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The Cocka Hola Company: Roman

The Cocka Hola Company: Roman

Titel: The Cocka Hola Company: Roman
Autoren: Matias Faldbakken
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I’VE CREATED A MONSTER-Story, Casco. Man muss doch wissen , dass man Widerstand leistet, damit es sich lohnt, man muss operieren wie ein Arschloch, keins sein .
    – Und diese Weihachtsfeier …?
    – Oh Gott, das war so was von grauenhaft, Casco. Bei der Adventsfeier letztes Jahr hatten sie ein Hufeisen aus Tischen und Stühlen aufgebaut, für beide ersten Klassen, 25 Kinder in jeder plus zirka doppelt so viele Eltern, also rund 120-130 Menschen in einem Saal, der nur knapp zweimal so groß ist wie ein Klassenzimmer. Wie die Ölsardinen! Und vorn eine große Leinwand. Sie wollten ein Video vorführen, über den Beamer an der Decke, irgendwas von Disney, das Dschungelbuch, glaube ich, und Lonyl … nein, erst war noch was anderes, wir haben Kuchen, Würstchen und Waffeln gegessen und für die Erwachsenen gab’s Glühwein, und als alle saßen, stand Fräulein Færøy auf, um uns willkommen zu heißen. Sie klatschte in die Hände, und dann, mit perfektem Timing, genau in dem kleinen Moment nach dem letzten Klatschen, als alle den Schnabel hielten und genau bevor Fräulein Færøy den Schnabel aufmachte, da hat Lonyl so was von einem Wahnsinnsfurz ziehen lassen, he-he, und zwar nicht nur so einen Kleinejungenpups, nein, er hat wahnsinnig laut gefurzt, Casco. Ich kann bis heute nicht begreifen, wie ein so kleiner Körper und ein so kleines Arschloch ein so lautes Geräusch hervorbringen können, weißt du, das war … es ist schwierig zu erklären, aber das war eher ein Heuler als ein Pups, was da aus seinem sechsjährigen Arsch kam, kannst du dir, HE-HE-HE, so ein Geräusch vorstellen, HÖ-HÖ-HÖ, Casco …
    – Nein, he-he …
    – HE-HE, ich auch nicht, he-he, ich kann dir verflucht nicht erklären, wie sich das angehört hat, ich glaub’s ja selber kaum, he-he, ein himmlischer Furz he he he, aber egal, so was sind wir ja gewohnt, aber Lonyls Trompetenstoß war nur das Vorspiel. Nur die Ouvertüre, was Kleines als Appetitanreger. Alle lachten sich schief, ich saß da und starrte betreten in meinen Glühwein, aber Lonyls Fanfare war erst der Anfang. Lonyl ist ja vieles nicht , aber eins ist er auf jeden Fall, nämlich diebisch . Lonyl ist ein echter Dieb geworden, diebisch wie eine Elster, ohne jede Angst, ertappt zu werden, egal, was man ihm androht. Du weißt doch, dieser kleine Rucksack, mit dem er immer rumläuft? Da steckt er alles Mögliche rein, abgesehen von seinen Schulbüchern, in denen es nur um Gutes und Anständiges geht, bei Lonyl bin ich ja gezwungen, meinen Prinzipien untreu zu werden, Casco, da muss ich mich sogar überwinden und gute Bücher kaufen, na, egal; neben den Schulsachen hat Lonyl in dem Rucksack also immer alles mögliche Diebesgut. Und na ja, letztes Jahr ist er vor der Adventsfeier an meinem Videoregal gewesen, Casco, und …
    – Neein …
    – Doch, doch …
    – Neeein …
    – Doch, alles Tatsache, Casco, Klein-Lonyl, der Teufel, ist an meinem Videoregal gewesen und hat sich einen Porno geschnappt, und …
    – Neein … das kann doch nicht …?
    – Und ob, einen von unseren, seit einem geschlagenen Scheißjahr ist mir das so was von peinlich, Casco, ich hab das noch niemandem erzählt, außer Motha, verstehst du, Casco, diese Leute schaffen es, dass ICH mich verhalte wie einer von diesen verdammten Tapezierern! Ich hab das Maul gehalten, hab nicht mal dir was davon erzählt, Casco!
    – Wahnsinn! Nicht zu glauben! Und dann …?
    – Na ja, die Kinder rannten rum und futterten, wie das immer so geht, und während Fräulein Færøy mit ein paar Vätern den Weihnachtsbaum beiseite rückte, weil der mitten im Hufeisen stand und die Linse vom Beamer verdeckte, da hat Lonyl, das verfluchte kleine Monsterchen, das ich zustande gebracht habe, das Dschungelbuch, das dieses Fräulein Færøy ein paar Stunden zuvor in den Videoplayer gesteckt hatte, damit auch ja alles einwandfrei läuft, da hat Lonyl schnell den Disney gegen LIPSTICK ON MY DICK ausgetauscht … ja wirklich, die Kassette war halb abgespielt, wie das bei diesen Filmen immer so ist, und lief dann mitten in einer Szene an …
    – Neeein … Waaaaahnsinn … Und dann …?
    – Und jetzt halt dich fest, Casco. Na, du kannst es dir ja vorstellen. Aber … he-he … besonders lustig war dann, dass wir alle 130 schön was zu sehen gekriegt haben, weil Fräulein Færøy natürlich gleich in Panik geriet, du weißt ja, wie schwierig es ist, auf Anhieb den Stopp-Knopf an einem Gerät zu finden, mit dem du nicht vertraut bist, und
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