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Tanz ins große Glueck

Tanz ins große Glueck

Titel: Tanz ins große Glueck
Autoren: Nora Roberts
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Ärger spüren - und noch etwas, etwas das genauso impulsiv war. Sie wusste, dass Nick zu plötzlichen
    Zornesausbrüchen fähig war, und sie wusste auch damit umzugehen. Aber jetzt...
    Ihr Körper reagierte, was Ruth zutiefst erstaunte. Ihre Herzen pochten im gleichen Rhythmus. Sie fühlte den festen Griff seiner Finger an ihren Schultern, aber da war kein Schmerz. Die Hände, die sie instinktiv gehoben hatte, um ihn von sich zu schieben, hatten sich wie von selbst zu lockeren Fäusten geballt.
    Sein Blick fiel auf ihre Lippen. Ein Verlangen überkam Ruth, das sehnsüchtiger und heftiger war als irgendetwas, das sie jemals erfahren hatte. Sie fühlte sich benommen von dem süßen Schmerz, der ihren Körper durchzog.
    Ruth war sich bewusst, dass das, was sie ersehnte, nur ein Hauch von ihr entfernt war. Langsam lehnte sie sich vor, schloss die Augen und wartete auf seinen Kuss. Nick strich mit dem Finger federleicht über ihre Lippen, die sie wie
    selbstverständlich öffnete. Sie flüsterte seinen Namen, selbst erstaunt über ihr Verhalten.
    Dann, mit einem Ruck und einem herausgestoßenen
    russischen Fluch, schob Nick sie von sich weg. "Du solltest es besser wissen", sagte er beißend, "als mich absichtlich wütend zu machen."
    "Waren das deine Gefühle?" fragte Ruth, von seiner Zurückweisung gekränkt.
    "Treib's nicht zu weit!" Nick unterstrich diese unfreundlichen Worte mit einer abrupten Bewegung seiner Schultern. Seine Augen funkelten zornig. "Von mir aus lad dir deinen Designer auf den Hals", murmelte er in einem ruhigeren Ton, als er zum Flügel ging. "Der Mann scheint ja bestens zu dir zu passen."
    Er setzte sich, fing an zu spielen ... und entließ Ruth mit seinem Schweigen.

2. KAPITEL
    Sie musste sich das eingebildet haben. Ruth durchlebte noch einmal das Aufwallen von Leidenschaft, das sie in Nicks Armen gespürt hatte. Nein, ich kann mich nicht irren, sagte sie sich wieder. Ich bin in seinen Armen unzählige Male gewesen, und niemals, niemals habe ich so etwas empfunden. Und, rief Ruth sich in Erinnerung, während sie unter der Dusche stand und all den Staub und Schweiß des Tages fortspülte, ich bin nach diesem Begebnis mindestens ein halbes Dutzend Mal wieder in seinen Armen gewesen, nachdem wir zur Probe zurückgekehrt waren.
    Etwas war da jedoch geblieben, wie sie widerwillig zugeben musste, als sie sich die knisternde Spannung in Erinnerung rief, als sie beide immer wieder eine Tanzfolge durchgegangen waren. Aber es hatte eher etwas mit Ärger, mit Unwillen zu tun.
    . Ruth ließ das Wasser über sich strömen, ihr langes Haar klebte nass auf ihrem Rücken. Jetzt, wo sie alleine war, versuchte sie herauszufinden, wie es zu ihrer Reaktion auf Nicks unerwartete Umarmung hatte kommen können.
    Sie hatte rein körperlich und schockierend heftig reagiert.
    Dann wiederum konnte sie sich an dieses warme Gefühl bei Donalds Küssen erinnern -
    diese sanften, leicht zu
    widerstehenden Versuchungen. Donald gebrauchte leise zärtliche Worte und zurückhaltende Liebkosungen. Er nutzte all dieses traditionelle Drum und Dran der Verführung ... Blumen, Kerzenlicht, intimes Essen zu zweit. Mit ihm zusammen zu sein war - Ruth suchte nach dem passenden Wort - angenehm. Sie seufzte laut auf. Kein Mann würde sich bei dieser Beschreibung geschmeichelt fühlen. Doch es war so. Sie hatte es niemals mehr als angenehm empfunden, mit Donald zusammen zu sein. Und dann, in einem kurzen Moment, hatte ein Mann, mit dem sie seit Jahren zusammenarbeitete, ein Mann, der sie mit einem Wort auf die Palme bringen oder mit einem Tanz zu Tränen rühren konnte, in ihr ein Auflodern der Gefühle verursacht. Und daran war nichts angenehm gewesen.
    "Nick hat mich nie geküsst", sagte sie leise vor sich hin,
    "oder mich gehalten." Nicht wirklich so gehalten, wie ein Liebender es tun würde, fügte sie stumm hinzu.
    Es war ein Zufall, hielt sie sich vor und stellte die Dusche ab.
    Eine Art Rausch. Nur eine Reaktion, hervorgerufen durch die Leidenschaft im Tanz und durch ihren Streit.
    Sie griff nach einem Handtuch, um sich abzutrocknen, und fing bei ihrem Haar an. Sie war zierlich gebaut, dünn, wie es bei einer Tänzerin normal war. Und sie war mit ihrem Körper vertraut, wie nur ein Tänzer es sein konnte. Ihre Glieder waren lang, schlank und geschmeidig.
    Ihr für eine Balletttänzerin klassischer Körperbau - und das Schicksal selbst - hatten sie vor Jahren zu Lindsay gebracht.
    Lindsay ... Ruth lächelte, erinnerte sich an das erste
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