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The End (Die neue Welt)

The End (Die neue Welt)

Titel: The End (Die neue Welt)
Autoren: G. Michael Hopf
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machte umgehend kehrt. Im Erdgeschoss war die Situation aus den Fugen geraten. Nun schrien die beiden Marines, die ihm nach oben folgen sollten, bloß verstand er ihre Worte nicht.
    Als der Sergeant zurück nach unten kam, war von dem Zimmer nicht mehr viel übrig und der verletzte Iraker in Stücke gerissen. Auch einen der Soldaten hatte die Explosion zerfetzt, doch er erkannte nicht, um welchen es sich handelte.
    Da rief jemand vom Flur aus: »Sergeant!«
    Er drehte sich um und sah Smitty daliegen – im Blut von vier Menschen, einschließlich seinem eigenen.
    »Was ist passiert?«, fragte Gordon und kniete neben ihm nieder.
    »Der Mistkerl am Boden war gar nicht tot. Ist zur Seite gerollt und hatte auf einmal 'ne Handgranate. Grebbs hat's erwischt.«
    »Dreckschweine!«, fluchte der Sergeant.
    In diesem Moment trat ein weiterer Trupp Marines ins Gebäude, gefolgt von einem zivilen Kriegsberichterstatter und seinen Kameraleuten.
    Hinter ihnen kam ein Sanitäter herein, der sich umgehend um Smitty kümmerte.
    »Ein Selbstmörder hat einen Soldaten in diesem Zimmer mit sich gerissen«, informierte Gordon die Eingetroffenen, indem er auf die Tür zeigte. »Oben konnten wir noch nicht nachsehen; holen wir das nach.«
    Er nahm die Neuankömmlinge mit hinauf und sicherte das Obergeschoss. Vom Dach aus sah man die Moschee. Dort rührte sich noch immer nichts.
    »Wir werden sie besetzen«, ließ Gordon die Marines wissen. Sie kehrten zügig nach unten zurück und verließen das Haus, wobei ihnen das Filmteam dicht auf den Fersen blieb.
    Aus mehreren Fenstern an der Südfassade der Moschee rauchte es. Diese, sowie die Ostseite, zeichneten unzählige Einschusslöcher. Gordon und die Truppe pirschten sich nahe an den Eingang, ehe sie sich entlang der östlichen Mauer aufstellten. Der Sergeant bemühte wieder seinen Fuß, doch diese Tür gab nicht nach. Zwei weitere Male versuchte er es, aber vergebens.
    »Sergeant, ich habe eine Flinte«, warf einer der Männer ein.
    »In Ordnung, komm her.«
    Der Soldat feuerte zweimal mit 12er-Schrotmunition auf den Türgriff und zog sich zurück. Dann ging Gordon einen Schritt nach hinten, trat abermals zu, und die Tür flog auf. Sofort warf er eine Sprenggranate hindurch und brachte sich in Sicherheit, indem er sich an eine Wand lehnte. Die Granate rollte durch den engen Vorraum in den breiten und hohen Saal der Moschee. Als sie explodierte, bebte die Erde.
    Dass die Marines den Bau nach der Detonation betraten, entsprach der üblichen Vorgehensweise im Feld, und der Reporter schloss sich mit seinem Team gleich hinter dem letzten Mann an.
    Im ersten Raum rechts befanden sich eine Menge Munition und kleinkalibrige Waffen, jener auf der linken Seite war bis auf ein paar schmutzige Matratzen leer. Die Männer gingen weiter bis in den großen Saal, in dem ein paar Iraker an einer Mauer standen. Man riet ihnen lautstark dazu, sich nicht zu bewegen. Alle waren verwundet, aber anscheinend nicht lebensgefährlich.
    »Keinen Mucks, und rührt euch verflucht noch mal nicht vom Fleck!«, drohte Gordon ihnen. Er verschaffte sich rasch einen Überblick der Lage vor Ort.
    Im Hintergrund hörte er den Journalisten vor laufender Kamera sprechen: »Ich befinde mich hier gemeinsam mit den Marines in einer Moschee in Falludscha. Es war ein verbissener Kampf und die Iraker haben vehement Widerstand geleistet. Letztendlich können sie jedoch nichts gegen die überlegene Feuerkraft der US Army ausrichten. Diese Einheimischen hier schafften es, den Angriff schwer verletzt zu überleben, und bitten um Hilfe …«
    »Bitten um Hilfe? Die haben nicht ein Wort von sich gegeben!«, blaffte ein Soldat den Reporter an.
    Gordon hielt die etwas mehr als eine Handvoll Iraker mit seinem Gewehr in Schach, das er fest gegen seine Schulter stemmte. Am Rande seines Gesichtskreises nahm er wahr, wie sich derjenige am Ende der Reihe nach etwas am Boden ausstreckte.
    Ohne Zögern drehte sich Gordon zur Seite und gab einen einzigen Schuss ab, der den Iraker in den Kopf traf. Der Knall schallte laut durch den großen Saal.
    »Hast du das im Kasten … hast du das im Kasten?!«, stotterte der Sprecher vor seinem Kameramann.
    »Ja, hab ich«, versicherte dieser und richtete sein Gerät auf den Sergeant.
    »Dieser Marinesoldat hat soeben einen unbewaffneten, verletzten Einheimischen erschossen«, schilderte der Reporter mit Blick ins Objektiv, indem er mit einem Finger auf Gordon zeigte.
     

17. März 2014
     
    ›Andere Dinge
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