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Terminal 3 - Folge 2: Die Sensen des Himmels. Thriller (German Edition)

Terminal 3 - Folge 2: Die Sensen des Himmels. Thriller (German Edition)

Titel: Terminal 3 - Folge 2: Die Sensen des Himmels. Thriller (German Edition)
Autoren: Ivar Leon Menger , Raimon Weber
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untergeht, dann werden die Menschen hier mit ihm untergehen müssen. Er hinterlässt nur den Tod und verbrannte Erde. Matala ist besessen.«
    Ich sah ihn schweigend an. Ich wusste, dass es dazu kommen konnte. Wir führten ein Leben auf Abruf.
    »Geben Sie mir eine Waffe«, verlangte er. »Und ich werde das Lazarett verteidigen.«
    »Wir haben keine Waffen«, erwiderte ich. »Das gibt uns Sicherheit. So werden wir nicht als gefährlich eingestuft.«
    »Das funktioniert nicht auf Dauer«, sagte er. »Eigentlich wissen Sie das auch.«
    In einer Geste der Ratlosigkeit breitete ich die Arme aus. »Was soll ich tun? Ich kann die Menschen nicht einfach im Stich lassen.«
    »Sie sind mutig, Doktor. Aber schicken Sie wenigstens Ihre Tochter fort.«
    »Das habe ich versucht. Mehrmals. Sie weigert sich.«
    »Ich wollte fliehen. Mit meiner Schwester.« Er schaute das Mädchen traurig an. »Jetzt geht das nicht mehr.« Er griff zaghaft nach meiner Hand. »Es gibt Gerüchte. Bevor Matala vertrieben wird, muss er das Lazarett niederbrennen und Sie, Doktor, und alle anderen Weißen umbringen.«
    »Warum sollte er das tun?«, fragte ich.
    »Damit Sie und die anderen Ärzte nach der Rückkehr in die Heimat nicht von den Zuständen hier berichten können. Und welche schmutzige Rolle die Minengesellschaft dabei gespielt hat.«
    »Die Sherman Mines Company ist eine amerikanische Firma. Glauben Sie wirklich, dass die Verantwortlichen den Auftrag erteilen, Amerikaner umzubringen?«
    »Natürlich«, sagte der junge Mann, und ich wusste, dass er recht hat.
    Ich traf den Entschluss, mit Gloria, Pierre und dem Belgier Jan zu reden. Und ich wollte Gloria auf jeden Fall zur Abreise drängen. Noch vehementer als jemals zuvor.
    Doch dazu hatte ich gar keine Zeit mehr.
    Lombari sollte nur noch eine halbe Stunde existieren.
    Die Sensen des Himmels griffen an.
    Ich hörte sie, als ich gerade im OP versuchte, eine Pistolenkugel aus dem Unterleib einer Frau zu entfernen.
    Zwei Hubschrauber jagten im Tiefflug heran.
    »Das hört sich nicht gut an«, sagte Pierre, und im selben Moment wurde das Lazarett mit Maschinengewehrschüssen bedeckt.
    Es waren nur ein paar kurze Salven aus den Bordwaffen der Helikopter, aber die Kugeln durchschlugen die Zelte und die dünnen Wände der primitiven Schuppen und töteten Pfleger und Patienten und fast alle, die sich noch im Freien aufhielten.
    Die Hubschrauber drehten sofort wieder ab und für einen Moment herrschte Stille.
    Ich bat Pierre die Operation zu beenden. Wir konnten die Frau nicht einfach mit einer offenen Wunde auf dem Tisch zurücklassen.
    Draußen lagen Leichen. Auch die der Kinder, die jeden Tag mit Begeisterung dem Ball hinterhergerannt waren.
    Aus dem Motorraum unseres Toyota-Geländewagens stieg zischend heiße Gischt auf. Das gesamte Fahrzeug war durchlöchert.
    Erst jetzt drangen Schmerzensschreie aus den Gebäuden. Als hätten alle – selbst die Schwerverletzten –  sicher sein wollen, dass der Angriff vorüber war.
    Gloria kam aus einer der Baracken.
    Gott sei Dank! Ihr war nichts geschehen!
    »Jan ist tot!«, rief sie verzweifelt.
    Es hatte den jungen Belgier erwischt.
    Ich versuchte einen klaren Kopf zu behalten. Es galt jetzt allen zu helfen, die noch zu retten waren.
    Dann hörte ich ein furchtbares Geräusch.
    Ein Lachen. Aus unzähligen Kehlen. Aus allen Richtungen.
    Man hatte mir davon erzählt.
    Manchmal lachen sie, wenn sie angreifen.
    Die Soldaten des Sensenmannes.
    »Geh ins Haus!«, befahl ich Gloria.
    Sie zögerte.
    »Geh schon!«
    Sie machte ein paar vorsichtige Schritte, dann rannte sie.
    Ich sah, wie unsere einheimischen Helfer und einige der Patienten, die noch dazu in der Lage waren, versuchten, in den Dschungel zu entkommen.
    Doch das Lazarett war eingekesselt. General Matalas Rebellen, einige davon waren noch Kinder, schossen sie einfach nieder.
    »Halt!«, rief ich und hob beide Arme. »Bitte! Das ist ein Lazarett! Hier gibt es keine Waffen!«
    Eine Kugel schlug nur einen Meter neben mir in den Boden.
    »Bitte!«, rief ich erneut. Meine Stimme drohte zu versagen.
    Die Rebellen waren keine fünfzig Meter von mir entfernt. Sie trugen keine einheitlichen Uniformen. Einige steckten sogar in bunten Frauenkleidern, die sie ihren Opfern abgenommen hatten. Es war ein bizarrer Anblick.
    Einer der Rebellen ging in die Knie und zielte mit einer Panzerfaust direkt auf unser einziges befestigtes Gebäude. Die ehemalige Schule.
    Die Granate schlug im Operationsraum ein. Genau dort, wo
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