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Tarean 01 - Sohn des Fluchbringers

Tarean 01 - Sohn des Fluchbringers

Titel: Tarean 01 - Sohn des Fluchbringers
Autoren: Bernd Perplies , Bernd
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Geschoss die Strecke zwischen ihr und dem Ungeheuer – und prallte an dem Knochenkamm über dem Auge ab.
    Die Brust des Glutlanddrachen glühte hell auf, dann rollte eine Flammenwalze aus seinem Rachen. Im selben Augenblick drückte der Sette ab. »Friss das, Bestie!« Und drei gleißend helle, blau leuchtende Kugeln schossen aus dem Rohr seiner schweren Schleuderwaffe. Sie tauchten in die Feuersbrunst ein, und für einen Atemzug fürchtete die Albin, dass sie von der Hitze einfach verzehrt werden würden.
    Doch dann gab es einen gewaltigen, dreifachen Donnerschlag und der Kopf des Drachen wurde regelrecht zerfetzt! Auril wollte die Arme hochreißen und in Jubel ausbrechen, aber bevor auch nur ein Laut ihre Lippen verlassen hatte, musste sie mit ansehen, wie der kopflose, schwelende Kadaver des Ungeheuers, vom eigenen Schwung vorangetrieben, mit dem hektisch seitwärts ausweichenden Reittier Karnodrims zusammenprallte und alle drei – der Greif, der Glutlanddrache und Karnodrim – in die Tiefe stürzten.
    Der Kampf war vorbei: sowohl der eine als auch der andere. Und sie hatten beide verloren.
    Tarean konnte es einfach nicht glauben. Es schien schon, als würde es dem Unterirdischen, dessen halber Oberkörper von Calvas’ Blitzschlägen regelrecht pulverisiert worden war, gelingen, den dunklen Zauberer mit einer letzten Kraftanstrengung über den Rand der Brücke zu hieven und in den wirbelnden Abgrund zu schleudern. Doch nur zwei Schritte vor dem Ziel war es aus mit ihm. Kiesel wankte noch einmal, und aus seiner Kehle drang ein mahlendes Röcheln. Dann fiel er einfach um, und seine Hände gaben den Hexer frei.
    Fast gleichzeitig ging auch Bromm in die Knie, mit rauchendem Pelz und stöhnend vor Schmerz, und der Grimmwolf versetzte ihm einen letzten, wuchtigen Schlag. Der braune Hüne wurde zurück durch das zertrümmerte Eingangsportal in den Vorraum geschleudert, wo er regungslos am Boden liegen blieb.
    Schwer atmend kam der Hexenmeister auf die Beine und klopfte sich den Steinstaub von der Robe. »Tumbes Ungetüm«, fauchte er, legte aber doch ein paar Schritte Abstand zwischen sich und den bewegungslosen Körper des Steinernen.
    Endlich schlossen sich Tareans Finger um den Griff von Esdurial, und er rollte sich gerade auf den Rücken, um aufzustehen und seinen Teil zu diesem Kampf beizutragen, als die heiße Aura des Grimmwolfs über ihm zusammenschlug. Stocksteif hielt er in der Bewegung inne. Der gewaltige Dämon schritt gemächlich um ihn herum und stellte sich dann zwischen ihn und seinen Meister. Heißes, glühendes Blut troff aus seinen Wunden und landete zischend auf dem Steinfußboden, doch schon setzte ein unheimlicher Heilungsprozess ein, der sie fast so schnell wieder schloss, wie sie geschlagen worden waren.
    Tarean biss die Zähne zusammen und wappnete sich für die bevorstehende Konfrontation. Dann packte er den Griff seines Schwertes mit aller Kraft und zog es zu sich herum. »Esd…«, begann er, doch der Grimmwolf machte einen Satz nach vorne und unterbrach ihn mit einem wütenden Schnauben. Seine riesige Pfote zuckte vor, legte sich tonnenschwer auf die Brust des Jungen und presste ihn auf den Steinboden. Der schwere Schädel senkte sich, und der Dämon blickte Tarean aus nächster Nähe direkt in die Augen.
    Calvas suhlte sich in boshafter Selbstzufriedenheit. »Endlich. Endlich ist alles so eingetreten, wie ich es vorhergesehen habe. Vor den Toren von At Arthanoc geht das Heer des Hochkönigs von Albernia zugrunde. Und hier wird der Sohn des Anreon von Agialon vom Grimmwolf verschlungen, so wie einst sein Vater vor ihm.« Er trat näher, und sein von Schadenfreude verzerrtes Gesicht schwebte wie ein abscheulicher grauer Trabant um die düster lodernde Sonne des Dämonenwolfs. »Vielleicht triffst du ja die gepeinigte Seele deines Vaters im Innern des Dämons. Wenn ja, richte ihm meinen Dank dafür aus, dass er mir die Welt und alle, die in ihr leben, nun endgültig ausgeliefert hat.«
    Als er Tareans Verwirrung bemerkte, verzog sich das Antlitz des Hexers zu einem hämischen Lächeln. »Ganz recht, mein Junge. Dein Vater ist nicht tot. Seine fleischliche Hülle mag auf dem Drakenskal verbrannt sein, aber sein Geist wurde vom Grimmwolf verschlungen und ist seitdem dessen Gefangener, von Pein und Schuld zerfressen, und liefert dem Dämon so mit jeder Stunde und jedem Tag neue Nahrung. Und genau dieses Schicksal ist auch dir bestimmt, Tarean.« Der Hexer spuckte den Namen regelrecht aus, dann
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