Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teufelsstern

Teufelsstern

Titel: Teufelsstern
Autoren: Anthony Horowitz
Vom Netzwerk:
Sterne komplett sein. Dann würde das Kombinationsschloss aufgesperrt werden, und das Tor würde sich öffnen.
    Und genau das passierte.
    Das Tor öffnete sich…
    Unter Matts Füßen bebte es. Er schaute nach unten und sah, wie sich ein Riss im Sandboden auftat. Er begann ganz in seiner Nähe und entfernte sich im Zickzack von ihm. Ein zweiter Riss kreuzte den ersten. Weitere breiteten sich in alle Richtungen aus. Die ganze Wüste schien aufzubrechen. Zur selben Zeit begann eine Flüssigkeit von unten heraufzuquellen und sich auf der Erde auszubreiten. Sie war dunkel, rotbraun und dickflüssig wie Sirup, und es war eindeutig Blut. Die Risse wurden breiter. Matt spürte, wie er durchgeschüttelt wurde. Es war, als wäre er in ein Erdbeben geraten, aber es lief irgendwie langsamer und gezielter ab als ein normales Erdbeben. Das violette Licht am Himmel pulsierte jetzt noch stärker. Plötzlich war ein Kreischen zu hören. Am liebsten hätte Matt sich die Ohren zugehalten, aber er wusste, dass es nichts nützen würde.
    Er verstand jetzt, was er vorher nicht gewusst hatte. Er war nach Peru gekommen, um nach einem zweiten Tor zu suchen, und hatte gedacht, dass es irgendwo in der Nazca-Wüste sein würde. Aber er hatte sich geirrt. Sie hatten sich alle geirrt, denn die Nazca-Wüste war das Tor. Die gesamte Wüste. Von seinem Standpunkt aus konnte er seltsamerweise die berühmten Linien sehen. Sie glühten. Es waren Kreise und Dreiecke, Rechtecke und Quadrate, aktiviert und bereit nach einer Wartezeit von mehr als zwanzigtausend Jahren.
    Im Boden rumorte es. Er spürte das Beben unter ihm. Krampfhaft versuchte er, sich zu konzentrieren und seine Kräfte zurückzuholen, aber es war hoffnungslos. Er war vollkommen allein, wie der Seher es ihm vorhergesagt hatte, und es gab nichts, was er noch tun konnte. Das Rumoren wurde lauter. Gleichzeitig kam ein eisiger Wind auf, der ihm den Staub in die Augen trieb und ihm die Haare in die Stirn wehte. Matt verlor das Gleichgewicht und stolperte vorwärts. Gelächter hallte durch die Wüste. Vor seinen Augen verschwamm alles. Er hörte ein Geräusch, das wie das Knallen einer riesigen Peitsche klang, so laut, dass es ihn fast von den Füßen riss. Licht brach aus dem Wüstenboden hervor, durchschnitt die Luft und strahlte bis in den Himmel. Geblendet und geschlagen fiel Matt auf die Knie.
    Plötzlich war es still.
    Dann kamen die Kreaturen zum Vorschein.
    Wie Lava aus einem Vulkan schoss ein riesiger Vogel direkt vor Matt aus dem Boden hervor. Er blieb vor ihm in der Luft stehen und schlug so rasend schnell mit den Flügeln, dass sie kaum noch erkennbar waren. Rund um ihn herum brodelte die Erde. Matt spürte den Wind, den die Flügel verursachten, und bedeckte das Gesicht mit den Armen, weil er Angst um seine Augen hatte. Der Vogel war ein gigantisch großer Kolibri. Er hatte schwarz glänzende Augen, die bösartig funkelten. Sein Schnabel stand halb offen, und Matt wusste, dass das Vieh ihn ganz verschlingen konnte, wenn es das wollte.
    Plötzlich tauchten vier haarige Riesenbeine auf. Sie krallten sich in die Kante des Wüstenbodens, und eine gigantische Spinne zog sich selbst an die Oberfläche. Matt sah zwei schwarze Klauen, mit denen sie Gift in ihre Opfer spritzen konnte. Sie verharrte kurz und rannte dann davon.
    Mit einem Kreischen sprang ein Affe aus dem Nichts hervor. Sein Schwanz ringelte und entringelte sich, und er grinste so abartig, dass all seine Zähne zu sehen waren. Die Bilder, die Matt vom Flugzeug aus gesehen hatte, erwachten nacheinander zum Leben. Matt blieb, wo er war, auf den Knien, und wartete auf den Tod.
    Etwa zwanzig Sekunden lang passierte weiter nichts. Dann hörte Matt ein Summen. Es begann dumpf und in weiter Ferne, wurde jedoch lauter und lauter, bis es sich so anhörte, als versuchte jemand, die Welt mit einer Kettensäge zu zerlegen. Matt presste sich die Hände auf die Ohren, und im nächsten Augenblick strömte ein ungeheurer Insektenschwarm aus einem der Bodenrisse. Es waren Fliegen mit dicken Körpern und schnell schlagenden Flügeln. Der Schwarm schien kein Ende zu nehmen – erst Tausende, dann Millionen, dann Milliarden. Die Fliegenplage füllte den ganzen Himmel. Und während Matt entsetzt zusah, begannen sie, Formen zu bilden. Sie wurden so zu Männern, bewaffneten Soldaten. Jeder Mann bestand aus tausenden von Fliegen, und kurz darauf gab es eine ganze Armee von ihnen, die in langen Linien bis zu den Bergen strammstand.
    Sie waren die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher