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Teufelsherz (German Edition)

Teufelsherz (German Edition)

Titel: Teufelsherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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der schwarze Audi wartete. Wie jeden Morgen. »Wartet er schon lange?«, wollte sie wissen.
    Ihre Mutter schüttelte den Kopf. »Ist gerade erst gekommen.« Sie hob ihr Kinn an und sah sie prüfend an. »Schlecht geschlafen?«, fragte sie und schob ihr die übliche Tasse Pfefferminztee im »Gute-Laune-Becher« hin, den sie zu ihrem zehnten Geburtstag bekommen hatte.
    »Nein.« Sie seufzte, denn ihre Mutter sah sie mit dem nur allzu bekannten Blick an, der verriet, dass sie nichts vor ihr verbergen konnte. »Kurz«, gestand sie schließlich und nippte an dem heißen Getränk. »Aber größtenteils friedlich.«
    Ihre Mutter nickte und ließ noch einen Stapel belegter Brote in der bereits bis zum Äußersten gefüllten Papiertüte verschwinden. Sie sprach ihre Tochter kaum noch auf die Albträume und Schlafstörungen an und vertraute darauf, dass sie selbst zu ihr kommen würde, wenn sie reden wollte. Emily war ihr sehr dankbar dafür, denn sie war es leid, ständig dasselbe Thema durchkauen zu müssen. Das Ganze war schließlich schon beinahe ein halbes Jahr her, und sie wusste, dass auch ihre Mutter fürchterlich unter Amandas Tod litt. Mandy und Will waren immer wie eigene Kinder für sie gewesen. Wo den beiden eine Familie gefehlt hatte und es ihrer Mutter in dem großen Haus immer zu still gewesen war.
    Mit einer scheinbar unauffälligen Bewegung schob diese gerade den Teller mit den Muffins etwas näher zu ihr hin, was Emily das erste Mal an diesem Tag lächeln ließ. Und da sie heute das Gefühl hatte, einen guten Tag zu haben, und sie ihrer Mutter zeigen wollte, dass sie sich keine Sorgen machen musste, nahm sie einen davon und biss hinein. »Willst du Will nicht hereinholen?«, fragte ihre Mutter und sah aus dem Fenster, womit sie gleichzeitig versuchte ihr erleichtertes Lächeln zu verbergen.
    Emily pickte mit dem Finger Krümel vom Tresen auf. »Es regnet«, sagte sie, »und so gerne ich sonst jeden Tag hinauslaufe, um zu hören, dass er draußen warten will, habe ich heute echt keine Lust, zwei Mal nass zu werden.«
    »Ich wünschte nur, er würde etwas besser auf sich achtgeben.«
    »Das tut er ja.«
    Ihre Mutter lehnte sich mit den Ellbogen auf das Fensterbrett. »Frag ihn doch noch mal, ob er nicht hier einziehen will.«
    »Er wird mir die gleiche Antwort geben wie immer.«
    »Ich weiß.« Sie strich sich eine Strähne des kinnlangen Haares zurück hinters Ohr. »Ich habe einfach so ein ungutes Gefühl. Ich will nicht, dass er immer so allein ist. Ein Junge in seinem Alter sollte nicht alleine wohnen. Und dann auch noch mitten im Wald.«
    »Er ist achtzehn, Mama. Er ist wirklich kein Junge mehr.«
    »Er ist zu dünn.« Sie warf einen Blick auf die Muffins, und es war ihr deutlich anzusehen, dass sie überlegte, ob sie nicht noch ein paar mehr in die Tüte quetschen könnte.
    »Er ist groß«, erwiderte Emily. »Das ist alles.« Sie konnte sich nicht vorstellen, dass man bei solch einer Größe jemals dick werden könnte, ebenso wenig konnte sie sich daran erinnern, wann Will die Einmeter-Neunzig-Marke gesprengt hatte – sehr zur Freude seines Basketballtrainers.
    Auch Mandy war sehr hochgewachsen gewesen und der Traum der männlichen Schüler, sowohl der Ober- als auch der Unterstufe. Mit ihren ewig langen Beinen und den blonden Haaren, die ihr bis zur Taille gereicht hatten, war sie in ihren Köpfen herumgespukt und hatte sie mit ihrer Fröhlichkeit allesamt verzaubert.
    Emily atmete wieder einmal tief durch. Sie hatte gelernt, dass es manchmal half, den Schmerz einfach wegzuatmen. Sauerstoff als Heilmittel. Günstiger und mit Sicherheit effektiver als so manche Tabletten.
    Sie rutschte vom Hocker und nahm die zwei Essenspakete, die eine ganze Armee satt machen könnten.
    Die Kapuze der Regenjacke über den Kopf gezogen, den Rucksack über die Schulter gehängt und in beiden Händen den Proviant, lief sie die Auffahrt hinunter. Die Autotür schwang schon auf, bevor sie diese erreicht hatte, sodass sie sich nur noch auf den Sitz fallen lassen musste.
    »Du bist zu dünn«, sagte sie zur Begrüßung und ließ die schwerere der beiden Tüten in Wills Schoß plumpsen. Sie zog die Autotür zu und versuchte sich in der Enge von ihrem Rucksack zu befreien, ehe sie ihn schließlich auf den Rücksitz warf.
    Will war bereits dabei, die Brote zur Seite zu schieben und die frischen und duftenden Muffins aus der Tiefe zu graben. »Hab ich eigentlich schon einmal gesagt, dass ich deine Mutter liebe?«, fragte er, als

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