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The Black Club, London - 3

The Black Club, London - 3

Titel: The Black Club, London - 3
Autoren: Emilia Jones
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Libba, wie der Fremde nach vollendetem Werk auf sie zusteuerte. Er kniete sich zu ihr herunter, schob einen Arm hinter ihren Rücken, um ihr auf die Füße zu helfen. Sie war schwach und verstört und reagierte nicht im Geringsten auf seine Bemühungen.
    Zu viel, hämmerte es in ihrem Kopf.
    Ihr Blick blieb auf seinem Gesicht haften. So einen perfekten Mann hatte sie noch nie gesehen. Sie musste tot und im Himmel sein.

Schatten der Verführung
    Ein dröhnender Schmerz durchzog Libbas Kopf. Ächzend drehte sie sich von einer Seite auf die andere. Sie drückte die Fingerspitzen gegen ihre Schläfen, betastete ihr Gesicht und ihre Glieder. Es überraschte sie beinahe, dass sich alles wie immer anfühlte, abgesehen von dem Brummschädel, der es ihr schwer machte, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Was für eine verrückte Vorstellung. Hatte das der Wein mit ihr angestellt?
    Es dauerte einen Moment, ehe sie sich aufsetzte und blinzelnd ihre Umgebung wahrzunehmen versuchte. Sie lag in einem Bett, jedoch nicht in ihrem eigenen, stellte sie erschrocken fest, und sofort begann ihr Puls, wie verrückt zu schlagen.
    Auf einer Kommode ihr gegenüber standen mehrere brennende Kerzen aufgereiht. Deren Schein erleuchtete den Raum lediglich schwach. Das vermittelte Libba zumindest die Ahnung, dass es noch Abend sein musste. Allzu lange konnte sie nicht geschlafen haben. Oder doch?
    Die Erinnerung an die letzten Ereignisse war zu verschwommen und so unrealistisch, dass sie glaubte, den Verstand zu verlieren.
    Sie wusste, dass sie den Club in der River Street aufgesucht hatte, aus dem Innenbereich gestürmt und durch einen dunklen Flur gegangen war. Damian Black hatte sie nicht gefunden. Dafür war sie auf ein ganz anderes Ungeheuer gestoßen. Zumindest glaubte sie, entgegen aller Vernunft, einem solchen begegnet zu sein. Das genaue Bild des Wesens – halb Mensch, halb Tier – war nicht mehr als ein Schatten in ihrem Geist. Und dann dieser andere Mann, der sie beschützt hatte. Er war so schön, so engelsgleich, gewesen.
    Langsam schob Libba ihre bleischweren Glieder unter der Decke hervor. Abgesehen von dem Jackett mit der Spitzenschleppe steckte sie noch in ihrer Kleidung. Dieser Umstand beruhigte sie. Sie glitt über die Bettkante und stellte sich geräuschlos auf die Füße.
    Von allein war sie sicher nicht an diesem fremden Ort gelandet. Jemand musste sie hergebracht haben, und dieser Jemand hielt sich gewiss noch in ihrer Nähe auf.
    Während sie durch das Zimmer schlich, lauschte sie angestrengt. Wie eine Diebin wollte sie die Umgebung heimlich auskundschaften. Schon die erste flackernde Bewegung des Kerzenscheins brachte sie aus der Fassung. Ihr entfuhr ein kurzer, schriller Schrei und ihre Hände klammerten sich wie die einer Ertrinkenden an die Oberkante der Kommode fest.
    Die Gewissheit, dass sich jemand näherte und sie gleich nicht mehr alleine im Raum sein würde, schnürte ihr die Luft ab. Sie spürte, wie die Kälte von ihren Zehenspitzen aus immer weiter in ihr heraufkroch.
    Dann stand er plötzlich in der Tür.
    Geschmeidig bewegte er sich auf sie zu. Katzengleich, so, wie es auch der Ausdruck seiner Augen war. Sie funkelten dunkel und unergründlich. Etwas Bedrohliches lag in ihnen, doch nicht bedrohlich genug, um nicht anziehend zu wirken.
    Die langen schwarzen Haare fielen ihm über die Schultern und ins Gesicht und verliehen ihm etwas Wildes. Seine Erscheinung erschrak und beeindruckte Libba gleichermaßen.
    Es gab wohl keine Frau, die sich einer derart männlichen und erotischen Ausstrahlung hätte entziehen können. Mit offenem Mund starrte sie ihn an. Sie ertappte sich bei dem Gedanken, wie es sich anfühlen würde, von ihm gepackt und an seine starke Brust gedrückt zu werden. Beinahe erwartete sie, dass er genau das tat. Sie musste wirklich verrückt sein.
    Er blieb vor ihr stehen und musterte sie mit einem wissenden Blick - als könne er in ihr lesen wie in einem offenen Buch.
    „Du hast dich schnell erholt“, stellte er sachlich fest.
    „Oh“, entfuhr es ihr, und sie ärgerte sich, dass sie kaum fähig war, sich seiner Anziehungskraft zu entziehen.
    „Ähm… ja.“ Ihre Stimme hatte einen schwachen, ausdruckslosen Klang.
    Erst als sie feststellte, wie der Fremde unentwegt ihr üppiges Dekolleté betrachtete, kam sie allmählich zu sich. Direkt schoss ihr Röte in die Wangen. Sie fühlte sich nackt. Das Korsett bedeckte ihren Busen nicht mehr als unbedingt notwendig. Wo war bloß dieses verfluchte
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