücke über den Rubikon in Brand steckt, als ich Ralph anrief und ihn bat, den Vertrag abzuschließen. Das tat er, und den Rest kennen Sie. John Coffey, Paul Edgecombe, Brutal Howell, Percy Wetmore … sie übernahmen die Kontrolle und brachten die Geschichte ins Rollen. Es war wirklich absolut cool.
    The Green Mile erfuhr eine Art zauberische Akzeptanz, die ich nie erwartet hätte – eigentlich hatte ich schon mit einer kommerziellen Katastrophe gerechnet. Aber die Reaktionen der Leser waren wundervoll, und diesmal ließen sich sogar die meisten Kritiker mitreißen. Ich glaube, ich verdanke die gute Aufnahme des Buchs den scharfsinnigen Vorschlägen meiner Frau und viel von seinem kommerziellen Erfolg der harten Arbeit der Verlagsmitarbeiter von Dutton Signet.
    Die Erfahrung selbst aber, die gehört nur mir. Ich schrieb wie ein Wahnsinniger, versuchte, den verrückten Veröffentlichungsplan einzuhalten und gleichzeitig das Buch so anzulegen, dass jede Fortsetzung einen eigenen kleinen Höhepunkt hat, wobei ich hoffte, dass alles zusammenpassen würde. Mir war völlig klar, dass ich geliefert sein würde, falls dem nicht so war. Manchmal fragte ich mich, ob Charles Dickens sich auch so gefühlt und gehofft hatte, dass die in der Handlung aufgeworfenen Fragen sich von selbst beantworteten. Wahrscheinlich schon. Der gute alte Charles hatte das Glück, vom lieben Gott etwas großzügiger bedacht zu werden, als es ans Verteilen der Talente ging.
    Ich erinnere mich, dass ich manchmal dachte, es wimmelte in den Fortsetzungen von den ungeheuerlichsten Anachronismen, aber es stellte sich heraus, dass es bemerkenswert wenige gab. Sogar der kleine »heiße Comic« mit Popeye und Olivia Öl traf genau ins Schwarze: Nach der Veröffentlichung von Band 6 schickte mir jemand einen Sonderdruck von solch einem Comic, der um 1927 herum verlegt worden war. In einem denkwürdigen Bild treibt es Wimpy mit Olivia und isst dabei einen Hamburger. Mannomann, es geht auch nichts über die menschliche Fantasie, oder?
    Nach der erfolgreichen Veröffentlichung von The Green Mile gab es viele Diskussionen darüber, wie – oder ob – der Stoff als vollständiger Roman herausgegeben werden sollte. Die Veröffentlichung in Fortsetzungen war eine wunde Stelle für mich und ebenso für einige Leser, denn der Preis war sehr hoch für ein Paperback; ungefähr neunzehn Dollar für alle sechs Fortsetzungen (im Sonderangebot zugegebenermaßen sehr viel weniger). Aus diesem Grund war ein Verkauf aller sechs Bände im Schuber anscheinend nie die beste Lösung. Dieser Band, ein Taschenbuch zu einem vernünftigeren Preis, ist anscheinend die beste Lösung. So liegt hier nun The Green Mile in einem Band vor, und fast so, wie es in Fortsetzungen veröffentlicht wurde (ich habe die Szene geändert, in der Percy Wetmore, in eine Zwangsjacke gesteckt, eine Hand hebt, um sich den Schweiß vom Gesicht zu wischen).
    Irgendwann möchte ich den Roman ganz überarbeiten, zu einem Band umschreiben, den es in dieser Form nicht geben kann, und neu veröffentlichen. Bis dahin muss dies hier reichen. Es freut mich, dass so viele Leser Freude daran hatten. Und Sie wissen ja, The Green Mile erwies sich schließlich doch noch als ziemlich spannende Gutenachtgeschichte.
     
    Stephen King
Bangor, Maine
6. Februar 1997

VORWORT: EIN BRIEF
    27. Oktober 1995
    Liebe treue Leser,
    das Leben ist eine launische Sache. Die Geschichte, die in diesem kleinen Buch beginnt, gibt es in dieser Form wegen der zufälligen Bemerkung eines Immobilienmaklers, den ich nie kennengelernt habe. Es geschah vor einem Jahr auf Long Island. Ralph Vicinanza, ein alter Freund und Geschäftspartner von mir (er verkauft hauptsächlich Lizenzen meiner Bücher und Kurzgeschichten ins Ausland), hatte dort gerade ein Haus gemietet. Der Immobilienmakler merkte an, dass das Haus »wie etwas aus einer Geschichte von Charles
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