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Tarean 01 - Sohn des Fluchbringers

Tarean 01 - Sohn des Fluchbringers

Titel: Tarean 01 - Sohn des Fluchbringers
Autoren: Bernd Perplies , Bernd
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Schoßhündchen eines Hexers zustande bringst?!«
    Dann machte er zwei schnelle Ausfallschritte auf den riesenhaften Wolf zu, wirbelte dabei um die eigene Achse wie einer der Hammerwerfer bei den agialonischen Spielen und verpasste dem Dämon einen Donnerschlag gegen den schweren Wolfsschädel, der diesen zur Seite riss. Blut und Speichel regneten zischend auf die umstehenden Grawls nieder.
    » Asz vah yszduriot. Asz vah braen’haighto. Asz yzdurna bael o varysz’daal. «
    Anreon hatte sich einige Schritte von den Kämpfenden entfernt niedergekniet. Sein Schwert steckte im Boden neben ihm, und das Buch aufgeschlagen in der Linken und die Rechte wie beschwörend dem Grimmwolf entgegengereckt, intonierte er die Bannformel, die dem Wüten des Dämons Einhalt gebieten sollte.
    Langsam und mit einem tiefen Grollen in der Kehle wandte sich die Bestie Heymdrahl wieder zu. Seine rechte Gesichtshälfte war teilweise zerschmettert und eine Flüssigkeit, die wie Lava glühte, troff zähflüssig zu Boden.
    » Asz vah yszduriot. Asz vah braen’haighto. Asz hydrunaen brun o zoriszaal. «
    Die Welt um Anreon herum versank. Alle seine Sinne, alle seine Gedanken richteten sich auf den Grimmwolf, und er spürte, wie etwas, eine uralte Macht, eine Verbindung zwischen ihm und dem Ungetüm herstellte.
    Einen Moment lang loderte das Feuer auf dem Rücken des Dämonenwolfs hell auf, und eine Hitzewelle fegte über die Köpfe der Umstehenden hinweg.
    Und dann fing er an zu wachsen.
    Anreon blinzelte. Irgendetwas stimmt hier nicht.
    » Asz vah yszduriot. Asz vah braen’haighto «, intonierte er mit lauter Stimme, blickte auf die Buchseiten hinab und blinzelte erneut verwirrt. Wie schon zuvor im Zelt des Hochkönigs begannen die Buchstaben vor seinen Augen zu verschwimmen, die Worte schienen in Bewegung zu geraten und für einen Moment etwas anderes zu enthüllen, eine tiefere Bedeutung, die sich den forschenden Blicken der Gelehrten entzogen hatte.
    » … Asz yzdurna beor… «
    Nein, nein, nein, das war nicht richtig. Das war nicht, was er sagen sollte.
    » … o zai’szrador… «
    Erneut flammte der Dämon auf. Er hob die Schnauze und ließ ein Heulen hören, das durch Mark und Bein ging. Anreon sackte mit einem Keuchen nach vorne. Er fühlte sich auf einmal, als habe alle Kraft seinen Körper verlassen.
    »Was tut Ihr da?«, rief der Hochkönig der Alben.
    » … o zai’hruhan. « Anreon wollte den Blick vom Grimmwolf abwenden, Jeorhel um Hilfe anflehen, doch er konnte es nicht. Etwas hatte die Kontrolle über seine Glieder und seinen Geist übernommen. Er selbst war nur noch ein Gefäß, durch das die Worte der Macht, an denen sich der Grimmwolf zu laben schien, ausgegossen wurden.
    Zu laben schien …
    Der mächtige Wolfsdämon wandte sich Anreon zu, und in seinen Augen brannte das Inferno der Dunkelreiche.
    » Yszt voh yszduriot … «
    Es war eine Falle gewesen. Eine Täuschung von Calvas, dem finsteren Herrn und Gebieter des Grimmwolfs. Das alles …
    Anreon sah wie durch einen roten Nebel hindurch, dass Heymdrahl den Grimmwolf erneut angriff, doch mit einem Hieb, der beinahe beiläufig wirkte, fegte der Dämon den rûnländischen Helden zur Seite, und diesmal stand der blonde Hüne nicht wieder auf.
    … war nur …
    » Yszt voh braen’haighto … «
    »Ritter Anreon von Agialon!« Wie gegen eine unsichtbare Kraft ankämpfend tauchte die Gestalt Jeorhels vor ihm auf, das von grünem Drachenfeuer leuchtende Langschwert zum Schlag hoch erhoben.
    … der Anfang …
    » Myasz o GRYMVULF … «
    »Nein, Herr!« Vor dem in tosenden Flammen stehenden Monstrum, das mit dumpfen, den Erdboden erschütternden Schritten näher kam, warf sich Wilfert, der treue Wilfert, in Anreons Blickfeld. Mit Esdurial in den Händen fing er den gewaltigen Schwertstreich Jeorhels, einen perfekt ausgeführten, schimmernden Halbkreis aus Stahl, in letzter Sekunde ab. Armer, törichter Wilfert.
    »… zyszdurnadain! «
    … vom Ende.
    Anreon fiel mit dem Gesicht voran in den kalten Schlamm. Der Grimmwolf heulte triumphierend auf, und die Welt – wie sie bis dahin gewesen war – ging unter …

1
    DAS LEBEN IM ZWIELICHT
    »Das wirst du mir büßen, du Hund!«
    Voller Zorn ließ Tarean sein Schwert auf den Kopf seines Gegners hinabsausen. Klirrend schlugen die Klingen aufeinander, als der Junge, der ihm gegenüberstand, zur Verteidigung seine eigene Waffe hochriss. Er winkelte die Schneide an, um Tareans Schwert daran abgleiten zu lassen. Doch dieser
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