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The End (Die neue Welt)

The End (Die neue Welt)

Titel: The End (Die neue Welt)
Autoren: G. Michael Hopf
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meinte Sebastian.
    »Darf ich dir ein Bier anbieten?«
    »Ich bediene mich selbst. Weiß ja, wo sie stehen; trinkst du eins mit?«, fragte er beim Öffnen des Kühlschranks.
    »Gerne, danke.«
    »Hol mir auch eins raus!« Das war die Stimme seines Bruders, der über beide Ohren grinste, als er die Küche betrat. Er geriet immer ganz aus dem Häuschen, wenn der Jüngere zu Besuch kam.
    »Gordon!«, rief Sebastian und stellte die Biere auf die Arbeitsfläche, um seinem Bruder entgegenzugehen und ihn kraftvoll zu umarmen. »Schön dich zu sehen, danke für die Einladung.«
    »Versteht sich von selbst, junger Mann. Ginge es nach uns, würdest du häufiger hier sein.«
    Gordon drehte sich zu Samantha um und fragte: »Wo sind die Kinder?«
    »Draußen. Sebastian hat ihnen Spielzeug mitgebracht.«
    »Sag bloß … was gibt’s Neues bei dir?«, drängte er nach einem Schluck Bier.
    »Schätze, das sollte ich dich fragen«, entgegnete Sebastian, indem er auf Gordons Finger zeigte. »Falls du den Dienst wegen der Sittengesetze in der Armee quittiert hast, darfst du jetzt wohl mit offenen Karten spielen.«
    »Was?« Gordon wusste zuerst nichts mit der Andeutung anzufangen, doch dann fiel ihm ein, dass seine Fingernägel immer noch rosa lackiert waren.
    »War die Kleine«, erklärte er mit einem Achselzucken.
    Dann ging er zum Kühlschrank und nahm das Grillfleisch heraus. »Hör mal, Mr. Klugscheißer: Was dagegen, mir etwas von dem hier abzunehmen?«
    »Roger.«
     
    »Das war erste Sahne. Ich bin pappsatt«, sagte Sebastian, als er sich im Gartensessel zurücklehnte.
    »Schön, dass es dir geschmeckt hat. Ich würde sagen, ich räume auf, während ihr Männer ein Bier zischt und etwas plaudert«, schlug Samantha vor, als sie die Teller stapelte.
    »Wenn dir das nichts ausmacht«, erwiderte Gordon und sah zu ihr auf. Er zollte Samantha Respekt und erachtete Beziehungspflege wie Elternaufgaben als wirkliche Partnerarbeit. Niemals hätte er seine Frau für selbstverständlich gehalten.
    »Nein, macht es nicht. Macht einfach, was große Jungs so tun: Trinkt Bier, schwingt Reden und löst globale Probleme. Ich kann die Kinder auch mit nach oben nehmen und einen Film anschauen.« Sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange. »Hab dich lieb, Großer.«
    »Ich dich auch, Schatz.«
    Sebastian lächelte über ihren Umgang miteinander. Sobald er die Zeit für reif hielt, sich häuslich niederzulassen, wollte er exakt das Gleiche wie sein Bruder. Natürlich würde dieser Moment noch eine ganze Weile auf sich warten lassen, da seine Verpflichtung noch ein weiteres Jahr andauerte und das Lotterleben einfach zu viel Spaß machte.
    Samantha trug das restliche Geschirr zusammen und kehrte in die Küche zurück. Die Brüder hörten, wie sie mit den Kids sprach. Nach einer Minute Kreischen und Johlen der Kleinen wurde es still im Haus.
    »Komm, wir nehmen die übrigen Biere und ziehen auf die Terrasse hinterm Haus um.« Gordon stand auf und Sebastian folgte ihm zum Kühlschrank, ehe sie in den Garten gingen.
    »Hier.« Gordon reichte seinem Bruder eine kalte Flasche und ließ sich nieder.
    »Danke. Jetzt kannst du erzählen, was du in letzter Zeit so getrieben hast.«
    »Ach, das Übliche – und seit Kurzem gehe ich häufiger zum Schießstand.«
    »Gut, hast du dir was Neues zugelegt?«
    »Ja, auf einer Waffenmesse in Idaho fand ich eine M4 und eine zweite Sig.«
    »Du warst schon immer eher ein Sammler als ich. In der Hinsicht siehst du Dad ähnlich«, bemerkte Sebastian und nippte an seinem Bier.
    »Jetzt erzähl du mir was über die Kundschafter-Scharfschützen«, bat Gordon, als er die Füße hochlegte.
    »Ich will wirklich dort unterkommen. In ein paar Wochen werde ich es versuchen. Habe dafür trainiert, also mal sehen.«
    »Solange du weißt, was du tust«, sagte Gordon und senkte den Blick auf die Flasche in seiner Hand.
    »Was soll das heißen?«, hakte sein Bruder mit hochgezogener Augenbraue nach.
    »Nichts weiter.«
    »Hör zu, lass deinen Groll gegen das Korps nicht an mir aus«, stellte Sebastian leicht pikiert klar.
    »Ich hege keinen Groll, sondern möchte mich nur vergewissern, dass du die richtige Entscheidung triffst. Davon konnte meiner Meinung nach nämlich keine Rede sein, als du dich gleich für sechs Jahre verpflichtet hast«, erwiderte Gordon. »Vier hätten auch genügt, um dann zu verlängern, falls es nach deinem Geschmack gewesen wäre.«
    Sebastian starrte den Bruder ungehalten und enttäuscht an. So sehr er ihn
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