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Tausche Traumprinz gegen Pizza

Tausche Traumprinz gegen Pizza

Titel: Tausche Traumprinz gegen Pizza
Autoren: Brinx/Kömmerling
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ihn sofort aus. »Was für eine Neue?«
    Ich seufzte nur, als ich Bennos ausführliche und sehr professionelle Beschreibung hörte, schaute kurz in den Spiegel, streckte mir die Zunge raus und folgte ihnen. Es gab Pizza mit allem drauf.
    »Ich hab gehört, du gehst nach Italien, o bella Italia, da passt das Essen, was?«, plauderte mein Vater gleich los und Konstantin machte mit, denn wenn er eines konnte, dann Konversation, wie sie gerade passt. Ich hatte eigentlich keine Lust, darüber zu reden, aber mich fragte keiner und so faltete ich mein Pizzastück ganz klein zusammen, stopfte es in den Mund und lauschte den Schwärmereien meines Vaters über Rom, die Kultur, die Sprache. »Und die Frauen!« Er küsste Daumen und Zeigefinger und ich verschluckte mich so, dass ich die Hälfte der Pizza über den Tisch sprühte.
    »Lass mal, Tula, die sind alle nichts gegen dich!«, versuchte meine Mutter, mich zu beruhigen, und Konstantin klopfte mir auf den Rücken.
    »Ja, aber Tula ist nichts gegen die Neue von oben!«, warf Benno ein und meine Eltern fanden das extrem lustig.
    »Na, die muss ich mir aber mal anschauen!«, flachste Konstantin. Anstatt mir zur Seite zu stehen! Anstatt zu sagen: »Es gibt kein Mädchen, das so ist wie meine geliebte Tula!«
    »Die hat Glaspantöffelchen an!«, hustete ich in die Runde. Da nahm Konstantin meine Hand und schaute mir tief in die Augen. »Ach so, wenn ich das gewusst hätte. Das ist ja ekelhaft!«
    Sehr witzig.
    »Ha, das würde bei dir auch echt hart aussehen, mit deinen großen Füßen, was, Tula?«, gackerte Benno.
    Und das war dann noch viel witziger.
     
    Als am nächsten Tag Dodo in der Würzbar vorbeikam, um mich und ihre Mutter zu besuchen, zog ich sie gleich ins Lager.
    »Stell dir vor, Konstantin würde in Italien so einer wie Lola begegnen. Und sagen wir mal, die sagt also ›Ciao!‹ und lächelt ihn an, sodass er denkt: Na, die muss, glaub ich, mal dringend einen Kaffee mit mir trinken! Und das machen sie dann und sie sitzen so da und plötzlich sagt die: ›Bacio!‹ Das heißt Kuss …!«
    »Ich weiß, was bacio heißt!«
    »Okay, also … dann würde er sie doch küssen?«
    Dodo schaute mich mit ihren dunklen Augen an, als wollte sie ganz tief in mein Herz gucken und gleichzeitig sagen: Du tickst ja wohl nicht mehr ganz frisch! »Vielleicht doch Kava?«
    »Würde er?«
    Dodo linste durch den Perlenvorhang ins Ladenlokal, beobachtete ihre Mutter, die total versunken irgendwelche Döschen abwedelte, dann wandte sie sich mir zu. »Wahrscheinlich würde das jeder tun, aber die Frage ist doch auch saudoof. Stell dir mal vor, du sitzt mit Justin Bieber irgendwo und der will dich küssen. Ich meine, da drehst du dich doch auch nicht weg.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Was ist schon ein Bieber gegen Konstantin?«
    Dodo verdrehte die Augen und deutete mit dem Kopf in Richtung ihrer Mutter. »Mal was anderes. Fällt dir was an meiner Ma auf?«
    Ich linste durch die bunten Perlenstränge. Maja stand reglos am Schaufenster und musterte ihr eigenes Spiegelbild, legte sich den schwarzen Zopf über die Schulter und überprüfte, wie das aussah, warf ihn wieder zurück, winkte ab, als würde sie mit sich selbst sprechen, seufzte und genehmigte sich ein Stück Pfefferschokolade.
    »Irgendwas scheint sie ziemlich zu beschäftigen. Sie isst sonst nie Schokolade.«
    »Genau. Was meinst du? Was ist los mit ihr?«
    »Vielleicht ist sie verliebt?«
    Dodo schüttelte energisch den Kopf. »Maja? Kann ich mir nicht vorstellen. Sie war noch nie verliebt.«
    »Genau deswegen kannst du es dir vielleicht auch nicht vorstellen.«
    »Aber wir haben uns das doch eigentlich geschworen: keine Männer!«
    »Ja, und das hast du schon längst durchbrochen!«
    »War ihre Idee!« Die Logik blieb mir verschlossen, aber ich wollte nicht länger darauf herumreiten.
    »Ich frag sie!« Dodo schob den Perlenvorhang zur Seite. »Maja?«
    Ihre Mutter drehte sich erschrocken um, als hätte sie gar nicht gewusst, dass außer ihr noch jemand im Laden war.
    »Was ist los mit dir?«
    Maja versuchte zu lächeln, es klappte aber nicht wirklich. »Nichts. Was soll denn los sein?«
    »Komm, ich merk das doch. Du bist total abwesend. Können wir dir irgendwie helfen?«
    Maja ging hinter den Tresen, öffnete die Kasse und tat so, als müsste sie Geld zählen. »Es ist alles in Ordnung, Dodo!«
    »Vielleicht bist du verliebt«, sagte ich und übernahm für dieses eine Mal Dodos Rolle, direkt zu fragen. Bei ihrer Mutter
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