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Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Titel: Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)
Autoren: Walter Jury , S.E. Fine
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der Art, wie Lamb blinzelt, als ich mich ins Auto beuge. Seine Finger zucken zu seinem Pistolenhalfter, doch er bemüht sich, cool zu sein, bemüht sich, charmant zu sein – als ob ihm das je gelingen würde.
    Ich öffne das Handschuhfach und greife nach der Bedienungsanleitung für das Auto, einem schweren, dicken Buch, das in schwarzes Vinyl eingefasst ist. Während ich aus dem Auto klettere, halte ich es gegen mein Hosenbein gedrückt.
    »Vielleicht hilft das, um ein Gleichgewicht herzustellen«, sage ich.
    Sein Lachen ist schmierig. »Oh, wir waren niemals gleichwertig.«
    Ich nicke. »Stimmt.«
    Er tritt einen Schritt zurück und versucht zu erkennen, was ich in der Hand halte. »Versuch keinen von deinen Tricks, Tate.«
    »Würd ich nicht mal im Traum dran denken. Ich weiß, dass das kein Spiel ist.« Dann schleudere ich die Bedienungsanleitung, so fest ich kann, etwa eineinhalb Meter links neben Mr Lamb. Er mag zwar groß sein, doch so weit reichen seine schlaksigen Arme nicht. Er fällt voll auf das schwarze Rechteck herein, das an ihm vorbeisegelt, und stürzt sich darauf – rückwärts von der Mauer hinunter. Mit einem Schrei landet er auf der anderen Seite.
    Ich ducke mich in meinen Wagen, stecke den Schlüssel ins Zündschloss und rase den schmalen Weg hinunter. Lamb wuchtet seinen Oberkörper auf die Mauer und hält sein Telefon bereits ans Ohr gedrückt. Ich bin einfach nur froh, dass er nicht auf mich schießt.
    Ich ziehe das Telefon meines Vaters aus Christinas Rucksack und benutze das GPS , um eine Wegbeschreibung zu Walmart zu kriegen. Zum Glück ist es noch so früh am Morgen, dass die Straßen beinahe leer sind, aber in der Ferne höre ich eine Sirene und weiß, dass die Behörden wahrscheinlich schon auf dem Weg sind. Ich hoffe, dass ein Krankenwagen für meine Mutter kommt, und ich hoffe, dass sie noch einen braucht. Das ist alles, woran zu denken ich mir im Moment gestatte, denn ich muss diesen Scanner abliefern und dann Christina holen. Und wenn meine Mutter in Sicherheit ist, werde ich tun, was auch immer ich sonst noch zu tun habe.
    Walmart, einer dieser gigantisch großen Läden, liegt etwa fünfzehn Minuten entfernt. Der Parkplatz, auf den ich endlich einbiege, ist nur schwach beleuchtet. Am äußeren Rand parken ein paar Wohnmobile, aber davon abgesehen, ist er leer. Es ist fünf Minuten vor fünf.
    Ich fahre einmal im Kreis um den ganzen Laden und parke schließlich an einer Stelle in der Nähe des Seiteneingangs.
    Das Telefon meines Vaters brummt, als eine Nachricht ankommt.
    Von meiner Mutter.
    Sie haben mich am Leben gelassen. Krankenwagen da. Sei vorsichtig …
    Mit kräftig schlagendem Herzen starre ich auf die Worte. Als jemand hupt, schnellt mein Kopf nach oben.
    Ein Auto rollt heran und hält. Die Fahrertür wird geöffnet und George Fisher steigt aus. Erleichtert darüber, sein freundliches Gesicht zu sehen, klettere ich aus meinem Wagen.
    George schenkt mir ein trauriges Lächeln. »Das mit deinem Vater tut mir so leid, Tate. Er war mein bester Freund.« Sein silbriges Haar ist zerzaust, und er sieht aus, als sei er in den letzten paar Tagen um Jahre gealtert.
    »Ich weiß, dass er dir vertraut hat«, sage ich. »Meine Mom genauso. Aber wie viel Kontakt hattest du zu Charles Willetts? Er hat Christina, und ich weiß nicht, auf welcher Seite er steht.«
    »Ich vertraue Charles Willetts absolut«, sagt er, während er auf mich zukommt. »Hast du den Scanner?«
    Ich ziehe ihn aus dem Rucksack. »Meinst du, du kannst ihn in Sicherheit bringen? Ein Haufen Leute sind hinter dem Ding her …«
    Er lächelt. »Ich kann dir garantieren, dass keine Seite die Kontrolle über diese Technologie bekommen wird, Tate. Sie ist zu wichtig.«
    Er streckt die Hand aus und ich reiche ihm den Scanner. Als er ihn nimmt, kommt er mit dem Finger auf den Einschaltknopf, und er leuchtet auf. Für eine Sekunde huscht helles, orangefarbenes Licht über Georges Haut. Er lacht leise und dreht den Scanner schnell weg. »Ups.«
    Ich starre auf die nackte Haut an seinem Arm, wo der Scanner orange aufgeleuchtet hat. »Was war das?«
    George geht auf sein Auto zu. »Ich verspreche dir, dass wir über alles reden, wenn wir uns wiedersehen, okay?«
    Ich schlucke, schaffe es aber nicht, das Unbehagen zurückzudrängen, das sich in meiner Kehle breitgemacht hat. »Hey, vielleicht sollte ich den Scanner lieber nehmen!«
    Das Aufheulen eines Motors lenkt mich ab, und ich blicke gerade rechtzeitig auf, um einen
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