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Tattoo

Tattoo

Titel: Tattoo
Autoren: Rigor Mortis
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ausgerechnet Bennet traf, war ein unglücklicher Zufall, denn dieser wollte Sam mit nach unten nehmen. Der benahm sich wie ein kleiner verzogener Bengel, wehrte sich gegen jede Hilfe, fauchte Bennet ununterbrochen an, bis dieser ihn ins Bad schleifte und mit dem Kopf kurz unter die kalte Dusche drückte. Entsetzt hatte Sam seine Augen geöffnet und Bennet vernichtend angesehen. „Was soll das, hast du einen an der Klatsche?“
    „Reg du dich mal ab. Deine Eltern sind unten und ich dachte, dass du sicher keinen Bock hast, den ganzen Tag hier oben zu sein und du beschimpfst mich? Wenn du frustriert bist, lass es da aus wo es hingehört und nicht an mir.“
    „Dann lass mir verdammt noch mal meine Ruhe und meine Eltern ebenso. Habt ihr nichts anderes zu tun als mir auf den Nerv zu gehen?“ Es war unfair, das war Sam durchaus bewusst und doch konnte er gerade nicht anders. In seinem Inneren war ein Aufruhr, den er nicht in den Griff bekam.
    „Sexuelle Frustration steht dir nicht!“, das saß. Geschockt, erbost, geknickt, eine Mischung aus allen möglichen Emotionen wanderte über Sams Gesicht. „Eins zu null für mich, was? Ich würde ja sagen, such dir eine Frau, aber das würde nicht gut gehen und somit rate ich dir …“ Bennet tippte ihm auf das mittlerweile nasse T-Shirt, was seine Brust verhüllte. „… mach deine Augen auf und gib endlich zu, dass du mehr von William willst. Vor allem sag es ihm, dann erleichtert ihr euch einiges!“ Sam schnappte nach Luft, doch Bennet ließ ihn nicht zu Wort kommen, zog ihn aus dem Bad und half ihm sich umzuziehen. „William und du, ihr steht euch näher als ihr wahr haben wollt, oder wollt ihr es und gebt es nicht zu? Wie auch immer, ihr solltet daran was tun, denn eure Launen gehen mir gehörig auf die Nerven und ich habe keine Lust bald einem von euch das Gesicht zu polieren. Verstanden?“ Dessen dunkelbraune Augen sahen tief in Sams.
    „Ja!“, brachte dieser nur raus und ließ sich die Treppen hinab helfen.
     
    *Sexuelle Frustration steht dir nicht!*, dieser Satz von Bennet wollte nicht mehr aus Sams Gedanken verschwinden. Wie sollte er William sagen, dass er ihn anziehend fand und dass nicht nur auf freundschaftliche Art, sondern körperlich. Jeden Morgen versuchte er einen Blick auf dessen Körper zu erhaschen, ohne dass dieser es mitbekam. Sam beobachtete William beim An- und Ausziehen, wie dessen Hände über den eigenen Körper fuhren. Wasserperlen nach dem Duschen an Stellen waren, die er zu gerne berührt hätte. Doch irgendwas in Williams Blick hielt ihn ab, auch nur Andeutungen dahingehend zu machen. Dessen Augen schienen eine Barriere aufgestellt zu haben, die unüberwindbar schien.
    Eine Woche war seit seiner Operation vergangen und langsam, aber sicher wurde Sam wieder selbstständig. Der Arzt hatte ihm zwar noch für zwei Wochen Ruhe verordnet, somit war Arbeiten nicht angebracht, aber Sam konnte Laufen.
     
    Fluchend stand Sam an der Haustür, durch die William soeben geflüchtet war. Wieso sie sich gegenseitig jedes Mal so reizten, wusste er nicht, aber dieses Mal schon. Er hatte William provoziert, mit kleinen Anmerkungen und Gesten.
    Sie waren allein in der Küche gewesen und Sam hatte sich an William vorbeigedrückt. Er genoss dieses intensive Gefühl, was seinen Körper dabei vereinnahmte. Sie sahen sich in die Augen und Sam hatte bemerkt, dass die seines Partners verdunkelt waren. Wie immer wenn William schlechte Laune hatte.
    „Hat dich heute wieder jemand geärgert?“, der Tonfall in dem Sam die Frage stellte, klang gelangweilt. Er wusste schon von Bennet, dass Williams Laune ein unbekanntes Tief erreicht hatte.
    „Ja, DU, sonst noch Fragen?“, mit dieser Antwort hatte Sam nicht gerechnet, doch in ihm brodelte es.
    „Ich? Oh entschuldige, dass ich dich berührt habe. Wird nie wieder passieren.“
    „Besser wäre es, denn auch meine Geduld ist mal am Ende, ob du es glaubst oder nicht!“
    „Ich wusste ja nicht, dass ich dir so zuwider bin, aber keine Angst, wird nie wieder passieren. So versessen bin ich auch nicht drauf!“
    Ein kurzer Dialog, der William nach draußen getrieben hatte und Sam zum Fluchen brachte.
     
    „Alles klar?“ Bennet tauchte hinter ihm auf und legte eine Hand auf Sams Schulter.
    „Nichts ist klar, gar nichts. Wäre ich ein Vampir, würde ich in die Sonne gehen und müsste das alles nicht mehr ertragen.“
    „So schlimm also. Wie wäre es, wenn du mal mit Kevin oder Manuel redest?“ Irritierte Blicke
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