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talon017

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Titel: talon017
Autoren: Treibjagd
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ausgetrocknet und wirkten wie kleine Dornen. Schon bald zogen sich zahlreiche Kratzer wie ein wildes Muster über seine helle Haut. Er beachtete die Wunden nicht weiter, die leicht brannten, wenn Schweiß oder Dreck in ihnen hängen blieb, und zog sich so weit wie möglich in den Halbschatten des Unterholzes zurück.
    Der Wagen zu seiner Linken war nun deutlich zu hören. Durch die dürren Äste war der altertümliche Jeep gut zu erkennen, der sich aus der Staubwolke schälte. Er mochte noch knapp einen halben Kilometer von ihm entfernt sein, als er plötzlich anhielt. Eine Gestalt zeigte sich oberhalb der Windschutzscheibe und suchte offensichtlich die Gegend ab. Nur kurz darauf nahm sie wieder Platz, und der Wagen setzte sich erneut in Bewegung.
    Talon stieß einen leisen Fluch aus, als er feststellen musste, dass der Wagen direkt auf den Hain zuhielt. Es mochte noch gut ein oder zwei Minuten dauern, bis er die ersten Ausläufer erreicht hatte. Doch mehr Zeit blieb ihm nicht zum Handeln. Er warf einen kurzen Blick nach vorne und nach rechts. Der Wagen, der sich von dort näherte, war noch weit entfernt und würde noch einige Zeit brauchen, bis er ihn erreichte, doch der Wagen in der Mitte steuerte nun auch direkt auf ihn zu und war inzwischen deutlich zu erkennen. Anders als der Jeep war dies ein moderner Geländewagen mit geschlossenem Aufbau.
    Er befreite sich aus dem Unterholz und hastete zwischen den Bäumen hindurch. Die einzelnen Stämme standen weit genug auseinander, um einen Wagen durchzulassen. Doch der Fahrer musste umsichtig und langsam fahren, um zwischen den krumm gewachsenen Bäumen hindurchlenken zu können.
    Talon schwang sich auf einen tief hängenden Ast und zog sich in einer fließenden Bewegung nach oben. Rasch stieg er weiter nach oben und versteckte sich so gut er konnte im lockeren Blattwerk des Akazienbaumes. Die Bäume waren ein ungewohntes Terrain für ihn. Er hielt sich lieber im offenen Gelände auf. Dennoch bewegte er sich mit einer Gewandtheit und Sicherheit, als sei er in ihnen zuhause.
    Es hatte keinen Sinn, wenn er versuchte, vor seinen Verfolgern zu fliehen. Sie waren schneller unterwegs und konnten ihn durch den Sender überall orten. Also musste er die Flucht nach vorne antreten und sie überraschen. Hier im Hain war die Sicht eingeschränkt. Selbst wenn die Männer in den Fahrzeugen Blickkontakt zueinander hätten, könnten sie kaum schnell genug reagieren, um sich gegenseitig zu schützen.
    Der Jeep zu seiner Linken hatte inzwischen die ersten Bäume passiert und schob sich nun langsamer zwischen den Stämmen hindurch. Protestierend jaulte der Motor auf, wenn der Fahrer etwas zu ungeduldig war und einen Gang übersprang oder durch eine hervorstehende Wurzel das Steuer hastig verzog.
    Talon konnte den Wagen aus seiner Position gut erkennen. Er befand sich keine zwanzig Meter mehr vor ihm. Die beiden Insassen waren viel zu sehr damit beschäftigt, sich in der unübersichtlichen Umgebung zurecht zu finden, als nach oben zu sehen. Seine Muskeln spannten sich an. Er stützte sich mit einer Hand an einem über ihm hängenden Ast ab und winkelte die Beine an.
    Als der Jeep seinen Baum passierte, löste sich Talon aus seinem Versteck und sprang. Die überraschten Männer sahen den Schatten zwar noch, der durch die Luft wirbelte, doch zum Handeln blieb ihnen keine Zeit mehr. Der halbnackte Mann landete auf der Rückbank und ließ sich einfach nach vorne fallen. Talon wusste, dass es aussichtslos war, die Balance zu finden. Damit hätte er seinen Gegnern zu viel Zeit zugestanden, in der sie ihre Überraschung überwinden konnten.
    Er prallte hart gegen den Oberkörper des Fahrers, der entsetzt aufschrie. Reflexartig riss der Mann das Steuer des Jeeps herum. Durch den Schwung kam das Fahrzeug in eine gefährliche Schräglage. Unkontrolliert schoss der Wagen nach vorne und prallte mit der Seite gegen einen Baum.
    Talon versuchte noch, den Sturz abzufedern. Doch er konnte nicht mehr tun, als den Kopf mit seinen Armen zu schützen, während er durch die Luft geschleudert wurde und hart auf den Boden aufprallte. Der Schlag fuhr schmerzhaft durch seinen gesamten Körper, der sich mehrmals überschlug. Benommen blieb der Weiße liegen. Mehrere Augenblicke vergingen, in denen sich sein Blick nur langsam klärte. Er spürte, wie etwas warm und feucht über seine Stirn floss. Mit einem Finger wischte er das Blut beiseite.
    Der Jeep lag mit durchdrehenden Reifen auf der linken Seite. Talon stieß
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