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Tausend heiße Liebesnächte: Roman (German Edition)

Tausend heiße Liebesnächte: Roman (German Edition)

Titel: Tausend heiße Liebesnächte: Roman (German Edition)
Autoren: Sandy Palmer
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glitzerten. Eine junge Pakistani, die nur ein Kopftuch umgebunden hatte, hielt einen kleinen Jungen auf dem Arm und redete tröstend auf ihn ein. Sie war ganz offensichtlich das Kindermädchen.
    Kaum dass Ellen die Hälfte der Halle durchquert hatte, kam ein älterer Mann im Arztkittel auf sie zu. Er verbeugte sich knapp und sagte: „Ich bin Doktor Scott, Sie sind schon angemeldet worden, Miss Niehaus.“ Er sprach ein reines Oxfordenglisch.
    „Danke, sehr freundlich, dass Sie sich Zeit für mich nehmen, Herr Doktor.“ Ellen reichte ihm die Hand.
    „Kein Problem.“ Er lächelte knapp. „Kommen Sie gleich mit, ich habe leider nur wenig Zeit, muss in einer halben Stunde wieder im OP stehen.“
    „Ich möchte Sie nicht aufhalten, ich kann auch allein …“
    „Auf keinen Fall“, unterbrach er sie. Und als er ihr leichtes Stirnrunzeln bemerkte, fügte er hinzu: „Sie werden es gleich verstehen.“ Kurz griff er nach ihrem Arm. „Ich möchte Ihnen raten, nur den Schauspieler zu interviewen.“
    „Genau das habe ich vor.“
    „Gut.“ Der ältere Mann, dessen Goldbrille ihm immer wieder auf die Nase rutschte, gestattete sich ein kleines Lächeln. „Sie werden mich gleich verstehen“, sagte er, dann öffnete er die Tür, die zu einem schmalen Seitengang führte.
    Es gab nur drei Türen hier, und vor der letzten standen zwei Soldaten und hielten Wache.
    Der Arzt sagte kurz etwas, gleich darauf traten sie zur Seite.
    „Kommen Sie mit.“ Dr. Scott hielt ihr die Tür auf. „Eine Viertelstunde kann ich Ihnen gestatten, dann hole ich Sie wieder ab.“
    „Danke.“ Ellen nickte ihm zu, dann klopfte sie noch kurz an die bereits geöffnete Tür und trat ein.
    Das Zimmer war riesig, auf einem Tisch in der Mitte prangte ein Strauß weißer Rosen, dazwischen hingen lange, lilafarbene Orchideenrispen. Die dünnen Vorhänge waren zugezogen, leise summten ein paar Kontrollgeräte neben dem Bett, das links in Türnähe stand.
    Kurz ging Dr. Scott zu dem Mann, der mit geschlossenen Augen in diesem Bett lag und überprüfte die Geräte. Er nickte nur und meinte: „Bis dann, Miss Niehaus. Ich werde pünktlich zurück sein, um Sie abzuholen.“ Dann wandte er sich an den Mann, der im zweiten Bett lag: „Dennis, Sie wissen, was Sie sagen, ja?“
    „Ja, Doc. Keine Sorge.“ Dennis Ullmann saß im Bett und winkte Ellen knapp zu. „Kommen Sie ruhig näher, mir geht es schon wieder ganz gut.“
    Ellen ging zu ihm und reichte ihm die Hand. „Danke, dass ich kommen konnte.“
    Der Schauspieler nickte nur. „Mir ist lieber, Sie schreiben das, was wir absprechen, als dass sich irgendwelche Journalisten in vagen Vermutungen ergehen.“ Er sah zu Zarif hin, der immer noch reglos dalag. „Er bekommt Medikamente gegen die Entzugserscheinungen“, sagte er leise. „Ich … ich hab alles versucht, um ihn von diesem Zeug loszueisen, aber vergebens.“ Tränen standen auf einmal in seinen Augen – und Ellen begriff endlich!
    „Sie und Prinz Zarif … Sie sind ein Paar!“
    „Ja.“ Dennis Ullmann nickte. „Es darf nicht publik werden, seine Familie besteht darauf, es wäre eine Schande.“ Er schüttelte den Kopf. „So ein Schwachsinn! Als wäre Homosexualität eine Krankheit!“ Er wies auf den weichen Ledersessel, der neben seinem Bett stand. „Setzen Sie sich doch.“
    Ellen folgte der Aufforderung, und obwohl sie sich ganz auf Dennis konzentrieren wollte, glitten ihre Blicke immer wieder zu dem jungen Prinzen hinüber, der apathisch dalag. Zwei Infusionen liefen in seinen linken Arm, er bekam zusätzlich Sauerstoff.
    Ellen nahm ihr Diktiergerät aus der Tasche. „Ich habe versprochen, nur das zu veröffentlichen, was Sie absegnen, Dennis. Ist es o.k. für Sie, wenn wir über Ihren Film reden? Eventuell noch über Ihre Leidenschaft für Autorennen?“
    Er nickte. „Das geht klar. Obwohl … mir wäre es recht, wenn wir uns nicht mehr verstecken müssten, Zarif und ich. Er zerbricht noch an diesen Heimlichkeiten. Immer härter mussten zuletzt die Drogen sein, die er nahm. Ich …“ Er biss sich auf die Lippen. „Ich habe alles versucht, hab sogar angeboten, auf meinen Job zu verzichten und hier mit ihm zu leben. Aber das will er nicht. Er will frei sein. Will diesen verdammten Rausch.“
    „Aber Sie haben doch auch gekokst, oder?“
    Dennis nickte. „Ja. Um mit ihm empfinden zu können. Er sagt immer, es wäre ein irres Gefühl, zu schweben, zu denken, man ist der Herr der Welt.“ Er stieß kurz die Luft aus. „So ein
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