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The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)

The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)

Titel: The Bride - Das Bündnis von Halland (German Edition)
Autoren: Sandra Busch
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Worten. Warum auch?
    „Du hast also schon mal …?“
    Verblüfft sah Arel seinen Gatten an. „Ich bin gesund, jung und die Tatsache, dass ich ein Prinz bin, hat die Damen auch nicht gerade davon abgehalten, die Röcke zu heben.“
    „Und du hast dankend zugegriffen.“ Cato warf den Lappen in die Schüssel zurück und ging dazu über, ihn mit einem weichen Handtuch abzutrocknen.
    „Wäre ein Hallander so unhöflich und hätte abgelehnt?“
    „Natürlich nicht.“
    „Also hat dir nur noch nie eine Dame ein Angebot unterbreitet und dich auch tatsächlich rangelassen?“
    Ein vernichtender Blick traf ihn.
    „Ich frage ja bloß. Dann warst du heute lediglich aus der Übung oder wieso fühle ich mich gerade derartig … indisponiert?“
    Jetzt schaute ihn Cato gekränkt an.
    „Entschuldige“, flüsterte er. „Das war ungerecht, weil ich so … wütend bin.“
    „Hilflos“, verbesserte ihn Cato. „Du siehst genauso aus, wie mein Vater damals, als er akzeptieren musste, dass die Heiler seine Hand und den halben Unterarm nicht retten konnten.“
    Dieser Riese durchschaute ihn, das machte Arel ganz unruhig. Er hatte dieses Wort absichtlich nicht verwenden wollen, obwohl es genau sein Empfinden beschrieb. Aber hätte er es ausgesprochen, hätte er sich eingestehen müssen, dass er mit dieser Situation überhaupt nicht zurechtkam. Und in diesem Fall wäre er zusammengebrochen, hätte vor Wut mit den Fäusten auf den Boden getrommelt, bevor er sich zusammengerollt hätte, um verzweifelt und frustriert zu heulen. Wie ein Mädchen, das sein Vater offenbar in ihm sah.
    „Für einen Xandaner hast du dich jedenfalls gut gehalten. Ich bin mir nicht sicher, ob ich …“
    „Ich würde diese Sache gerne vergessen. Ich würde diesen ganzen verdammten Tag gerne vergessen!“, schrie er, als er doch die Beherrschung verlor.
    Cato starrte ihn schweigend an, sodass Arel die Arme um sich schlang. Bestimmt gab er ein ziemlich lächerliches Bild ab, nackt und brüllend.
    „Arel, tu mir das nicht an.“
    „Was?“ Wovon redete Cato denn nun?
    „Ein hysterisches Mädchen könnte ich sicherlich trösten, nur was soll ich einem Mann sagen, den ich gerade gevögelt habe?“
    Das war ja nicht zu fassen! Dieser Klotz hatte das Einfühlungsvermögen eines Ambosses.
    „Oh! Entschuldige bitte, dass ich dich mit meiner herbeigevögelten Unpässlichkeit nötige. Das lag gewiss nicht in meiner Absicht. Ich sollte wohl Buße tun“, antwortete er ätzend.
    „Vielleicht solltest du lieber etwas schlafen. Du hast eine lange Reise hinter dir.“
    „Es hat dir gefallen.“
    Verständnislos sah Cato ihn an.
    „Es hat dir gefallen“, wiederholte Arel seine Anklage.
    „Was?“
    „Mich zu vögeln.“
    Cato schwieg, drehte sich um und breitete als Ersatz für das Laken eine Decke über die Matratze aus.
    „Ich habe es gemerkt.“
    „Und ich dachte, du wolltest das Thema fallen lassen.“
    Arel begann zu frieren. Das Feuer im Kamin war längst erloschen und er stand immer noch nackt mitten im Raum.
    „Für mich hat es sich nicht gerade schlecht angefühlt“, gestand Cato, der unter die Decken schlüpfte. „Das muss ich zugeben. Es tut mir allerdings wirklich leid, dass ich dich dabei verletzt habe. Du warst so verkrampft …“
    „Noch etwas, dessen ich mich schuldig bekenne. Beim Feuer! Wie konnte ich nur?“, sagte Arel höhnisch. Glücklicherweise ging Cato gar nicht auf seinen Ton ein. Einen Moment lang schloss Arel die Augen, um sich zu sammeln. Dann fragte er:
    „Wirst du das von mir verlangen?“
    „Ich verstehe nicht …“
    „Ich meine, wirst du zukünftig von mir fordern, auf diese Weise mit dir zusammen zu sein?“
    „Glaubst du wirklich, ich würde dir befehlen, mir zu Willen zu sein? Und falls du dich weigerst, wende ich mich einfach an deinen Vater? Sag mal, Arel, denkst du tatsächlich, ich würde dich derartig erpressen? Für wen hältst du mich eigentlich?“
    Diese Frage verdiente erst gar keine Antwort. Was hätte er auch sagen sollen? Dass er seinen Angetrauten für einen groben, unsensiblen, barbarischen Klotz hielt? Dieser Hallander sollte bloß nicht annehmen, dass er ihm nach einem knappen Tag vertrauen würde, nur weil eine Zweckehe sie miteinander verband. Arels Mutter lebte seit zwanzig Jahren an der Seite seines Vaters und das entsprach genau zwanzig Jahren Furcht, Misstrauen und Schmerz. Ihm war eine lieblose Ehe vorgelebt worden, er kannte es nicht anders. Weshalb also sollte er auf die Idee kommen,
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