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The Black Club, London - 3

The Black Club, London - 3

Titel: The Black Club, London - 3
Autoren: Emilia Jones
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Club angezogen. Dieses Mal trug sie keine Aktentasche bei sich und keinen strengen Knoten in ihrem Haar. Auch ihr Gang war nicht so steif, sondern wesentlich runder. Sie spielte ihre Weiblichkeit aus, von dem Moment an, da sie zum zweiten Mal den Nachtclub betrat. Cedric würde sich nicht von einem schmierigen Typ wie Damian Black in die Flucht schlagen lassen. Zwar hatte er den Club nach dem Gespräch am vergangenen Abend verlassen, das hinderte ihn allerdings nicht daran, zurückzukehren, um das Gebäude und seine Besucher genauer unter die Lupe zu nehmen.
    Welch andere Verpflichtungen hatte er außerdem schon? Wenn er wollte, könnte er sich für sein Studium der Werwolfanhänger ein ganzes Jahrhundert Zeit nehmen. Es war unwichtig, wie lange er brauchte.
    Entspannt hockte er in einer der Fensterbänke der verlassenen Häuserfront in der River Street. Es war ein Platz, von dem aus er einen guten Ausblick auf diejenigen hatte, die den Club betraten oder verließen.
    Ihn jedoch würde niemand von ihnen so offensichtlich entdecken. Nach einer Weile musste Cedric sich eingestehen, dass diese Art Beschäftigung in extreme Langeweile ausartete. Die Sonne war vor knapp zwei Stunden untergegangen, und seitdem hatte sich in der Straße so gut wie nichts getan.
    Eine Gruppe von drei Frauen – allesamt aufreizend gekleidet – war in den Club gegangen. Sein bisheriges Highlight. Ihre Gedanken waren vernebelt von lustvollen Erwartungen und Fantasien, die ihn anwiderten.
    Werwölfe oder Vampire erschienen nicht auf der Bildfläche. Vermutlich hausten sie in dem Gebäude und verließen es so gut wie nie. Cedric wollte seinen Posten aufgeben und sein Glück zu späterer Stunde erneut versuchen, als sich eine weitere Frau näherte.
    Sie war allein und erfüllt von derartiger Panik, dass sich sein Beschützerinstinkt in einem schrillen Alarm einschaltete.
    Was um alles auf der Welt hatte diese Frau hier verloren? War sie lebensmüde? Wollte sie ihrem Leben ein Ende bereiten, indem sie sich den Werwölfen zum Fraß vorwarf?
    Cedric konnte sich nicht gegen den Impuls wehren, sich an ihre Fersen zu heften. Obwohl der Abend jung war, hielt sich bereits eine Vielzahl an Gästen im Innenraum des Clubs auf. Die Musik dröhnte laut und einige leicht bekleidete Damen tanzten angetrunken an Libba vorbei. Sie gackerten albern wie Hühner. Den anwesenden Männern schien es zu gefallen. Nicht selten warfen sie ihnen anzügliche Blicke zu.
    Libba entschied, erst einmal einen Drink an der Bar zu nehmen. Inmitten des Geschehens wurde ihr nun doch etwas flau in der Magengegend. Erneut fragte sie sich, von welchem Teufel sie die ganze Zeit über eigentlich geritten wurde.
    „Schöne Frau, was darf es sein?“, wurde sie von dem Barkeeper begrüßt.
    „Ich nehme ein …“ Libba spürte, wie ihr die Schamesröte in die Wangen kroch. Vor ihr stand der Dunkelhäutige vom Vorabend. Wie Blitze der Erregung zuckten die Bilder vor ihrem inneren Auge auf. Ihr wurde heiß und kalt zugleich. Die Kehle schnürte sich ihr zu.
    „Ein?“, fragte er nach.
    „Ähm…“ Sie musste sich räuspern. „Was trinkt man hier denn so?“
    Er schenkte ihr einen anzüglichen Blick, während Libba sich dafür hätte verfluchen können, wie unbeholfen sie war.
    „Im Allgemeinen trinkt man hier Rotwein. Wir haben sogar eine Hausmarke.“ Ohne auf ihr Einverständnis zu warten, schenkte er ihr ein Glas ein und schob es zu ihr herüber.
    „Probieren Sie“, forderte er mit einem einnehmenden Lächeln. „Sie werden sehen, dass auch Sie ihm nicht widerstehen können.“
    Wie hypnotisiert ergriff Libba das Glas, brachte es an ihre Lippen und trank in kleinen, hastigen Schlucken. Die schwere Süße lähmte ihre Geschmacksnerven. Dieser Wein würde ihr einen Brummschädel bescheren, davon war Libba überzeugt. Sie musste sich zu einer freundlichen Miene zwingen, als sie das Glas abstellte.
    Der Dunkelhäutige starrte sie an. Offenbar erwartete er einen Kommentar.
    „Sehr intensiv“, sagte sie. Eine bessere Beschreibung wollte ihr nicht in den Sinn kommen.
    „So intensiv wie das Feuer in Ihnen.“ Er hatte sich noch vorne gebeugt, sodass sein Atem über ihre erhitzten Wangen streifte.
    Verwirrt rückte Libba zur Seite. „Ich weiß nicht, was Sie meinen.“
    „Glauben Sie, ich wüsste nicht, warum Sie hier sind? Sie suchen das Abenteuer. Leidenschaft … Lust.“ Seine Zunge schnalzte. Eine Hand streckte er aus, berührte ihr Gesicht. Wie weich und gepflegt sich seine
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