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Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Titel: Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder
Autoren: J.T. Ellison
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keinen Nutzen mehr. Wir müssen also sofort mit ihm reden.“
    „Dann lass uns gehen.“
    Sie rannten zu Baldwins Auto. Er schleuderte aus der Einfahrt und zwang die Schaulustigen, in alle Himmelsrichtungen auseinanderzuspringen.

49. KAPITEL
    New York, New York
    Mittwoch, 24. Dezember
    8:00 Uhr
    Anthony Malik wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte, als er das Videoband das erste Mal sah. Saraya war so ein gutes Mädchen. Und Conrad Hawley so ein böser Junge. Wie sie so viel Glück hatten haben können, war ihm ein Rätsel. Jetzt besaß er seinen Freibrief, Ergebnis genialer Schnittkunst, der ihm bis in alle Ewigkeiten eine sichere Reise gewährte.
    Der Generalbundesanwalt des Staates New York war blass geworden, als man ihm mitteilte, dass seine Spielchen aufgezeichnet worden waren. Er hatte gebettelt. Ein sehr befriedigendes Gefühl. Malik hatte ihm den Schlüssel für das Schließfach vor die Nase gehalten und ihm versichert, dass es nur eine Kopie gäbe. Als dem anderen Mann Tränen in die Augen stiegen, hatte er gelacht.
    Dieses unglaubliche Gefühl der Macht.
    Malik hatte nie gedacht, dass er die Aufzeichnung mal brauchen würde. Einfach zu wissen, dass sie da war, hätte ausreichen sollen. Und er hatte noch eine Kopie in dem Haus in Nashville, nur für den Fall, dass Hawley durchdrehte und ihm nachstellte.
    Aber jetzt – mit dem Wendehals Win Jackson, der nach einem Ausweg aus seiner Misere suchte, einem toten Mars und nach dem Verlust seines besten Mitarbeiters – brauchte Malik einen neuen Plan. Es war an der Zeit, ein paar seiner Lebensversicherungen zu Geld zu machen. Also hatte er Atlas angerufen, ihn gebeten, bei seinem Apartment vorbeizukommen, und dann angefangen, zu packen. In New York wurde es für seinen Geschmack ein bisschen zu heiß. Eine Reise in den Süden würde zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen brachte sie ihn aus der Schusslinie, bis die Dinge sich ein wenig beruhigt hatten. Und zum anderen konnte er ein paar Waisenhäuser abklappern und sich persönlich nach frischem Blut umsehen.
    Als die Türklingel zwanzig Minuten später ertönte, dachte er nicht zwei Mal darüber nach, die Tür zu öffnen. Das hier war sein sicheres Haus, wo er nicht überrascht werden konnte. Er hatte mehrere sichere Wohnungen in verschiedenen Ländern. In Manhattan kannte nur Atlas und der arme, dahingeschiedene Dusty die Adresse.
    Das war ein fataler Irrtum. Männer mit schwarzen Sturmhauben und automatischen Waffen strömten durch die Tür. Sie stürmten das Zimmer, legten ihm Handschellen an und zogen ihm einen rauen Sack, der nach Blut und Erbrochenem roch, über den Kopf. Er wurde problemlos zum Schweigen gebracht, aus der Tür eskortiert und auf die Rückbank eines Autos geschoben, bevor er einmal tief Luft geholt hatte.
    Jetzt hatte er wirklich Probleme. Seine Entführer sprachen kein Englisch. Baldwin ging beim ersten Klingeln seines Telefons ran.
    „ Hola , Juan.“
    „ Hola, amigo. Wir haben ihn.“
    „Fantastisch. Wer wird ihn ausliefern?“
    „Ich bin mir nicht sicher, wer als Erstes Anspruch auf ihn erhebt. Verschiedene südamerikanische Regierungen möchten mit ihm sprechen. Aber ohne Ihre Hilfe hätten wir ihn niemals gefasst. Ich wollte Ihnen dafür persönlich danken. Und ich habe ein Geschenk für Ihre Frau.“
    „Was für eins?“
    „Wir werden gegen ihren Vater keine Anklage erheben.“

50. KAPITEL
    Nashville, Tennessee
    Mittwoch, 24. Dezember
    9:00 Uhr
    Taylor suchte im ganzen Haus nach Hershey’s Kisses. Im Esszimmer war eine Tüte gewesen, in dem italienischen Zinnteller auf dem Sideboard, aber die Schüssel war jetzt leer. Sie durchwühlte die Küchenschubladen, fand drei Stangen Smarties, Überbleibsel von Halloween und irgendwie aus ihrem alten Häuschen mit hierher gebracht, aber das war nicht dasselbe. Sie brauchte richtige Schokolade. Irgendetwas in ihr sehnte sich nach dem Süßesten, das sie finden konnte, als könnte die Süße die Kälte in ihrer Seele erwärmen.
    Nach dem üblichen Theater – dem Treffen mit dem Abteilungspsychiater, der vorübergehenden Versetzung an den Schreibtisch – hatte Baldwin sie nach Hause gebracht. Sie waren viel zu spät ins Bett gegangen, und um drei Uhr früh war sie hochgeschreckt, die Hände fest um den Hals von L’Uomo geklammert. In ihrem Traum hatte sie ihn erwürgt. Unfähig, wieder einzuschlafen, hatte sie eine Runde Pool gespielt und dann wie in Trance vor dem Fernseher gesessen und sich die Wiederholungen
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