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Teufelsstern

Teufelsstern

Titel: Teufelsstern
Autoren: Anthony Horowitz
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hatten, begann Matt zu sprechen.
    »Wir müssen über das reden, was passiert ist«, sagte er. Seine Stimme war sanft und klang anders als bisher. Richard sah ihn kurz an und versuchte, die aufwallende Trauer zu unterdrücken. Matts Kindheit war vorbei, das spürte er.
    »Die Inka haben gesagt, dass sich das Tor öffnen würde und dass die Alten auf die Welt zurückkehren«, sagte er. »Das war ihre Prophezeiung. Und sie hatten Recht. Diego Salamanda wusste es ebenfalls. Ich schätze, es stand im Tagebuch…«
    »Hatten sie wirklich Recht?«, fragte die Professorin.
    Matt nickte. »Ich dachte, Pedro und ich könnten verhindern, dass das Tor aufgeht, aber jetzt weiß ich, dass manche Dinge nicht zu ändern sind. Alles geschieht genauso, wie es vorherbestimmt wurde.«
    Er holte tief Luft.
    »Das erste Mal – in England – haben wir gewonnen«, sagte er. »Wir haben es geschafft, Raven’s Gate wieder zu schließen. Aber diesmal haben wir verloren.«
    »Nein – «, begann Richard.
    »Doch. Es tut mir Leid, aber es ist die Wahrheit. Ich habe die Alten gesehen und versucht, sie zu bekämpfen, aber ich hatte nicht genug Kraft, obwohl Pedro mir geholfen hat. Wir müssen der Tatsache ins Auge sehen, dass die Alten hier sind, in unserer Welt…«
    »Und wo sind sie?« Richard wollte nicht glauben, was er soeben gehört hatte. »Es ist jetzt eine Woche her. Und die Welt ist immer noch dieselbe. Es ist nichts passiert. Du musst sie besiegt haben!«
    »Ich habe sie verwundet. Vielleicht ruhen sie sich aus und warten darauf, dass ihre Kraft zurückkehrt. Aber ich fühle sie, Richard. Es liegt Kälte in der Luft. Sie verbreiten sich bereits und schmieden Pläne. Sie sind überall. Und es wird bald beginnen…«
    »Na toll!« Richard schaffte es nicht, die Verbitterung aus seiner Stimme herauszuhalten. »Und warum sind wir dann überhaupt hergekommen? Was sollte das alles?«
    »Wir mussten nach Peru fliegen, Richard. Es ist alles recht kompliziert, aber ich glaube, ich verstehe es allmählich.«
    Matt verstummte, fuhr dann aber doch fort. »Es gibt fünf von uns. Vier Jungen und ein Mädchen. Wir sind in etwa gleich alt, und wir müssen einander finden. Erst wenn uns das gelungen ist, wird der wahre Kampf beginnen.«
    »Und wo sind die anderen?«, fragte Richard. »Sie könnten überall auf der Welt sein.«
    »Pedro ist der Zweite von ihnen«, sagte Matt. »Deswegen musste ich nach Peru kommen. Um ihn zu finden. Und ich habe die anderen gesehen – aber nur im Schlaf. Wir haben Träume, die uns weiterhelfen. Es sind keine normalen Träume. Und es wird sicherlich nicht so schwierig werden, wie du denkst. Wir, also Pedro und ich, haben uns gefunden, obwohl wir ganz verschiedene Leben geführt haben und tausende von Kilometern zwischen uns lagen. Ich glaube, die anderen suchen schon nach uns. Es ist nur eine Frage der Zeit…«
    »Aber die Alten sind schon da«, gab Professorin Chambers zu bedenken. »Wie viel Zeit bleibt uns denn noch?«
    Matt antwortete nicht.
    Eine Wolke schob sich vor die Sonne, und ein Schatten fiel auf den Garten. Das geschah nicht nur in Nazca. Auf der ganzen Erde breitete sich allmählich Schatten aus.
    Der teuflische Stern war aufgegangen.
    Die Dunkelheit griff um sich.
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