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The End (Die neue Welt)

The End (Die neue Welt)

Titel: The End (Die neue Welt)
Autoren: G. Michael Hopf
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bemerkte, dass Samantha immer noch starrte, hielt er inne. Er schaute zu ihr auf und fragte scherzhaft: »Betont das Rosa meine blauen Augen?«
    Haley sprang auf und lief aus dem Zimmer über den Flur zur Küche. Gordon schlenderte hinterher, jedoch achtsam aufgrund des feuchten Lacks auf seinen Nägeln.
    »Sag schon, was ist los?«, drängte er seine Frau, bevor er sich nach vorne beugte, um ihr einen Kuss auf den Mund zu geben.
    »Lass mich Haley für ihr Schläfchen fertigmachen, dann treffen wir uns auf der Terrasse – sagen wir, in fünf Minuten?« Damit erwiderte sie seinen Kuss.
     
    Gordon hatte sich auf der Terrasse niedergelassen und wartete auf Samantha. Er lehnte sich zurück, legte die Füße auf den Gartenkaffeetisch und ließ sich das Gesicht von der nachmittäglichen Sonne wärmen. Wenngleich seine Beziehung zu Südkalifornien generell von einer Art Hassliebe geprägt war, hielt er doch große Stücke aufs Wetter. Er bevorzugte Kleinstädte, und als solche konnte man San Diego wahrlich nicht bezeichnen. Alles in allem aber ging es ihnen gut. Er genoss einigen Komfort, wusste einen stattlichen Freundeskreis und eine tolle Familie um sich. Der einzige Verwandte, den er gerne häufiger gesehen hätte, war sein kleiner Bruder Sebastian, der vier Jahre, nachdem Gordon die Armee verlassen hatte, von den Marines rekrutiert worden war. Ursprünglich trat er dabei in die Fußstapfen des Älteren und wurde Panzerabwehrschütze, doch dies fand er zuletzt ein wenig öde. Als abenteuerlustiger Typ begann er gerade eine Laufbahn als Kundschafter-Scharfschütze.
    Gordon döste in der Sonne, bis er durch Samanthas Kommen geweckt wurde. Als er die Augen öffnete, blickte sie von oben auf ihn herab.
    »Dir geht es gut, was?«, fragte sie mit verschränkten Armen.
    »Aber sicher doch, danke fürs Nachhaken«, erwiderte er grinsend.
    »Wann wolltest du dich dazu herablassen, mir zu erzählen, dass uns dein Bruder heute zum Abendessen besucht?«, fragte sie, während sie sich ihm gegenüber setzte. »Du weißt, dass ich so etwas gerne vorab wüsste, damit ich das Haus auf Vordermann bringen kann.«
    »Ich dachte, ich hätte es erwähnt, tut mir leid«, entschuldigte er sich und richtete sich etwas auf. »Das ist doch kein Problem, nicht wahr? Wir haben doch sonst nichts vor, oder?«
    Nun war er es, der sie betrachtete, wie sie so vor ihm saß. Er war ihr sofort verfallen, als sie sich kennengelernt hatten. Alles an ihr liebte er, angefangen bei ihrer zierlichen Figur und dem langen blonden Haar, das leicht gewellt war, über die hellgrünen Augen bis zu ihren vollen Lippen. Sie gab für ihn das Bild der perfekten Frau ab.
    »Nein, geht schon klar, aber beim nächsten Mal möchte ich eingeweiht werden. Hätte ich nicht die Sprachbox abgehört, wär's mir entgangen, also versprich einfach, dass du mir Bescheid gibst, wenn wieder so etwas ansteht.«
    Gordon erhob sich und ging zu ihr hinüber. »Versprochen, ehrlich«, versicherte er im sanften Tonfall. Dann beugte er sich nach vorne, um sie fest in den Arm zu nehmen. Er küsste sie und flüsterte in ihr Ohr: »Sollen wir nach oben gehen, damit ich mich richtig entschuldigen kann?«
    Samantha entzog sich ein wenig trotzig und gab ihm zu verstehen: »Du weißt doch, dass ich noch einige Dinge zu tun habe.«
    »Dinge, die nicht weglaufen«, hielt Gordon dagegen, diesmal mit besonders samtiger Stimme, da er seine Frau nur zu gut kannte. Mit einem Vorschlag verlieh er der Bitte Nachdruck: »Ich helfe dir später bei deinen Dingen, wenn du mir jetzt etwas Gutes tust – was meinst du?«
    Samantha zog die Augenbrauen hoch und lächelte diebisch. »Abgemacht.«
    Dann nahm sie seine Hand und ging mit ihm nach oben.
     
    »Da ist jemand an der Haustür!«, rief Hunter aufgeregt.
    »Mach ruhig auf, das dürfte dein Onkel Sebastian sein«, erwiderte Samantha von der Küche aus. Sie richtete gerade Salat an und konnte nicht öffnen.
    »Gordon, ich glaube, dein Bruder ist da«, ließ sie ihren Mann wissen, der in seinem Büro arbeitete. Sie mochte Sebastian sehr gerne, aber seine Besuche waren ihr nicht immer recht. Das lag nicht an ihm, allein seine Anwesenheit führte dazu, dass sich Gordon in den darauffolgenden Tagen anders verhielt. Nach Sebastians Abreise wirkte er für gewöhnlich sehr distanziert.
    »Onkel Seb!«, jubelte Hunter, als er die Tür aufzog. Haley und er freuten sich jedes Mal, wenn Sebastian sie besuchte, und amüsierten sich während seines Aufenthalts
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