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Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Titel: Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)
Autoren: Ali McNamara
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Handy. Ich zog es aus der Tasche, weil ich mit einem Anruf von David rechnete, der wissen wollte, wo ich blieb – doch es war Maddie, meine beste Freundin.
    »Nein, nimm den Anruf nicht an!«, quiekte Oscar. »Du wirst garantiert zu spät kommen, wenn du rangehst!« Er zögerte einen winzigen Augenblick. »Du hast doch nichts dagegen, wenn ich dich duze?«
    Ich lachte. »Ganz und gar nicht, wo du dich doch gerade so für mein Leben begeisterst.«
    »Oooh, ich liebe gute Seifenopern, und deine Geschichte hat alles, um sich zu einer erstklassigen Folge zu entwickeln. Hast du den Anruf nun angenommen oder nicht?«
    »Doch, ich musste. Maddie ist meine beste Freundin, und ich hatte seit einer Ewigkeit nichts mehr von ihr gehört.«
    »Warum? Oh, tut mir leid. Ich bin immer so neugierig!«
    »Da ich hier sitze und dir beinahe alles berichte, was innerhalb der letzten Woche in meinem Leben passiert ist, kann man eine solche Frage wohl kaum als neugierig bezeichnen. Maddie heiratet bald, deswegen hat sie in letzter Zeit alle Hände voll zu tun …«
    »Hey, Maddie, lange nichts mehr von dir gehört!«
    »Ich weiß, Scarlett, und es tut mir wirklich leid. Aber die Hochzeit rückt immer näher – seitdem ist mein Leben ein totales Chaos.«
    »Schon okay, das verstehe ich.«
    »Ehrlich? Ich hatte angenommen, du seist mir böse, zumal du einen Hochzeitsplaner engagiert hast, um deinen großen Tag zu organisieren und dir den ganzen Stress zu ersparen.« Ich musste an die Hochzeitsplanerin denken, auf die Davids Eltern so beharrlich bestanden hatten, um uns bei der Organisation unseres großen Tages zu unterstützen. Cruella de Vil, wie ich sie getauft hatte. Ich merkte, wie allein schon beim Gedanken an diese Frau mein Blutdruck in die Höhe schnellte.
    So schlimm wäre es gar nicht gewesen, wenn meine Hochzeitsplanerin wie erhofft an Jennifer Lopez in Wedding Planner – Verliebt, verlobt, verplant erinnert hätte. Selbst mit einer Art Martin Short aus Vater der Braut hätte ich mich zufriedengegeben, das wäre sogar noch lustig gewesen. Aber nein! Meine Hochzeitsplanerin musste natürlich eine Mischung aus Meryl Streep in Der Teufel trägt Prada und Glenn Close als Cruella de Vil in 101 Dalmatiner sein.
    »So«, schloss ich und wechselte schnell das Thema, da meine eigene Hochzeit nichts war, worüber ich allzu lange reden wollte. »Wann sehen wir uns denn? Wann öffnet sich in deinem vollen Zeitplan ein kleines Fensterchen für mich?«
    Maddie lachte. »Sei nicht albern, Scarlett! Du weißt doch, dass ich immer Zeit für dich habe. Wie wäre es mit diesem Wochenende?«
    »Ich könnte morgen«, erwiderte ich schnell, da es mich davor bewahren würde, mit David zu einem seiner Baumärkte zu fahren, den er im Internet entdeckt hatte und der Fliesen im Sonderangebot führte. Ich hatte schon wieder vergessen, was er sich ansehen wollte. Bodenfliesen für die Küche oder Wandfliesen fürs Badezimmer? Nichts von beidem klang nach einem spannenden Ausflugsgrund.
    »Was würdest du denn gerne unternehmen, Maddie?«
    »Keine Ahnung, entscheide einfach du, Scarlett. Das heißt, auf Kino habe ich wirklich keine Lust!«
    »Na klar!« Ich tat beleidigt. »Ich habe schon noch ein paar andere Interessen.«
    Maddie lachte. »Scarlett O’Brien, ich könnte die Male, bei denen du ausgesucht hast, was wir machen wollen, und wir nicht im Kino gelandet sind, locker an einer Hand abzählen. Wenn ich mir noch ein einziges Mal Thelma & Louise anschauen muss, dann schreie ich, das schwöre ich dir! Oder noch schlimmer: Dann will ich kein Fan von Brad Pitt mehr sein. Und das wäre eine echte Tragödie.«
    Obwohl ich grinsen musste, hatte ich das Gefühl, meine beiden Mädchen verteidigen zu müssen. »Aber würdest du nicht auch gern manchmal allem den Rücken kehren wie die zwei? Alles hinter dir lassen und dich ins große Abenteuer stürzen, um herauszufinden, was dich in der großen weiten Welt tatsächlich erwartet?«
    Maddie seufzte. Derartige Gespräche hatten wir schon oft geführt. »Nein, Scarlett, würde ich nicht. Das habe ich hinter mir. Ich bin ganz zufrieden mit dem, was das Leben mir beschert hat, und das weißt du auch. Aber da wir gerade darüber reden: Muss ich dich etwa daran erinnern, wie der Film endet?«
    Es hatte absolut keinen Sinn, mit Maddie zu streiten. Sie war eine superdurchorganisierte, pragmatische Person, die sich alles im Leben selbst erarbeitet hatte. Weder glaubte sie an das Schicksal noch an Vorherbestimmung oder
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