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Teufelsherz (German Edition)

Teufelsherz (German Edition)

Titel: Teufelsherz (German Edition)
Autoren: Sabrina Qunaj
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Brust. »Es ist ohnehin nur Göttern möglich, diese zu betreten. Nur Götter können sich frei in den Dimensionen bewegen.«
    »Und du bist ein Halbgott.«
    »Ja, richtig.« Er grinste und genoss den erschrockenen Ausdruck auf Jophiels Gesicht. Der Engel dachte wohl, er hätte ihn jetzt auf Ideen gebracht.
    Damian hielt es nicht für nötig, die Befürchtungen zu zerstreuen, indem er versicherte, dass er diese Ebene nicht betreten konnte, nicht vollständig zumindest. Er hatte es versucht. Einzig durch das Ausleihen eines sterblichen Körpers könnte er in diese Dimension gelangen, und das war es ihm dann doch nicht wert.
    »Das Zwielicht.« Jophiel verschob bereits den Stab ein wenig und zeigte auf eine blasse Schattierung, einen Ausläufer der gelben Linie der Sterblichen. »Hier wirst du dich aufhalten. Du bewegst dich nur im Licht, hast du verstanden? In den Schatten bewegen sich die Todesengel, und du willst ihnen doch nicht begegnen, oder?«
    »Nur im Licht, verstanden.« Schutzengeln war es ohnehin nicht möglich, die Schatten zu betreten. Genauso wenig, wie die Todesengel in das Licht gehen konnten. Doch da Damian sowohl von einem Schutzengel als auch von einem Angehörigen der Hölle abstammte, konnte er sich frei bewegen, und dies war offensichtlich Jophiels größte Sorge. »Hören Sie«, sagte er, bevor der Engel seinen Stab weiterschob. »Ich kenne die Regeln für Schutzengel. Wir können uns das hier sparen. Zeigen Sie mir jetzt meinen Schützling.«
    »Das Unterbewusstsein.« Jophiel knallte den Stab mit etwas zu viel Leidenschaft auf eine weitere Schattierung der Dimension der Sterblichen. »Verboten.« Der Stab flog weiter. »Die Unterwelt – auch Hölle genannt.« Ein dumpfer Schlag. »Verboten.« Ein Kratzen. »Die Vorhölle, jede Ebene, jede Abschwächung in der Unterwelt. Verboten!«
    »Ich bin da gerade erst weg. Warum sollte ich da hinwollen?«
    »Das Reich der Toten.« Ein erneuter Schlag. »Verboten. Egal ob Himmel oder Unterwelt. Diese Dimension ist nicht zugänglich.«
    »Sie sagen es. Ich kann da sowieso nicht hin. Nur Götter …« Ein vernichtender Blick. »Ja, schon gut. Ich bin ein Halbgott, aber nicht einmal ich kann in das Reich der Toten.«
    »Aber du hast es versucht.«
    Damian zuckte mit den Schultern. »War’s das jetzt? Ich weiß, dass ich mich nur im Zwielicht – nicht in den Schatten – und im Himmel aufhalten darf. Ich habe es verstanden. Das ist nichts Neues gewesen.«
    »Im Himmel auch nur in Jahwes Reich. Die Ebene der Toten darf nicht betreten werden.«
    »Ich habe doch schon gesagt, dass ich das gar nicht könnte, auch wenn ich es wollte.«
    Jophiel sah ihm einen Moment lang in die Augen und wandte sich schließlich, wenn auch nicht zufrieden, ab. »Als Schutzengel«, erklärte er zu Damians Leidwesen weiter, »bist du nicht nur für deine Schutzbefohlene verantwortlich. Du musst ihre gesamte Umgebung im Auge behalten. Der Fehler eines anderen könnte deine Schutzbefohlene das Leben kosten. Du musst schnell sein, du musst wirksam sein. Droht deine Schutzbefohlene von einem Auto überfahren zu werden, musst du nicht nur sie dazu bringen zurückzuweichen, du musst gleichzeitig den Autofahrer zum Umlenken antreiben. Jedoch so, dass er niemand anderen verletzt. Das heißt, wenn dort mehrere Autos sind, musst du den nächsten Autofahrer dazu bringen, ebenfalls in eine andere Richtung zu lenken. Hast du verstanden, wie das funktioniert? Dass jede Reaktion Folgen hat und du diese voraussehen musst und alle in der Nähe deiner Schutzbefohlenen wenn nötig umlenken musst? Es ist schwer, Damian, und dies war nur ein harmloses Beispiel. Aber du musst begreifen, dass es nicht ausreicht, einfach nur auf deine Schutzbefohlene zu achten. Du musst alles sehen, Gefahren spüren und sie erkennen, bevor etwas geschieht.«
    Damian starrte den Engel an und schluckte. »Das ist doch kinderleicht«, sagte er und klang zu seinem Bedauern nicht ganz so unbeschwert, wie er es gerne gehabt hätte. Das Ganze hörte sich ziemlich kompliziert an. »Und wenn ein anderer Schutzengel mir in die Quere kommt?«, fragte er etwas verwirrt. »Wenn ein anderer seinen Schützling so lenkt, dass er für meinen zu einer Gefahr wird?«
    »Darauf muss jeder Schutzengel achtgeben. Jede Entscheidung, die du oder ein anderer trifft, hat Auswirkungen auf andere, und du darfst damit niemanden in Gefahr bringen.«
    »Das heißt, ich passe eigentlich auf alle auf.«
    Jophiel seufzte. »Niemand hat gesagt, dass es
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