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Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Titel: Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)
Autoren: Ali McNamara
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Haar war makellos.
    David wurde rot und seine Augen immer größer. Sein Kopf zuckte seitlich Richtung Schulter. »Entschuldigung, Miss«, sagte der Japaner an meiner Seite zu mir. »Ich denke, Mistel David velsucht, Ihnen das zu sagen.« Er griff in mein Haar und zog eine ziemlich große, weiße, fluffige Popcornflocke heraus.
    »Oh … ähm … danke«, stotterte ich und nickte dem japanischen Gentleman zu.
    »Wal mil ein Velgnügen«, erwiderte dieser und verbeugte sich nun seinerseits.
    Ich schaute wieder zu David hinüber, der mittlerweile sein Black-Beauty-Gebaren eingestellt hatte und mich über den Tisch hinweg erbost anstarrte.
    Ich seufzte und nahm erneut einen großen Schluck Wein.
    Vielleicht sollte ja heute Abend alles schiefgehen?
    Nach dem kleinen Zwischenfall mit dem Popcorn in meinem Haar verhielten sich die Japaner mir gegenüber in den wenigen Gesprächen während des restlichen Abends sehr freundlich und höflich. Hauptsächlich waren sie jedoch hier, um mit David geschäftliche Anliegen zu besprechen, und leider waren geschäftliche Anliegen alles , worüber sie sich während des Essens unterhielten.
    Obwohl es ja um mein Lieblingsthema ging, wurde bedauerlicherweise nur über die geschäftliche Seite der Kinoindustrie diskutiert und nicht um den amüsanten Teil, der mich interessiert hätte. Und für ein kleines Unternehmen, das Kinos hier in der Gegend mit Popcorn-Maschinen ausstattete, brachten sie nur wenig Interesse auf.
    David zuliebe versuchte ich, die pflichtbewusste Gastgeberin zu spielen; hübsch auszusehen und nett zu lächeln. Jawohl, das tat ich, doch wie gewohnt wurde das schnell langweilig, sodass ich mich nach etwas umsah, womit ich mich etwas ablenken konnte. Doch weder die Kellner noch einer der anderen Gäste glichen einem Filmstar. Eben hatte ich bereits meinen Oscar in Empfang genommen, was mich aber nur in Schwierigkeiten gebracht hatte. Außerdem fand ich, dass ich mir Johnny Depp für einen anderen Abend aufheben sollte, an dem die Chancen deutlich geringer waren, gestört zu werden …
    Schnecken gab es leider auch keine auf der Speisekarte, deswegen konnte ich mir nicht einmal einen Spaß daraus machen, so ein Ding durch den Saal zu schießen und wie Julia Roberts in Pretty Woman »Schlüpfriges Scheißerchen!« zu rufen, während ein Ober es im Vorübergehen mit der ausgestreckten Hand auffing.
    Irgendwann war das Essen Gott sei Dank beendet, und wir verabschiedeten uns von unseren Gästen. Als David und ich sie in die Taxis verfrachteten, die sie ins Hotel bringen sollten, blieb der letzte Japaner – der, der mir die Popcornflocke aus dem Haar gezogen hatte – neben mir stehen.
    »Ich danke Ihnen, Miss Scallett, fül einen sehl angenehmen Abend«, sagte er. »Abel ich denke, Ihnen hätte Lomeo und Julia bessel gefallen als König Leal – ja?«
    Ich lächelte ihn dankbar an. »Da haben Sie wahrscheinlich recht, Mr. Yashimoto.«
    Er nickte. »Dachte ich. Mistel David ist nettel Mann, Miss Scallett, abel auch Sie sind sehl nett. Mistel Shakespeale hatte lecht, als sagte: ›Nie lann del Stlom del tleuen Liebe sanft‹, hmm?«
    Ich starrte ihn einen Augenblick lang an. »Ähm, richtig, Mr. Yashimoto. Das werde ich mir merken.«
    »Geln, Miss Scallett«, erwiderte der Japaner und verbeugte sich.
    David und ich sahen ihm hinterher, als das Taxi abfuhr. Seine Worte klangen mir noch im Ohr. Was hatte er damit bloß gemeint? Ich konnte mich an kein anderes Shakespeare-Zitat dieses Abends erinnern, doch das, was Mr. Yashimoto gesagt hatte, brannte sich tief in mein Hirn ein.
    »Das hat der Japaner zu dir gesagt?«, fragte Oscar bestürzt. »Wie seltsam!«
    »Ja, nicht wahr? Aber hast du immer noch nicht genug?«, fragte ich. »Ich habe dich gewarnt – es ist eine lange Geschichte!«
    »Die Geschichte geht noch weiter?« Oscar fiel die Kinnlade herunter.
    Ich nickte. »Aber ja!«
    »Weißt du was, meine Liebe?«, fragte er mich und sah mich ernst an, als er sich zu mir herüberbeugte.
    Ich schüttelte den Kopf. Hatte er vielleicht doch schon genug? Immerhin erzählte ich nun schon eine ganze Weile.
    »Wenn die Geschichte noch weitergeht, brauchen wir dringend – noch mehr Kekse!«, rief er, sprang vom Sofa auf und lief in die Küche, um Nachschub zu holen.
    Die Heimfahrt mit dem Taxi in jener Nacht verlief äußerst schweigsam. David schien kaum in Stimmung zu sein, amüsant mit mir zu plaudern.
    Als wir unser Haus betraten, wurde es auch nicht viel besser.
    »David, ich
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