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Taubenkrieg

Taubenkrieg

Titel: Taubenkrieg
Autoren: S Lüpkes
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Markenzeichen der vierköpfigen Band, die in den 1990er-Jahren ihre größten Erfolge feierte. 1996 sang er in Kansas City sein letztes Konzert, sechs Jahre später fand man ihn tot in seiner Wohnung. Seine Drogenabhängigkeit stand in einem tragischen Zusammenhang mit seinem Vater, den Staley jahrelang für tot gehalten hatte und der – als sie sich schließlich wieder begegneten – seinen Sohn nur noch tiefer in die verhängnisvolle Abhängigkeit manövrierte.
     
    Blood Rally
    Mitte der 1970er-Jahre gab es die Idee, clubübergreifende Ausfahrten zu veranstalten, bei denen sich die Rocker zum Blutspenden und anschließendem Feiern treffen. Damit wollte man Solidarität mit den Verkehrsopfern zeigen, schließlich verunglücken jährlich zirka fünfzigtausend Motorradfahrer auf deutschen Straßen, sechzig Prozent werden dabei leicht bis schwer verletzt, fast zwei Prozent lassen bei einem Unfall sogar ihr Leben. Auch sonst engagieren sich Motorradclubs gern für den guten Zweck, sammeln Spielzeug für notleidende Kinder, organisieren Straßenfeste für Krebsstationen.
    |306| Dieses Engagement ist in den eigenen Reihen nicht unumstritten. Kritiker meinen, es wirke so, als hätten die Biker mit diesen Charity-Aktionen etwas »wiedergutzumachen«. Die Polizei hingegen deutet PR dieser Art eher als clevere Methode der Rocker, weiterhin die Vorteile des Vereinsrechts für sich zu beanspruchen, denn viele MCs haben inzwischen eigentlich eher gewerbliche Strukturen.
     
    Brüderschaft
    »Brotherhood« – die Motorradclubs empfinden sich als eine große Familie. Die Mitglieder weltweit nennen sich Brüder, und die Identifikation mit dem Club, mit seinen Gesetzen und Zielen, ist für den Einzelnen maßgeblich. Sätze wie »Einer für alle, alle für einen« sind keine leeren Worte, gerät einer der
Members
in eine Schieflage, z.   B. durch einen Unfall, einen Gefängnisaufenthalt, Scheidung oder Krankheit, so wird er von seinen Brüdern sowohl moralisch als auch finanziell oft unterstützt. Dazu gehören auch ein Besuchsdienst in der Justizvollzugsanstalt oder im Krankenhaus sowie Blutspenden für schwerverletzte Biker. Für dieses Zusammengehörigkeitsgefühl sind die
Members
gern bereit, Zeit und auch Geld zu opfern, und für viele Biker ist die Gemeinschaft ihres Clubs wichtiger als die tatsächlich blutsverwandte Familie.
     
    Burn Out
    Diese spektakuläre Technik, bei der der Fahrer die Räder einer Achse durchdrehen lässt, während die andere gebremst wird, darf bei keinem Bikertreff als Showeinlage fehlen. Um Qualm und Funken zu erzeugen, wird das Motorrad einer hohen Belastung ausgesetzt. Bremsen, Motor, Kupplung und Getriebe – alles verschleißt schnell bei diesem Manöver, welches neben Gestank auch einen enormen Lärm verursacht. Vom Kraftstoffverbrauch und Abrieb der Reifen braucht man gar nicht |307| erst zu reden – manche Profile sind nach nur einem Burn Out komplett abgerieben.
     
    Chapter
    bezeichnet den regionalen Zusammenschluss eines überregionalen oder sogar internationalen Motorradclubs, wird auch
Charter
,
County
oder
Division
genannt. Meist besteht der Zusammenschluss aus zehn und mehr Bikern, die sich vom Club die Erlaubnis einholen müssen, unter dem Namen und den Vereinsfarben zu existieren. Damit erkennen sie die Regeln an, die dem Präsidenten meist in einmaliger oder auch nur mündlicher Ausführung überliefert werden. Ein
Chapter
muss ein Clubhaus haben, sich auf Zusammenkünften der anderen
Chapter
blicken lassen, selbst Partys und Ausfahrten organisieren und sich gegenseitig wie eine Familie unterstützen. Die Organisation vor Ort übernimmt jedes
Chapter
autark. Die Clubs sind durch eine strenge, oftmals militante Hierarchie gekennzeichnet, jedoch hat jedes Mitglied eine starke Gemeinschaft hinter sich, die auch in schweren Zeiten zu ihm hält.
     
    Clubhaus
    Hier treffen sich alle, die zum Motorradclub dazugehören (wollen). Jeder Club ist verpflichtet, einen solchen Treffpunkt zur Verfügung zu stellen, ansonsten nennt man die Zusammenschlüsse
Nomads
. Das Gelände rund um das Clubhaus wird meist sehr scharf bewacht, Unbefugte werden an normalen Tagen kaum einen Schritt daraufsetzen können, bei öffentlichen Partys ist das natürlich anders, dann sind Angehörige und auch Neugierige eingeladen, es gibt Live-Musik, Grillbuden und Bierstände. Aber dort finden nicht nur wilde Feten statt, sondern auch Sitzungen der verschiedenen Gremien, Meetings mit anderen Clubs oder – ach ja,
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