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Tanz im Feuer

Tanz im Feuer

Titel: Tanz im Feuer
Autoren: Sandra Brown
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verjagen. Der Gardenienstrauß, den Chad heute Morgen zu ihr nach Hause hatte liefern lassen, zitterte in ihrer Hand.
    »Hast du etwas gesagt, Liebes?«, fragte ihre Mutter, die sich gerade vor dem Spiegel das violette Schleierhütchen zurechtrückte.
    Leigh versuchte, die böseVorahnung abzuschütteln, und antwortete mit einem arglosen Lächeln: »Nein. Ich habe mir nur Gedanken wegen Sarah gemacht. Ich hoffe, sie wird sich während der Zeremonie benehmen.«
    Ein paar Minuten später wurde Leigh unten an der girlandenbehängtenTreppe von ihremVater erwartet. Er gab ihr einen liebevollen Kuss auf dieWange und führte sie dann insWohnzimmer, wo sich die Hochzeitsgäste – die sie größtenteils von der Geburtagsfeier in der Scheune her kannte – vor einem mit Blumen und Grünpflanzen dekorierten Spalier aufgebaut hatten. Die schmiedeeiserne Schranke mit dem Bogen in der Mitte hatten die Dillons eigens zu diesem Anlass aufstellen lassen. Chad wartete zusammen mit dem Pastor dahinter. Leighs Herz öffnete sich ihm, und alle Ängste, die sie bis dahin beunruhigt hatten, lösten sich in Luft auf. Plötzlich sah sie nur noch den Mann, den sie heiraten sollte. Er trug einen konservativen, dunkelgrauen Maßanzug mit weißem Hemd und roter Fliege. Durch die Fenster, auf deren Sims jetzt Blumenkörbe statt der weihnachtlichen Strohsterne undTannenzweige standen, drang die Sonne herein und brachte sein volles, dunkles Haar zum Glänzen. Seine Augen leuchteten vor Liebe und zogen sie magnetisch zu ihm hin. Er strahlte Kraft und Zuversicht aus.Wovor sollte sie sich noch fürchten, wenn sie erst mit Chad verheiratet war?
    Ernst und ohne jede Nervosität legten sie das Ehegelübde ab. Selbst Sarah schien die Bedeutung des Augenblicks zu spüren. Schweigend und mit riesigen Augen schaute sie vom Arm ihrer Großmutter aus zu, wie Chad den Ring über Leighs Finger streifte. Sobald Leigh ihrerseits Chad den Ring angesteckt hatte, drehte sie sich zu ihrer Mutter um, reichte ihr den Brautstrauß und nahm ihr dafür das Baby ab. Sarah wurde in das Hochzeitsgebet eingeschlossen. Und nachdem der Bräutigam seine Braut geküsst hatte, küsste er auch seine neueTochter. Alle applaudierten.
    Um mitfeiern zu können, hatte Amelia ausnahmsweise einem Fremden ihre Küche überlassen. Die Kellner des Partyservices trugen weiße Fräcke und servierten üppige, delikateVorspeisen und Bowlen. Da Amelia es nicht gern sah, wenn in ihrem Haus stark alkoholhaltige Getränke konsumiert wurden, wurde dem glücklichen Paar ausschließlich mit Champagner zugeprostet.
    Soweit Leigh das mitbekam, verspeiste Chad sieben mit Krabben gefüllte Blätterteigpasteten, eine Handvoll gesalzener Erdnüsse, drei Gurkensandwiches und zwei Stück Hochzeitstorte. Einmal erwischte ihn Leigh sogar dabei, wie er die laut schmatzende Sarah mit einer Fingerspitze voll Buttercreme fütterte. Das Baby schien sich auf den Schultern seines neuenVaters ausgesprochen wohl zu fühlen. Stolz stellte Chad es jedem vor, mit dem er sich unterhielt.
    »Du bist wunderschön, meinWeib – aber nackt gefällst du mir noch besser.« Leigh, die sich eben mit einem von Chads Freunden unterhielt, hörte das tiefe Raunen an ihrem Ohr, kurz bevor sie Chads Lippen auf ihrem Hals spürte.
    Sie fuhr herum und schaute direkt auf den Priester, der vom anderen Ende des Raumes her gütig zu ihnen herübernickte. »Du hast Gäste«, zischte sie zwischen den Zähnen hervor, während sie dem Pfarrer zulächelte. »Benimm dich gefälligst!«
    Ein paar Minuten später konnte sie allerdings selbst derVerlockung nicht widerstehen, es Chad heimzuzahlen. Als sie ihn dabei erwischte, wie er sich über das Büfett beugte, um sich vom hintersten Rand noch ein Obsttörtchen zu nehmen, kniff sie ihn imVorbeigehen so kräftig in das herausfordernd vorgereckte Hinterteil, dass Chad vor Schreck um ein Haar in die Hochzeitstorte gekippt wäre.
    Er richtete sich auf – selbstverständlich nicht ohne das Obsttörtchen in der Hand – und drehte sich finster blickend zu ihr um. »So ist das also.« Seine Stimme sank zu einem drohenden Flüstern herab. »Ich gebe dir noch fünfzehn Minuten, Frau, dann verschwinden wir von hier. Küsse jeden, der geküsst sein will, hol dir, was du brauchst, und tu, was immer ihr Frauen so lange im Bad tut. Und beeil dich, denn in einerViertelstunde schleife ich dich hier raus – wenn es sein muss, auch an den Haaren.«
    Sie drehte sich kurz nach dem Priester um, sah, dass der gerade in ein
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