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The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)

The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)

Titel: The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)
Autoren: Emily Bold
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ruhig bleiben? Er würde sterben, hatte er das noch nicht begriffen?
    „Wirklich.“ Er zwinkerte mir zu und stahl sich einen schnellen Kuss, ehe ich weitermeckern konnte.
    „Was hofft ihr denn zu finden?“
    Sean stand auf und legte einige Scheite Holz ins Feuer. Mit einem Schürhaken stocherte er in der Glut.
    „Oh, es gibt schon Aufzeichnungen. Vieles, was man heute als Legenden kennt, hat einen wahren Kern. Es geht nur darum, den Wahrheitsgehalt herauszufiltern. Aber leider wissen wir nicht, wonach wir suchen sollen.“
    Sein Gesicht lag im Schatten, als er sich zu uns umdrehte, und der Schürhaken in seiner Hand sah aus wie eine Waffe.
    Obwohl Sean ein freundliches Wesen hatte, sein schelmisches Lachen und sein natürlicher Charme ihn attraktiv machten, war er der einzige der drei Brüder, bei dem ich mir vorstellen konnte, was für ein gefährlicher Krieger er einst gewesen sein musste. In der Nacht, als Nathaira starb, hatte ich Sean genau so gesehen. Einen erbarmungslosen Schotten, der bereit war zu töten, um sich und die Seinen zu schützen. Und, auch wenn es diesmal keinen greifbaren Gegner gab, würde er wieder mit aller Kraft kämpfen, um seinen Bruder zu retten.
    Dafür liebte ich ihn. Er würde Payton nicht aufgeben. Und ich auch nicht.
    „Wir hatten gehofft, vielleicht von Roy Leary einen Hinweis zu bekommen. Er scheint viel altes Wissen zu besitzen und war schon einmal gewillt, mir zu helfen“, fuhr Payton fort.
    „Das ist eine gute Idee“, stimmte ich zu. „Er kennt sich mit den Mythen und Legenden Schottlands super aus. Ich glaube, er sprach davon, Vorfahren auf den Fair-Inseln gehabt zu haben. Wenn einer etwas weiß, dann er!“
    Wir überlegten uns noch eine ganze Weile verschiedene Strategien. Aber, so sehr wir uns auch zu überzeugen versuchten, dass am Ende alles gut werden würde, legte sich die Mutlosigkeit dennoch wie eine dunkle Decke über uns. Drohte uns zu ersticken.
    Schließlich, als keiner mehr eine brauchbare Idee hervorbrachte, streckte Sean gähnend die Glieder von sich.
    „Zeit fürs Bett. Wir haben morgen viel vor, also gönnt euch jetzt eine Pause.“
    Damit ließ er uns allein vor der heruntergebrannten Glut zurück. Seine Schritte auf dem kargen Steinboden verklangen leise, und Payton schob mich von seinem Schoß, ohne meine Hände freizugeben.
    „Komm“, sagte er und führte mich aus der Halle die Treppe hinauf in sein Zimmer.
    Hier oben war es zwar kalt, aber das große, ebenholzfarbene Bett mit den nüchternen, dunkelbraunen Samtvorhängen sah sehr einladend aus. Der Raum war viel gemütlicher als die Halle. Die nackten Steinwände waren mit alten, in Grün gehaltenen Wandteppichen geschmückt. Die gestickten Jagdszenen entsprangen dem Leben zu der Zeit, als Payton, der Kinderstube entwachsen, in dieses Zimmer eingezogen war. So alt mussten auch die Kleidertruhe, das Bord neben der Tür und der Tisch mit den kunstvoll gedrechselten Beinen sein. Das dunkle Holz und die grün-braunen Stoffe vermochten es, mich in Gedanken in die Vergangenheit zu versetzen.
    Payton lehnte abwartend an der Tür, während ich mich umsah. Ich setzte mich auf das Bett, ließ mich nach hinten umfallen und fühlte mich geborgen unter dem samtenen Himmel. Wie ein Burgfräulein, welches in ihrer Hochzeitsnacht die Ankunft ihres Ehemannes, eines wilden Hochlandschotten, erwartete. Und ebenso aufgeregt erwartete ich nun Payton. Dies würde unsere zweite gemeinsame Nacht werden. Ich wusste nicht, wie viele Nächte uns noch bleiben würden, daher wollte ich keine einzige vergeuden.
    „Kommst du? Es ist so kalt ohne dich“, bat ich und kroch unter die Decke.
    „Lass mich diesen Moment noch kurz genießen.“
    „Was willst du genießen? Dass ich mir an den Füßen Erfrierungen hole?“
    Payton zwinkerte. „Nein. Ich will das Bild in mir aufnehmen, dich, die Frau meines Lebens, in meinem Bett liegen zu sehen, zu wissen, dass, was immer auch geschehen mag, uns niemand dies mehr nehmen wird. Du weißt nicht, wie glücklich du mich machst, mo luaidh.“
    Tränen stiegen mir in die Augen, und ich konnte kaum schlucken.
    „Ich würde dich noch glücklicher machen können, wenn du nur endlich deinen schottischen Knackarsch ins Bett schwingen würdest!“, versuchte ich, meine Rührung mit Humor zu überspielen. Und, obwohl mir furchtbar kalt war, schlug ich die Bettdecke zurück und klopfte auf die Matratze neben mir. Ein breites Grinsen erhellte Paytons Gesicht, und mit erstaunlicher
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