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talon017

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Titel: talon017
Autoren: Treibjagd
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einen unterdrückten Schrei aus, als er sich auf die Beine zwang, die kurz nachgaben, und stolperte vorwärts. Unter der Karosserie konnte Talon den regungslosen Körper des Fahrers erkennen, der unter dem Wagen begraben worden war. Von irgendwoher erklang das metallische Geräusch einer Stimme, die durch ein Funkgerät quäkte. Mehrmals stellte die Stimme die gleiche Frage, und bei jedem Mal klang sie nervöser. Und genauso hektisch antwortete die Stimme des zweiten Mannes, der offensichtlich noch am Leben war. Er musste sich hinter dem Fahrzeug befinden, denn Talon konnte ihn aus seiner Position heraus nicht erkennen.
    Überrascht blieb er plötzlich stehen und bückte sich. Vor ihm lag im Gras eine russische Kalaschnikov, die aus dem Jeep gefallen sein musste. Er nahm die Waffe auf und lud sie durch. Der Bolzen rastete mit einem hellen Schnappen ein. Das Gewehr schien noch zu funktionieren.
    Talon grinste und schlich nun schneller vorwärts. Die Stimme des anderen Mannes schrie hektisch auf Arabisch um Hilfe, immer wieder unterbrochen von einem kurzen Fluch, der das Funkgerät bedachte. Der Weiße hatte den Jeep erreicht und hielt sich in Deckung. Er war nicht so unvorsichtig, sich blindlings nach vorne zu wagen. Falls sein Gegner bewaffnet war, würde er genau in dessen Feuer laufen.
    Stattdessen hob er eine halbleere Wasserflasche auf, die am Boden lag und schleuderte sie weit über den Jeep hinweg. Ein kurzer Schrei seines Gegners folgte, als die Flasche laut polternd auf den Boden prallte. Doch als keine weitere Reaktion folgte, löste sich Talon mit wenigen Schritten aus seinem Versteck und sah den Schwarzen vor sich, der das kleine Funkgerät mit zitternden Händen festhielt.
    Angsterfüllt blickte er zunächst in Talons Augen, dann in die Waffe in dessen Händen. Er öffnete den Mund zu einem Schrei, doch noch bevor sich die Laute von seinen Lippen lösen konnten, wurde sein Kopf durch einen Schlag mit dem Gewehrkolben nach hinten gerissen. Talon hatte nicht vor, die anderen Verfolger durch einen Schuss anzulocken. Sie würden ihn mit dem Peilsender früh genug orten können. Er untersuchte den Niedergeschlagenen, der bewusstlos in verkrümmter Haltung auf der Erde lag.
    Als er sicher war, dass von dem Mann keine unmittelbare Gefahr mehr ausging, schnappte er sich die Wasserflasche und brachte genügend Abstand zwischen sich und das Fahrzeug. Es würde nicht lange dauern, bis die anderen Jäger hier waren, und er wollte das Moment der Überraschung ausnutzen.

    Beunruhigt verfolgte Kamal al-Hamidi, wie der Beifahrer hektisch in sein Funkgerät brüllte, um zu einem der beiden Jeeps Kontakt aufzunehmen. Normalerweise hätte er es auf die Unfähigkeit seiner sudanesischen Gehilfen geschoben, wenn sich diese nicht meldeten. Doch Ibn Said hatte ihm während des Abendessens noch einiges über den Weißen erzählt, den er nun jagte.
    Die Umstände, wie er ihn gefunden hatte, und der Kampf gegen den Gorilla hatten für eine leichte Gänsehaut bei dem Kuwaiti gesorgt, der in diesem Mann viel mehr ein Tier als einen Menschen zu sehen begann. Deshalb behielt er das Peilsignal genau im Auge und wies seinen Fahrer an, die angegebene Richtung einzuschlagen. Gleichzeitig herrschte er den Beifahrer an, den anderen Wagen anzufunken und ihnen mitzuteilen, wohin sie fuhren.
    Gebannt sah er nach vorne und versuchte etwas in dieser Einöde zu erkennen. Sie hatten gerade die wenigen Bäume hinter sich gelassen und fuhren nun über offenes Gelände, das keine Verstecke ermöglichte. Vor sich sah er den lang gestreckten Baumhain, der fast die gesamte Breite des Blickfelds einnahm und registrierte, wie das Signal immer wilder aufblinkte.
    „Sag dem anderen Wagen, er soll direkt auf die Bäume zuhalten!“, rief er dem Beifahrer zu. Mit einem Seitenblick konnte er den Jeep bereits zu seiner Linken erkennen. Dann zog er sich eine leichte Khakiweste an, die an der Vorderseite Kammern für mehrere Kugeln besaß. Er füllte jede der Kammern auf und entsicherte sein Gewehr.
    Al-Hamidi befahl dem Fahrer, etwas langsamer zu fahren und stieg dann über den Rücksitz in den hinteren Aufbau. In gebückter Haltung löste er die Klammer, die die Dachluke geschlossen hielt und schob sie nach hinten, bis sie einrastete. Fast wäre er nach vorne geschleudert worden, als der Wagen über eine Geländewelle fuhr. Der Kuwaiti fluchte heftig und zog sich dann nach oben, bis er seinen Oberkörper aus der offenen Luke schieben konnte.
    Der
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