Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Terry Rotter und der Stein des Anstoßes

Terry Rotter und der Stein des Anstoßes

Titel: Terry Rotter und der Stein des Anstoßes
Autoren: Unknown
Vom Netzwerk:
Terry.
    Deadlys Schläger rennen plötzlich auf ihn zu und schwingen ihre Mordwaffen. Als sie noch etwa zehn Meter entfernt sind, zieht Terry seine Avengers und gibt mehrere Schüsse ab. Das Geschehen läuft für die Beteiligten in Zeitlupe ab, um die Dramatik der Situation zu steigern. Brennende Kugeln sausen durch die Luft und wirken wie die glühenden Blitze Zeus im Kampf gegen die Titanen. Oder wie kugelförmige Enten, die sich versehentlich auf die Herdplatte gesetzt hatten. Ein paar von ihnen treffen auf den Sockel einer Laterne, die direkt auf Deadlys Gauleiter Hans fällt. Eine weitere Kugel reißt Reichskulturminister Dieter die Brechstange aus der Hand, was ihn zur Flucht
    veranlasst. Das letzte Geschoss hinterlässt ein Loch im Stiefel von Feldwebel Heinrich. Peinlich berührt durch die Beschädigung seiner extravaganten Mode, sucht auch er das Weite. Deadly lässt seinen neuen Baseballschläger fallen und erstarrt vor Schock, als Terry seine Avengers auf ihn richtet.
    "Du hast meinen Cousin umgebracht!" schreit Terry.
    "Nein Terry, ich bin dein Cousin!" heult Deadly vor sich her.
    "Das ist mir schon klar, du Idiot. Ich meinte meinen anderen Cousin!"
    "Harry? Er war so ähnlich wie du. Genau so... merkwürdig. Irgendwie nicht normal. Irgendwie nicht arisch", ertönt Deadlys angewiderte Stimme.
    Terry feuert wütend neben seinen Cousin auf den Boden. Die Kugel prallt ab und durchtrennt geräuschvoll die Luft. Daraufhin wird sie von der gegenüberliegenden Häuserwand zurückgeschleudert, und schlägt Deadly das Messer aus seiner Hand, das er gerade gezogen hatte. Unwahrscheinlichkeiten lassen die Realität gänzlich unbeeindruckt.
    "Nein! Nein! Bitte töte mich nicht! Wie kann ich das nur jemals wieder gut machen?" heuchelt Deadly auf erbärmliche Weise.
    "Du könntest plötzlich zu einer gänzlich anderen Person werden und meinen Cousin wiederbeleben", schlussfolgert Terry kühl.
    Das bringt Deadly auf eine Idee:
    "Ich werde dich nie wieder ärgern. Du musst mich nur am Leben lassen."
    Terry misstraut Deadly zwar, aber er will auch nicht wirklich eine hilflose, wenn auch hirnlose, Person ermorden.
    "Hm. Nun gut. Ich gehe auf dein Angebot ein", sagt er schließlich.
     
    Der Junge steckte seine Avengers wieder weg und sie machten sich auf den Heimweg. Als am nächsten Tag einige brave Bürger auf den bewusstlosen Hans trafen und ihn als Neonazi identifizierten, kontaktierten sie die zuständigen Behörden, die ihn abholten. Dafür bekamen die Müllmänner sogar einen kleinen Bonus beim Weihnachtsgeld.
     
     

Kapitel 3
Die Briefe des Schreckens
     
    “Neulich erzählte mir eine bildhübsche junge Dame, dass sie stumm sei.“
    Bill Tür, Philosoph und Frauenheld
     
     
    Endlich Sommerferien - ein Gedanke, der Terry bestimmt niemals in den Sinn gekommen wäre. Sommerferien bedeuteten für ihn normalerweise, dass er noch mehr Zeit in seinem Besenschrank verbringen würde, noch mehr Langeweile ertragen musste und mit noch mehr Schlägen von Deadly und seiner Gang rechnen durfte. Zumindest letzteres Problem hatte er ja vor kurzem aus der Welt geschafft, leider entfiel somit aber auch die letzte Unterhaltungsmöglichkeit für ihn. Sein 13. Geburtstag rückte nun in greifbare Nähe, wobei Terrys Geburtstage für gewöhnlich zur Folge hatten, dass ihm die Thorsleys entweder einen KZ-Baukasten, ein Buch über die Helden des zweiten Weltkrieges oder dieses Mal vielleicht sogar das Werk "Mein Kampf 2" schenken würden. Insofern hatte er wenigstens etwas, was er in kalten Wintermonaten verbrennen konnte.
     
    Nach den Ferien sollten Terry und sein Cousin auf neue Schulen kommen. Für Deadly hatten die Thorsleys die Privatschule Wolfenstein im Harzgebirge erwählt, die bislang nur hervorragenden deutschen Nachwuchs produziert hatte. Terry sollte stattdessen ein bayerisches Gymnasium besuchen, welches eigentlich einem ganz ähnlichem Zweck diente, jedoch mit weitaus geringeren Kosten verbunden war. Er sollte dort bei Verwandten leben, die angeblich schon seit vielen Hundert Jahren reinblütige Bayern waren und somit gar nicht mehr in der Lage, sich noch von etwas anderem als Bier und Weißwürsten zu ernähren. Nahrungsmittel, die Terry beide zutiefst verabscheute. Doch genau diese wollte Frau Thorsley an jenem Tag zum Abendessen servieren. Und da sie wusste, wie sehr Terry jenes traditionelle Mahl hasste, sollte er auch etwas davon abbekommen. Sogar eine doppelte Portion. Oder wahlweise zwei Wochen lang überhaupt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher