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Temptation 4: Weil ich dir gehöre (German Edition)

Temptation 4: Weil ich dir gehöre (German Edition)

Titel: Temptation 4: Weil ich dir gehöre (German Edition)
Autoren: Beth Kery
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Wut loderte in ihr auf. Schon wieder schob er sie einfach weg – nachdem sie sich ihm anvertraut, ihr Innerstes nach außen gekehrt hatte … ebenso wie er. Zumindest hatte sie das geglaubt.
    »Wenn du jetzt gehst, werde ich nicht auf dich warten. Das war es dann für mich.«
    Er fuhr herum. Seine Nasenflügel bebten. »Du willst mich erpressen, Francesca? Du wirfst mir den Fehdehandschuh hin? Bist du wirklich so nachtragend?«
    »Wie kannst ausgerechnet du mich so etwas fragen? Du bist doch derjenige, der wegläuft. Nach allem, was gerade zwischen uns passiert«, schrie sie, setzte sich auf und zog sich das Laken über die Brüste.
    »Das Einzige, was im Moment zwischen uns passiert, ist, dass du dich wie eine verwöhnte Göre aufführst. Es gibt einen Notfall, um den ich mich kümmern muss.«
    »Dann sag mir doch, was das für ein Notfall sein soll. Zumindest das sollte doch möglich sein, Ian. Oder glaubst du, es steht mir wegen der Regeln dieser gottverdammten Beziehung und wegen meines vermeintlich unterwürfigen Naturells nicht zu, dir diese Frage zu stellen?« Mittlerweile schäumte sie vor Wut.
    Er nahm sein Jackett von der Sessellehne. Erst jetzt bemerkte sie den gepackten Koffer, der neben seiner Aktentasche stand. Er würde tatsächlich gehen. Der Anblick war ein erneuter Schock. Er zog sein Jackett an und warf ihr einen eisigen Blick zu.
    »Wie gesagt, ich habe keine Lust, irgendetwas zu erklären, solange du dich so benimmst.« Er hob seine Sachen auf. »Ich rufe dich heute Abend an. Vielleicht hast du dich bis dahin ja ein wenig beruhigt.«
    »Die Mühe kannst du dir sparen. Ich werde mich auch heute Abend nicht beruhigt haben, das kann ich dir jetzt schon garantieren«, gab sie so würdevoll und eisig zurück, wie sie nur konnte.
    Sämtliche Farbe wich aus seinem Gesicht. Bei seinem Anblick überfiel sie das drängende Bedürfnis, ihre Worte rückgängig zu machen, doch ihr Starrsinn und ihr Stolz verboten es ihr. Mit fest zusammengepressten Lippen nickte er, wandte sich ab und verließ endgültig den Raum. Das Klicken des Türschlosses hallte mit schrecklicher Endgültigkeit in ihren Ohren wider.
    Francesca schloss die Augen, als sich der Kummer wie ein Zentnergewicht auf ihre Brust legte.
    Drei Tage später saß sie auf der Zulassungsstelle in Deerfield, Illinois und ging ein weiteres Mal auf Ians Tablet die Verkehrsregeln für den Motorradführerschein durch. Ja, sie hielt an ihrem Entschluss fest, Ian nie wiederzusehen, und, nein, er hatte ihre Worte an jenem sonnigen Freitagmorgen eindeutig ernst genommen, denn er hatte seitdem keinen Versuch unternommen, sie anzurufen oder sonst mit ihr in Kontakt zu treten. Sie redete sich zwar seitdem ständig ein, dass sie froh darüber war, doch aus irgendeinem Grund gelang es ihr nicht so recht, es auch zu glauben.
    Was war das für ein Ausdruck auf seinem Gesicht gewesen, als sie ihm gesagt hatte, er solle sie nicht anrufen? Wie konnte er derjenige gewesen sein, der sowohl bei ihrer Auseinandersetzung am Freitag als auch an jenem Tag, als er herausgefunden hatte, dass sie noch Jungfrau war, völlig mit der Situation überfordert zu sein schien, und nicht sie? Es war, als drücke eine riesige Faust ihr Herz zusammen.
    Nein, sie würde jetzt nicht länger darüber nachdenken. Es war unmöglich, Ians rätselhaftes und komplexes Seelenleben nachzuvollziehen. Allein der Versuch war völlig idiotisch.
    Es erstaunte sie ein wenig, dass sie trotz der Trennung ihre Fahrstunden mit Jacob fortgesetzt hatte, doch die Aussicht, den Führerschein zu machen, war zu einer Art fixen Idee geworden. Vielleicht glaubte sie Ians Worten ja doch insgeheim – ein bestandener Führerschein war ein wichtiger Meilenstein auf ihrem Lebensweg, den sie wegen ihrer Probleme als Teenager versäumt hatte. Ihr Drang, endlich hinterm Steuer sitzen zu dürfen, war unmittelbar verknüpft mit dem Wunsch, zum allerersten Mal ernsthaft die Kontrolle über ihr Leben zu übernehmen. Auf der Uni lief es wunderbar, und das Gemälde für Ians Lobby stand kurz vor seiner Vollendung.
    Zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, die Dinge im Griff zu haben, statt sich lediglich von einem Tag zum nächsten zu hangeln, wie sie es bisher getan hatte. Es war genauso, wie Ian gesagt hatte: Sie war diejenige, die das Steuer im Leben von Francesca Arno in der Hand haben musste. Und sollte es sich als Irrfahrt entpuppen, wusste sie wenigstens, wer schuld daran war.
    Ihre Augen brannten vom langen Lesen. Die
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