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Tatsache Evolution

Titel: Tatsache Evolution
Autoren: U. Kutschera
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diesem Buch wird ausführlich dargelegt, dass nach Annes tragischem Tod (vermutliche Ursache: Tuberkulose) der trauernde Vater Charles, der nicht in der Lage war, an der Beerdigung seines geliebten Kindes teilzunehmen, zum Atheisten wurde: »Nach Annies Tod begrub Charles seinen christlichen Glauben« (Keynes 2001).
    |19| Bereits zwei Jahre später wurde wieder eine Monographie publiziert, die ausschließlich jene Jahre beschreibt, während welcher sich der britische Naturforscher nahezu ausschließlich mit den Rankenfußkrebsen (Cirripedia) beschäftigt hat (1846 bis 1854; 1854 ist das Erscheinungsjahr des zweiten Teils dieser umfassenden Monographie; Darwin 1851/1854). Es wird dargelegt, dass Darwins intensive Beschäftigung mit der Systematik und Biologie einer speziellen Tiergruppe für die Ausarbeitung der Deszendenztheorie von großer Bedeutung war (Stott 2003). Im selben Jahr ist ein Buch über das tragische Schicksal von Kapitän Robert FitzRoy (1805 – 1865, Tod durch Suizid) erschienen, jenen Mann, der mit Charles Darwin eine fünfjährige Schiffs-Weltreise mit der
Beagle
durchgeführt hat (Nichols 2003). Zu den Finkenvögeln des Galapagos-Archipels wurde bereits vor Jahrzehnten eine Monographie verfasst, in der der Begriff »Darwin-Finken« geprägt wurde (Lack 1947). Weniger bekannt ist, dass 2004 ein Buch mit dem Titel
Darwins
Fische
erschienen ist, in dem alles, was Darwin zeitlebens zur Biologie der Wirbeltierklasse der Pisces geschrieben hat, zusammengefasst und kommentiert ist (Pauly 2004).
    Von besonderer Bedeutung ist ein Buch zur Einschätzung von Charles Darwin als Geologe (Herbert 2005). In diesem Werk wird u. a. hervorgehoben, dass sich Darwin im Jahr 1836, d. h. |20| nach seiner Rückkehr von der Weltreise, als »Geologe« bezeichnet hat. Erst in den folgenden Jahren entwickelte sich der
Earth
Scientist
(Erdwissenschaftler) zum
Biologist
(Zoologen/ Botaniker ) und wurde später zu einem der vielseitigsten Biowissenschaftler seiner Zeit. Ein 2006 erschienenes Werk zur graphischen Gestaltung in Darwins Büchern ist als Kuriosität zu nennen (Smith 2006). Der Autor analysiert die Art und Weise, wie Darwin seine wissenschaftlichen Theorien in graphischer Form dargestellt hat. Abschließend sei auf ein noch »exotischeres« Buch eines Finanzwissenschaftlers hingewiesen (Moore 2007). Unter dem Titel
Darwins Erben
wird dem Leser vermittelt, warum Wirtschaftsunternehmen nur durch Innovationen langfristig am Markt überleben. Mit Leben und Werk des Naturforschers Charles Darwin hat dieses »Finanzbuch« allerdings kaum etwas zu tun.
    Abb. 1.2: Stadien in der Entwicklung (Ontogenese) eines großen Naturforschers . Charles Darwin (1809 – 1882) als siebenjähriges Kind (A), als Mann mittleren Alters (ca. 1858) (B) und kurz vor seinem Tod (ca. 1880) (C).
    |20| Dieser kurze Überblick, in dem nur die wichtigsten Werke angesprochen sind, soll zeigen, dass über Charles Darwins Biographie im Grunde alles Wesentliche mehrfach gesagt wurde. Im Folgenden wollen wir daher nur einen kurzen Überblick vermitteln , wobei u. a. die von Darwins Ur-Enkelin Nora Barlow (1885 – 1989) im Jahr 1958 herausgegebene
Autobiographie
sowie neuere Standardwerke zu Grunde gelegt wurden (Barlow 1958, Steinmüller 1985, Desmond und Moore 1991, Hemleben 1996, Wuketits 2005, Engels 2007). Einige Aspekte, die in den oben referierten Monographien angesprochen sind, fließen in unsere Kurzbiographie ein.
    Bis vor einigen Jahren war über Leben und Werk von Alfred Russel Wallace (1823 – 1913) nur wenig Aktuelles veröffentlicht . Ab 2001 sind jedoch eine Reihe von biographischen Würdigungen erschienen, auf der die hier wiedergegebene Kurz-Biographie basiert (Raby 2001, Shermer 2002, Kutschera 2003 a, Slotten 2004). Weiterhin habe ich als Informationsquelle die Autobiographie (
My Life
) des Naturforschers verwendet, die jedoch nicht in allen Punkten zuverlässig ist (Wallace 1905).

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|21| Charles Darwin und die Transmutation-Notebooks
    Wir wollen das Leben von Darwin (Abb. 1.2) der Übersicht wegen in vier Abschnitte einteilen: Kindheit und Jugend (1809 bis 1831), die Welt-Umsegelung (1831 bis 1836), die Jahre als Evolutionsforscher, Geologe und Zoologe (1837 bis 1872) sowie die Zeit als Botaniker und Pflanzenphysiologe (1872 bis 1882).
     
    Kindheit und Jugendjahre (1809 bis 1831
): Charles Robert Darwin wurde am 12. Februar 1809 als zweiter Sohn des wohlhabenden Arztes Robert Waring Darwin (1766 – 1848) und
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