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Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten

Titel: Tentakel-Trilogie 1: Tentakelschatten
Autoren: Dirk van den Boom
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zum Liegen gekommen. Dann flog bereits die Granate auf die Aliens zu, die dem Gegenstand mit stoischer Gelassenheit entgegen sahen. Sie begannen, ihre Körperwaffen auf die Pritsche abzufeuern und sie zu zerschreddern, als die Granate mitten unter ihnen detonierte. Es war hochkonzentriertes Napalm, das sowohl die Tentakel wie auch den hinter ihnen liegenden menschlichen Leichenberg in Sekundenbruchteilen in Asche verwandelte. Tooma presste den Helm auf den Boden, als der Feuersturm über sie hinwegbrauste. Ihre Rüstung hielt mehr aus als das, doch sie hatte den Sicherheitsabstand nur knapp eingehalten und fühlte, wie der Boden unweit von ihr zu kochen begonnen hatte.
    Dann sprang sie auf, in exakt dem Moment, als die Nase des Lexington mit der im Leerlauf wirbelnden Sun Ray durch die Wand brach.
    »Danke, Dolcan«, sagte Rahel, als sie sich erhob. »Wir sind hier fertig.«
    Mit einem schabenden Geräusch glitten die Abdeckblenden von den Bugfenstern und erlaubten dem Polizisten einen Blick auf das Gemetzel, das hier angerichtet worden war. Er war kalkweiß und rang sichtlich um seine Fassung.
    Tooma warf noch einen kurzen Blick in die Runde. Der kalte Zorn, der sie hierher getrieben hatte, machte allmählich einer tiefen Erschöpfung Platz. Das Adrenalin, das ihr Körper bisher ausgeschüttet hatte, ließ nach. Implantierte Drogendepots sorgten dafür, dass der Turkey nicht zu plötzlich und nicht zu radikal eintrat. Genauso, wie diese Drogen die Wirkung des Adrenalin unterstützt hatten, regulierten sie jetzt die Körperchemie, so dass Tooma langsam wieder entspannte. Winzige, genetisch an ihren Körper angepasste Drüsen begannen bereits, den Nachschub für die verausgabten Drogen zu produzieren. Tooma war eine wandelnde Pharmafabrik für den Eigenbedarf. Sie wusste, dass sie sehr bald sehr hungrig sein würde und eine bestimmte Diät einhalten musste, um den Implantatdrüsen die Produktion zu ermöglichen.
    Das würde nicht mehr allzu lange gut gehen.
    Viel von der dafür notwendigen Spezialnahrung hatte sie nicht mehr.
    Tooma schleppte sich die Rampe hoch und ließ sich in den Sitz neben Dolcan fallen. Für eine Sekunde schloss sie die Augen und holte mehrmals stoßweise Luft.
    »Wir müssen hier weg«, stellte der Polizist fest.
    Tooma öffnete die Lider und versuchte, der Leere Herr zu werden, die sich in ihr auszubreiten begann. Der Turkey setzte ein.
    »Ja, sehr schnell sogar. All das hier …«, und Tooma umfasste die Szenerie mit einer Handbewegung, »… war ein dummer Fehler.«
    »Nein, Marechal. Ich habe genug gesehen, um zu verstehen, warum wir das tun mussten. Es war … entsetzlich.«
    Dolcan war immer noch kreidebleich im Gesicht. Tooma konnte sehen, wie es in ihm arbeitete. So etwas würde er auch in seiner Laufbahn als Polizist nie gesehen haben.
    »Ich übernehme«, flüsterte sie und sah Dankbarkeit in den Augen des Mannes aufblitzen. Rahel wollte sich ablenken. Den Gleiter zu fliegen, stellte eine willkommene Ablenkung dar.
    Momente später erhob sich der Executor wieder in die Luft. Der Ortungsschirm erwachte zum Leben. Zahlreiche Lufteinheiten waren auf dem Weg zum Stützpunkt. Und aus dem Orbit glitten zwei atmosphärentaugliche Raumschiffe oder Jäger heran. Es war in der Tat höchste Zeit, von hier zu verschwinden, und Tooma aktivierte alle Maßnahmen zum Ortungsschutz. Der Lexington war ohnehin schwer zu erfassen, da seine Außenhülle mit einem Belag überzogen war, der Radarstrahlen verschluckte. Aber dennoch waren die gut abgeschirmten Energieerzeuger irgendwann nicht mehr zu verbergen. Es war weise, jetzt schnell zu verschwinden, jedenfalls so schnell, dass die Toleranzwerte der Abschirmung durch die Energieentwicklung nicht überschritten wurden.
    Für eine halbe Stunde herrschte gespannte Stille in dem Gleiter. Der Kurs führte sie sowohl vom Stützpunkt der Tentakel wie auch von der Fluchtfestung fort, damit bei einer eventuellen Verfolgung keine Rückschlüsse auf den Standort der Festung gezogen werden konnten. Aufmerksam beobachtete Tooma die Ortungsschirme, doch es schien, als seien die heran eilenden Fahrzeuge alle in der Nähe des Stützpunktes gelandet. Als sie schließlich wieder starteten, war der Gleiter bereits ein gutes Stück entfernt. Aus irgendeinem Grunde begannen die Tentakel nicht mit einer systematischen Suche, sondern schienen eher den Stützpunkt wieder aufbauen zu wollen, jedenfalls erschienen größere Fahrzeuge, die wie Lastengleiter aussahen. Offenbar
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