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Thanatos

Thanatos

Titel: Thanatos
Autoren: Larissa Ione
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mehr liebte, als jemanden zu foltern.
    Reaver
zu foltern.

41
    Dank Eidolons erstaunlicher Heilungskräfte erklärte der Dämonenarzt Regan eine Woche, nachdem sie ein Kind geboren hatte und für tot erklärt worden war, für komplett geheilt … und erteilte ihr die Erlaubnis, Sex zu haben.
    Was großartig war, bis auf die Tatsache, dass Than nicht besonders interessiert schien. Einerseits verhielt er sich seit der Minute, in der er sie in die Festung zurückgebracht hatte, wie das Musterbeispiel für Aufmerksamkeit, Fürsorge und Liebenswürdigkeit. Andererseits war er immer wieder ausgewichen, wenn sie versucht hatte, über ein ernsthaftes oder vertrauliches Thema zu reden oder wenn sie sich ihm körperlich näherte. Er hatte darauf bestanden, dass Eidolon sie zuvor erst einmal für gesund erklären müsse, aber sie hatte das Gefühl, dass seine Verzögerungstaktik in erster Linie dafür sorgen sollte, Sex mit ihr zu vermeiden.
    Sie hatte ihn deswegen noch nicht zur Rede gestellt; sie war zu sehr mit dem Baby beschäftigt, um daraus eine große Sache zu machen. Aber heute würde sie endlich einmal Antworten von ihm einfordern.
    Nachdem sie die Freunde und Familienmitglieder losgeworden waren, die zu einer verspäteten Babyparty für Logan Thanatos – der nach ihren Vater und, offensichtlich, nach Than benannt worden war – vorbeigekommen waren.
    Regan zog sich Jeans und Pulli an und sah noch einmal nach Logan, der friedlich neben dem Bett in der Wiege schlief, die Than angefertigt hatte. Sie verweilte noch ein paar Minuten dort, sah sich noch einmal diesen entzückenden, winzig kleinen Schlafanzug im Tarnmuster an, ein Geschenk von Kynan und Gem, vergewisserte sich, dass seine kleinen Händchen in Fäustlingen steckten, und überprüfte sicherheitshalber das Babyfon noch ein zweites Mal. Mutter zu sein fiel ihr leichter, als sie erwartet hatte; sie besaß den nötigen Instinkt, wenn auch nicht das Wissen, und sie liebte den kleinen Kerl auf eine Weise, die sie nie für möglich gehalten hatte.
    Sie lächelte auf ihn hinab und rieb sich den Hals an der Stelle, wo Thanatos sie bei seinem missglückten Versuch, sie zu wandeln, gebissen hatte. Wenn er sie auch nicht gewandelt hatte, hatte sein Biss sie doch getötet, was ihr am Ende ermöglicht hatte, zurückzukehren. Nie hätte sie geglaubt, dass sie noch einmal dankbar dafür sein würde, dass sich ein Paar Fangzähne in ihre Ader gebohrt hatten, aber sie würde es jederzeit noch einmal geschehen lassen.
    Nicht, dass es zu irgendeiner Art von Biss kommen würde, wenn Than keinen Sex mit ihr haben wollte.
    Ein dumpfer Schmerz drückte ihre Brust zusammen und war gleich darauf schon wieder verschwunden, noch ehe sie eine Chance gehabt hatte herauszufinden, worüber Than nachgedacht hatte. Dies war eine der Nebenwirkungen seiner Abmachung mit Azagoth: All seine schmerzlichen Emotionen würden von nun an immer durch sie gefiltert werden, statt durch die Tattoos, derer er sich so lange bedient hatte. Zuerst hatten die Erinnerungen aus den Tattoos, die Azagoth ihm genommen hatte, sie vollkommen fertiggemacht, bis sie in Tränen ausbrach, was sie vor Thanatos verbarg. Aber inzwischen war das vorbei, und sie würde auf die nächste warten müssen, die nächste Stätte des Todes, von der er angezogen wurde. Es würde ihnen beiden Schmerzen bereiten, aber Thanatos und sie würden es gemeinsam überstehen.
    Seine emotionalen Qualen auf sich zu nehmen war ein geringer Preis für ein Leben mit ihm und ihrem Sohn.
    Sie wappnete sich für den Lärm der Party und gesellte sich zu der Menge im großen Saal. Der lange Tisch war über und über mit Essen bedeckt, und daneben stand ein Fass voller Eis, in dem Bier- und Weinflaschen gekühlt wurden. So wie es aussah, hatten alle kräftig zugelangt.
    Wraith kam zu ihr hinübergeschlendert; seine blonde Vampir-gefährtin, Serena, hatte sich bei ihm untergehakt. »Gratuliere, Aegi. Wenn du mal ein paar Tipps brauchst, wie man ein Kind erzieht, ich stehe dir zur Verfügung.«
    »Das ist so süß von dir.« Serena tätschelte seine Hand in jener universellen Geste, mit der Frauen ausdrücken, dass sie ihren Liebsten selbst dann noch lieben, wenn er mal wieder den größten Schwachsinn von sich gibt. »Aber ich bin sicher, dass Thanatos ebenso gut wie du in der Lage ist, ein Kind zu verpfuschen.«
    »Na, das wage ich aber zu bezweifeln.« Wraith küsste Serena auf den Hals, um die Liebkosung gleich darauf abzubrechen, als Thanatos ihm gegen
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